Agrarminister Özdemir will weniger Fleischkonsum

Die Tierhaltung trägt in Deutschland einen erheblichen Anteil zu den Treibhausgas-Emissionen bei. Der hohe Fleischkonsum sei ohnehin auch gesundheitlich bedenklich, sagt Agrarminister Özdemir.
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Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Symbolbild.Foto: BERND VON JUTRCZENKA/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times26. April 2022

Bundesagrarminister Cem Özdemir hat sich für eine Verringerung des Fleischkonsums ausgesprochen.

„Auch wenn der Trend etwas nach unten zeigt – in Deutschland wird im Schnitt fast doppelt so viel Fleisch gegessen wie unter Gesundheitsaspekten empfohlen“, sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Köln. Anlass der Rede war die Eröffnung der Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie Anuga Foodtec.

Özdemir verwies auch auf den Zusammenhang zwischen Klimaschutz und Tierhaltung. Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Treibhausgas-Emissionen in Deutschland entstünden durch Tierhaltung. Das Klimaschutzgesetz sehe eine Absenkung der jährlichen Emissionen in der Landwirtschaft bis 2030 auf 56 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente vor. „Das schaffen wir nur, wenn Tierbestände zurückgehen.“

Geringere Bestände bedeuteten auch weniger landwirtschaftliche Flächen, auf denen Tierfutter angebaut werden müsse. „Flächen, die wir momentan für den Anbau von Nahrung gebrauchen könnten“, sagte Özdemir. Ihm sei aber klar, dass nicht jede Tierfutter-Anbaufläche für Brotgetreide geeignet sei.

Der Minister sprach sich für eine stärker pflanzenbasierte Ernährung aus. „Wer sich darauf einlässt, kann neue Vielfalt und neue Kulinarik gewinnen.“ Auch pflanzliche Alternativen zu Fleisch, Milch oder Eiern könnten eine Option sein.

Die Anuga Foodtec findet alle drei Jahre in Köln statt. Die Ausgabe 2021 wurde pandemiebedingt ins Frühjahr 2022 verschoben. Mehr als 1.000 Aussteller aus über 40 Ländern zeigen ihre Produkte etwa aus den Bereichen Abfüll- und Verpackungstechnik, Lebensmittelsicherheit oder Logistik. Özdemir äußerte sich beeindruckt über die gezeigten Neuheiten. „Wir sehen, wie Technologien dazu beitragen können, Ressourcen zu schonen, zum Beispiel, indem man Verpackungsmüll reduziert oder Lebensmittelabfälle vermeidet.“ (dpa/red)



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