Ströbele weist Kritik der Grünen-Spitze an Haltung zur Wiedervereinigung zurück

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Hans-Christian StröbeleFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times4. Oktober 2020

Der damalige Bundessprecher der Grünen, Hans-Christian Ströbele, hat die jüngste Kritik der Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck an der Rolle der Grünen während der Wiedervereinigung zurückgewiesen. „Es ist richtig, dass Teile der Grünen damals eine kritische Haltung zur schnellen Vereinigung hatten“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben). Er halte das aber auch heute noch „für richtig“.

Ströbele fügte hinzu: „Teile der ostdeutschen Bürgerbewegungen waren damals ähnlicher Meinung. Sie wollten erstmal Selbstständigkeit und erst später die Vereinigung. Das haben wir sehr hoch gehalten. Im Übrigen führte der Grundsatz Rückgabe vor Entschädigung zur größten Landnahme der Geschichte.“ Da sei viel Unrecht geschehen. „Wir haben uns geirrt in den Emotionen der DDR-Bevölkerung, die schnell die Einheit und den Wohlstand wollte. Das kann man kritisieren. Dass die Grünen mit der Vereinigung nichts zu tun haben wollten, ist Quatsch“, sagte er.

Grüne und ihre Nähe zum SED-Regime

„Lieber eine linke Diktatur in der DDR als keine DDR. Diese Haltung reichte teils bis in die Partei- und Fraktionsspitze“, hatten Baerbock und Habeck zuvor in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online zum Jubiläum 30 Jahre Deutsche Einheit geschrieben. „Und ja, es gab auch namhafte Grüne, deren Nähe zum SED-Regime nicht nur ideologischer Natur war.“

Baerbock und Habeck betonten zwar auch den „Stolz auf unsere ostdeutschen Bürgerrechtswurzeln“. Allerdings dürfe „ein kritischer Blick zurück auf die tiefe Spaltung der westdeutschen Grünen“ nicht fehlen. „Die Gespaltenheit und Ohnmacht der Westgrünen vor der Deutschen Frage gipfelte bei der Bundestagswahl im Dezember 1990 in dem Plakat ,Alle reden von Deutschland. Wir reden vom Wetter.`“ Die Grünen seien gefangen gewesen „im gedanklichen Kontext der alten BRD“. (dts)



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