Grundsteuereinnahmen deutlich gestiegen: Wo die Kommunen am meisten profitieren
Die Grundsteuereinnahmen in Deutschland sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Während einige Kommunen von Mehreinnahmen profitieren, sorgt die Reform der Grundsteuer weiterhin für Diskussionen. Was sind die Gründe für diesen Anstieg, und welche regionalen Unterschiede gibt es?

Die Steuern auf Grundstücke sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/dpa
Die Einnahmen aus der Grundsteuer haben in den vergangenen Jahren in Deutschland deutlich zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, stiegen die Erträge aus dieser Steuerart zwischen 2013 und 2023 um rund 25 Prozent. Im Jahr 2023 belief sich das Gesamtaufkommen auf 15,5 Milliarden Euro – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den 12,4 Milliarden Euro im Jahr 2013.
Der Anstieg hat viele Ursachen
Starker Anstieg in Hessen und dem Saarland
- Nordrhein-Westfalen: 4,01 Mrd. Euro
- Bayern: 2,00 Mrd. Euro
- Baden-Württemberg: 1,96 Mrd. Euro
- Niedersachsen: 1,59 Mrd. Euro
- Hessen: 1,37 Mrd. Euro
- Berlin: 0,86 Mrd. Euro
- Rheinland-Pfalz: 0,74 Mrd. Euro
- Sachsen: 0,54 Mrd. Euro
- Schleswig-Holstein: 0,50 Mrd. Euro
- Hamburg: 0,50 Mrd. Euro
- Brandenburg: 0,30 Mrd. Euro
- Sachsen-Anhalt: 0,27 Mrd. Euro
- Thüringen: 0,25 Mrd. Euro
- Mecklenburg-Vorpommern: 0,21 Mrd. Euro
- Bremen: 0,21 Mrd. Euro
- Saarland: 0,17 Mrd. Euro
Mit den neuen Grundsteuerregeln, die Anfang 2025 in Kraft getreten sind, sowie den veränderten Hebesätzen bleibt abzuwarten, wie sich die Einnahmen in den kommenden Jahren entwickeln werden.
Neubewertung aller Grundstücke tritt in Kraft
In diesem Jahr hat sich die Berechnung der Grundsteuer in Deutschland grundlegend verändert. Die wichtigste Änderung betrifft die Neubewertung aller Grundstücke. Während früher die Einheitswerte aus den Jahren 1964 (Westdeutschland) bzw. 1935 (Ostdeutschland) als Grundlage dienten, erfolgt die Berechnung nun anhand aktueller Bodenrichtwerte und Nettokaltmieten. Dadurch ergeben sich für viele Eigentümer veränderte Steuerlasten, die je nach Region steigen oder sinken können.
Zusätzlich haben die Kommunen neue Hebesätze festgelegt, um ihre Einnahmen zu stabilisieren oder anzupassen. Während einige Städte und Gemeinden die Hebesätze gesenkt haben, um drastische Erhöhungen für die Bürger zu vermeiden, haben andere die Hebesätze angehoben, um finanzielle Defizite auszugleichen. Ein weiteres Ziel der Reform ist es, eine gerechtere Besteuerung zu erreichen, indem ähnliche Grundstücke mit vergleichbaren Werten nun auch annähernd gleich besteuert werden.
Kritiker der Reform befürchten, dass die Änderungen zu höheren Mieten führen könnten, da Vermieter die erhöhte Grundsteuer häufig auf ihre Mieter umlegen. Befürworter hingegen argumentieren, dass die Reform für mehr Transparenz und eine gerechtere Verteilung der Steuerlast sorgt.
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