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Qualifikation per Dekret? - Frauenministerin Barley droht: Frauenquote für Vorstände sonst staatliche Regulierung

"Ein Frauenanteil von unter zehn Prozent in den Vorständen der großen deutschen Banken ist nicht hinnehmbar", so Familienministerin Katarina Barley.

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Katarina Barley (SPD), die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Merkel III und seit September 2017 geschäftsführende Bundesministerin für Arbeit und Soziales.

Foto: über dts Nachrichtenagentur

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Familienministerin Katarina Barley (SPD) droht jetzt der Wirtschaft mit einer Frauenquote für Unternehmensvorstände. Dem „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) sagte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett Merkel III:
„Ein Frauenanteil von unter zehn Prozent in den Vorständen der großen deutschen Banken ist nicht hinnehmbar.“
(Katarina Barley, Bundesministerin)
Barley, die seit 27. September 2017 zudem geschäftsführende Bundesministerin für Arbeit und Soziales ist und seit 2016 im ZDF-Fernsehrat sitzt, drohte:
„Dort wo selbstgesetzte Zielgrößen nicht wirken, brauchen wir klare Regelungen. Ansonsten wird sich in von Männern dominierten Führungsetagen nichts ändern.“
(Katarina Barley, SPD)

Neue DIW-Statistik

Nach einer neuen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), die am Mittwoch vorgestellt wird, über die das „Handelsblatt“ berichtet.
Danach ist der Frauenanteil in den Führungsetagen der 100 größten Banken in Deutschland im vergangenen Jahr jeweils leicht auf knapp neun Prozent (Vorstand) beziehungsweise 23 Prozent (Aufsichtsrat) gestiegen. Bei den 60 größten Versicherungen ist die Dynamik hingegen zum Erliegen gekommen: In beiden Gremien ging der Frauenanteil etwas zurück, auf gut neun beziehungsweise knapp 22 Prozent.

Staatliche Regulierung gefordert

Frauenverbände sehen den Gesetzgeber am Zug. Die freiwilligen Vereinbarungen zwischen Politik und Privatwirtschaft hätten jahrelang jeden Fortschritt blockiert, sagte Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrats, einem Dachverband von 60 Frauenorganisationen, dem „Handelsblatt“.
Erst die gesetzliche Quote habe das Geschlechterverhältnis in Aufsichtsräten schnell und deutlich verbessert. Daher fordert Küppers nun für die operativen Führungsebenen, also Vorstand und zumindest die beiden darunterliegenden Ebenen, eine Zielgröße von jeweils mindestens 30 Prozent Frauen – „begleitet von wirksamen Sanktionen“.
Auch SPD-Ministerin Katarina Barley fordert klare Regelungen. Die deutsche Wirtschaft könne es sich nicht leisten, die Potenziale hochqualifizierter Frauen nicht zu nutzen.
Ob Quoten allerdings ein Garant für eine hohe Qualifikation in einen Führungsposten sind, könnte durchaus strittig diskutiert sein, ebenso könnte ein staatlicher Zwang, Führungsposten nach Geschlecht zu vergeben, durchaus als diskriminierend empfunden werden.
Ministerin Barley errang zuletzt politische Aufmerksamkeit, als die AfD-Bundesvorsitzende Beatrix von Storch sichtlich empört im Bundestag ihr und weiteren Bundestagsmitgliedern vorwarf, linke Gewalt zu unterstützen. (dts/sm)
https://www.youtube.com/watch?v=qD6g169rmTw

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