Die Auswirkungen der Lockdowns auf den Menschen – Was hilft gegen Ängste?

Die Abriegelung von natürlichen menschlichen Lebensumgebungen ist ein Stressfaktor, der sich auf die psychische Gesundheit negativ auswirken kann.
Epoch Times8. August 2021

Der Ausbruch der Corona-Krise kam überraschend und hat das gesellschaftliche soziale und wirtschaftliche Leben auf den Kopf gestellt. Der Entzug von Grundrechten, die Schließungen von Schulen und mittelständischen Geschäften betrifft nahezu jeden Bürger in dessen Alltagsleben. Der Verlust der freien Entscheidungs- und Bewegungsfreiheit hat auf vielschichtige Art und Weise Druck, Stress und vor allem Ängste erzeugt.

Je nach Konstellation von finanzieller, beruflicher, gesundheitlicher und familiärer Situation, waren die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen, – die noch immer nicht beendet sind – in ihrer Prägung sehr unterschiedlich.

Professor Ed Bullmore, Leiter der Psychiatrie-Abteilung der University of Cambridge sagte, Covid-19 habe einen „massiven Einfluss“ auf die psychische Gesundheit der Bürger – jetzt und längerfristig. Sein Institut hat in Großbritannien zu Beginn der Corona-Krise eine Umfrage durchgeführt. „Es gibt viel Angst, Depression und Stress unter den Leuten, mehr als die eigentliche Angst vor Covid-19“, sagt der Professor.

Gemäß der Umfrage sind ältere Menschen sowie Kinder und Jugendliche besonders betroffen.

Die Ängste der Eltern von Kindern zwischen 6 und 19 Jahren

Im Juni 2021 beauftragte die Kaufmännische Krankenkasse das Meinungsforschungsinstitut „Forsa“ eine Umfrage über die psychische Belastung von Eltern und Kindern während der Pandemie durchzuführen. 77 Prozent der rund 1.000 befragten Mütter und Väter sagten, dass die Corona-Krise ihr Kind belastet und zusätzlichen Stress in der Familie auslöst.

Ein Grund für den zusätzlichen Stress sind demnach die veränderten Lernbedingungen, die das „Home-Schooling“ mit sich bringt. Eltern und Kinder fühlen sich von der Angst unter Druck gesetzt, trotz des digitalen Lernens den Anschluss in der Schule zu verlieren. Die Lockdown-Maßnahmen schlagen mehr als 80 Prozent der Schüler aller Altersklassen in Deutschland auf das Gemüt.

Jede Altersgruppe ist während der Krise mit verschiedenen Schwierigkeiten konfrontiert. Ältere Kinder sind der Umfrage zufolge eher von Zukunftsängsten geplagt. 36 Prozent belastet die Sorge den Anschluss an die Schule, das Studium oder die Ausbildung zu verpassen. Die Eltern von 16-18-jährigen Jugendlichen befürchten schlechtere berufliche Perspektiven, verschärft durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Maßnahmen.

Eltern von sechs- bis neunjährigen Kindern fürchten weniger die Zukunft, als eine suboptimale Entwicklung ihres Kindes inklusive dem Entwickeln psychiatrischer Erkrankungen.

Besonders leidet die Gruppe der zehn-bis zwölfjährigen Kinder unter dem „auf sich alleine gestellt sein“. Wenn die Schulen geschlossen sind, die Eltern bei der Arbeit und die Großeltern nicht zur Betreuung kommen, ist dies Teil ihrer Alltagsrealität.

Professor Dr. Marcel Romanos vom Universitätsklinikum Würzburg bestätigt, dass in den vergangenen Wochen die Anmeldungen in den Kinder- und Jugendpsychatrien in Deutschland angestiegen sind: „Familien, in denen es bereits vor der Pandemie psychische Erkrankungen gab, leiden besonders unter der Situation und klagen über Stress und Einsamkeit“, erläutert Romanos.

