Foodwatch: Belastete Lebensmittel werden oft zu spät oder gar nicht zurückgerufen

Warnungen vor möglicherweise gesundheitsgefährdenden Lebensmitteln erreichen die Menschen in Deutschland aus Sicht von Verbraucherschützern oftmals zu spät oder gar nicht.
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SymbolbildFoto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times24. August 2017

Belastete Lebensmittel werden nach Einschätzung der Organisation Foodwatch oft zu spät oder gar nicht zurückgerufen.

Zudem würden dabei die gesundheitlichen Risiken von Produkten, die Bakterien oder Fremdkörper enthalten, „immer wieder verharmlost“, erklärte die Verbraucherorganisation am Donnerstag anlässlich der Veröffentlichung ihres Berichts „Um Rückruf wird gebeten“. Darin stellte Foodwatch zudem dem staatlichen Portal lebensmittelwarnung.de ein vernichtendes Zeugnis aus.

Zwar riefen Hersteller heutzutage „viel häufiger ihre Produkte zurück“ als noch vor einigen Jahren, erklärte Martin Rücker von Foodwatch. Dennoch könnten Verbraucher „nicht sicher sein, dass im Fall der Fälle wirklich ein Rückruf gestartet wird und vor allem, dass sie davon auch erfahren“. Supermärkte müssten daher „an zentraler Stelle über alle Rückrufaktionen aus ihrem Sortiment informieren“.

Foodwatch bezeichnete zudem das 2011 von Bund und Ländern als zentrales Informationsangebot gestartete Portal lebensmittelwarnung.de als „gescheitert“. Oftmals würden Rückrufaktionen „unnötig spät“ eingestellt, kritisierte Foodwatch. Erst jüngst beim Fipronil-Skandal um belastete Eier habe es eine mangelnde Informationspraxis der Behörden gegeben.

Wie Foodwatch herausstellte, wurden in den vergangenen fünf Jahren mehr als 500 Mal Lebensmittel zurückgerufen, im Schnitt also mindestens zwei wöchentlich. Nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gingen die meisten Fälle (38 Prozent) auf mikrobiologische Verunreinigungen zurück, etwa eine Belastung durch Salmonellen oder Listerien. In 27 Prozent der Fälle waren Fremdkörper wie Glasstücke oder Plastikteile in den Produkten der Grund für den Rückruf. (afp)



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