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Umweltbewusstsein steigt

China: Großer Protest stoppt Bau von Uran-Wiederaufbereitungsanlage

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Protest in der Stadt Jiangmen. Auf den weißen Plakaten steht "Gegen Atomkraft! Wir wollen leben, kein GDP (BIP)".

Foto: Screenshot von der Webseite epochtimes.com am 14. Juli

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Lesedauer: 3 Min.

 
Die Umwelt in China leidet unter der rapiden Wirtschaftsentwicklung und das chinesische Volk hat die Nase voll von den schlimmen Folgen des glänzenden BIP. Neulich haben mehrere tausend Menschen gegen den Bau einer Uran-Wiederaufbereitungsanlage protestiert und waren erfolgreich. Die Regierung hat den Plan zurückgenommen.
Dieser Protest kann als ein Anzeichen für steigendes Umweltbewusstsein verstanden werden, eine logische Folge, nachdem die Chinesen einen hohen Preis gezahlt haben. Beispielsweise droht die Nordchinesische Ebene wegen Ausbeutung und Verschmutzung der Wasservorräte zu einer Wüste zu werden; oder 30 Prozent des Perlflussdeltas sind aufgrund von Schwermetallbelastung nicht mehr geeignet für den Gemüseanbau und der Mega-Smog im Norden von China verkürzt die Lebenserwartung der dortigen Bevölkerung um fünf Jahre. Es ist damit zu rechnen, dass irgendwann das Umweltbewusstsein der Chinesen die Furcht vor Repressalien übersteigen wird. Der Protest in der Provinz Guangdong zeigt, dass es wahrscheinlich schon so weit ist.
Bei dem Protest ging es um den Bau einer Uran-Wiederaufbereitungsanlage in der südchinesischen Provinz Guangdong. Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, habe die Ortsregierung am 4. Juli den Bau des milliardenschweren Projekts der staatlichen Atombehörde CNNC angekündigt. Dabei ist anzumerken, dass dieses Projekt bereits im März beschlossen wurde. Die vorherrschende Meinung im Internet war gegen den Bau der Anlage. Um diese Meinung zum Ausdruck zu bringen, wurde im Internet zu öffentlichen Protesten aufgerufen. Da das Wort „Protest“ im chinesischen Internet zu den „empfindlichen Worten“ zählt und relevante Nachrichten mit Sicherheit zensiert werden, wurde stattdessen zum „Spazierengehen“ eingeladen. Im Reich der Diktatur findet dieser Code nicht zum ersten Mal Anwendung und viele Internetnutzer verstehen ihn.
Die versteckte Botschaft kam offenbar an. Mehrere tausend Menschen haben am Freitag an dem Protest in der Stadt Jiangmen teilgenommen. Der Protest wurde von großem Polizeiaufgebot begleitet. Nach Aussage der Protestierenden sei am kommenden Tag, dem 13. Juli, mit noch größeren Protesten zu rechnen gewesen. Die Regierung gab nach und kündigte am Samstag auf ihrer Webseite an, das Projekt zu stoppen.
Es ist nicht das erste Mal in China, dass die Bürger auf die Straße gehen und aus Besorgnis über Umweltverschmutzung protestieren. In letzter Zeit gab es in China mehrere Proteste gegen den Bau von Industrieanlagen. Nicht jeder Protest verlief friedlich. Es gab auch Meldungen über gewaltsame Polizeieinsätze.
Mit Material von Dajiyuan, chinesischsprachige Epoch Times:
 

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