Die Corona-Krise verstärkt bestehende Trends

Bereits vor Ausbruch der Corona-Krise haben Sprach- und Sprechstörungen als auch psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland stetig zugenommen. Die Zahl der betroffenen 6- bis 18-Jährigen stieg von 2009 bis 2019 um rund 56 Prozent. Insgesamt sind laut Krankenkasse mehr als sieben Prozent der Heranwachsenden von psychischen Erkrankungen betroffen, die Zahl bei den 6- bis 10-Jährigen stieg demnach sogar um rund 15 Prozent.

Ursächlich für eine gestörte Sprachentwicklung können mehrere Faktoren sein. Beginnend mit einer Hörstörung, Erbkrankheiten oder eine mangelnde Sprachförderung in der Familie. Hinzu kommen vielleicht viele Stunden alleine vor dem Fernseher, PC oder Mobiltelefon. Seit den Schulschließungen fehlen den Kindern viele Stunden des unbeschwerten „Quasselns“ und das freie Spiel unter Gleichaltrigen.

Ähnlich ist es bei den psychischen Erkrankungen. Depressionen haben im Zeitraum von 2009 bis 2019 um fast das Doppelte zugenommen. Die häufigsten Störungen betreffen Anpassungsstörungen und depressive Reaktionen auf schwere Belastungen. Angststörungen, Schlafstörungen, Essstörungen oder Burnout. Immer mehr Schüler haben Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung.

So wichtig ist sozialer Kontakt

In einer Umfrage des Instituts von Professor Bullmore, wurden die Teilnehmer gefragt, was ihre psychische Gesundheit stabilisiert und ihr Wohlbefinden fördert. Die am häufigsten gegebene Antwort war, das, mit Familienangehörigen und Freunden „in Kontakt bleiben“ einer der Faktoren sei, um sich als Mensch stabil und wohl zu fühlen. Es sei wichtig zu wissen, nicht alleine zu sein und mit anderen Menschen seine Gedanken und Gefühle austauschen zu können.

Als Nächstes wurden Beschäftigungen genannt. Allerlei Hobbys die gepflegt oder neu entdeckt werden wollen. Aufgezählt wurden das Musizieren, Lesen, Zeichnen, Malen und Schreiben, aber auch das bei sich „Ausmisten“, Aufräumen, Putzen, Reparaturen ausführen oder einen Garten anzulegen. Auch Online könnten neue Fähigkeiten erlernt werden. Es kann eine Sprache erlernt, oder auch eine körperliche Ertüchtigung durchgeführt werden.

Apropos körperliche Ertüchtigung: Fitness, physische Aktivität oder auch einfach das körperliche Arbeiten half vielen der Befragten ihren Alltag sinnerfüllt zu gestalten. Häufig genannt wurde Yoga, Tai-Chi, mit dem Hund spazieren gehen, Wandern und andere Aktivitäten in der Natur.

Auch Meditation, Kontemplation oder das Genießen einer Aussicht kann der Seele Wohlbefinden schenken. Manche der Befragten sagten, dass Spiritualität, Religiosität oder die Teilnahme an einem virtuellen Gottesdienst dabei half, eine Perspektive in ihrem Alltagsleben zu haben.

Die permanente Informationsflut zu Corona und die Maßnahmen, über die in den Medien ständig berichtet werden, können Angst- und Panikgefühle auslösen. Einige der Befragten gaben an, Radio, Fernseher und Handy auszuschalten oder den Konsum stark zu reduzieren. Andere haben sich auf die gängigen Umgangsregeln während der Pandemie fokussiert und sich nicht um den Rest gekümmert. Das half dabei, sich nicht verrückt machen zu lassen.

Der letzte Tipp der Umfrage-Teilnehmer für eine gute psychische Gesundheit und Wohlbefinden ist es, sich selbst eine Routine aufzuerlegen. Den Tag planen und strukturieren; regelmäßig Essen, Schlafen und Arbeiten. Sich auch Hilfe organisieren, um den Alltag selbstverantwortlich meistern zu können. Dabei können soziale Dienstleister, Therapeuten oder Ärzte helfen. Auch der regelmäßige Besuch eines Bekannten kann bereits bewirken, dass Gefühle von Einsamkeit und Sinnlosigkeit verfliegen. (nw)



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