Matthias Berninger: Vom Grünen-Politiker zum Cheflobbyist der Bayer AG
Der langjährige Bundestagsabgeordnete für die Grünen, Matthias Berninger, ehemaliger Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, wird Cheflobbyist bei einem der weltgrößten Chemie-Unternehmen, der Bayer-AG.

Matthias Berninger war einst Grünen-Politiker und Staatssekretär im Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft.
2007 verwunderte er bereits die Öffentlichkeit mit seinem Wechsel zum Süßwaren-Konzern Mars Inc.
Nun wechselte er zur Bayer AG und ist dort der Chef für den Bereich Unternehmenspolitik, berichtet die „Welt“.
Dies bedeutet: Berninger muss sich als neuer politischer Cheflobbyist nicht nur intensiv für Gentechnik einsetzen.
Nach der Übernahme von Monsanto muss er sich auch um das Thema Glyphosat kümmern.
Denn die Bayer AG hat mit der Übernahme von Monsanto nicht nur die Vormachtstellung auf dem Markt von gentechnisch verändertem Saatgut und Pflanzenschutzmitteln erobert, sondern auch mehr als 9.000 Klagen wegen Monsantos umstrittenen Umsatzschlager Glyphosat mit eingekauft.
Und ein Ende der Klagewelle, von Klägern, mit Krebserkrankungen, die Monsanto eine unzureichende Aufklärung zu den Gefahren des Wirkstoffs Glyphosat vorwerfen, ist nicht in Sicht.
Zudem wurden die Produkthaftungsklagen durch auf diesen Bereich spezialisierte US-Kanzleien eingebracht.
Das wird möglicherweise langwierige Rechtsverfahren und am Ende hohe Kosten für die Bayer AG nach sich ziehen.
Die Haltung seiner Partei, deren Landesvorsitzender er in Hessen einst war, könnte nicht widersprüchlicher zu Berningers neuem Arbeitgeber sein.
Die Grünen lehnen den Einsatz von Glyphosat in Deutschland entschieden ab.
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