„Einstein von Darmstadt“ – Norwegischer Waldkater wird zur Berühmtheit

Gestatten: Einstein von Darmstadt, geborener Aron. Der norwegische Waldkater nennt halb Darmstadt sein Revier - und fast alle kennen ihn. Mit 2.500 wortwörtlichen Followern ist er vermutlich die berühmteste Katze Hessens.
Epoch Times6. November 2019

Man könnte meinen, Influencer sei nur eine Berufung für Menschen. „Einstein von Darmstadt“ beweist jedoch das Gegenteil. Der Norwegische Waldkater kennt nicht nur jedes Haus in seinem Viertel, fast alle Menschen kennen und lieben ihn. Egal ob am Vormittag oder nachts halb drei, seine „Follower“ dokumentieren fleißig seine Ausflüge in Kneipen, Bars und Bibliotheken.

Doch der Reihe nach. Einstein war weder immer berühmt, noch hieß er immer Einstein – nur mit seinem früheren Namen „Aron“, war sein Frauchen überhaupt nicht einverstanden.

Ein Hauskater auf Streifzug durch Darmstadt

Sarah und Sascha wünschten sich vor etwa einem Jahr „lediglich ein Haustier“, berichtete die FAZ. Saschas Mutter hatte schon länger zwei Norwegische Waldkatzen und ihren Sohn mit dem Katzenfieber angesteckt. Obwohl Sarah nach eigenen Worten eher der Hundetyp ist, ließ sie sich von ihrem Freund überzeugen und so suchten sie selbst nach einem Stubentiger.


Einstein beim „Einchecken“ im Welcome Hotel Darmstadt.

Nach einiger Recherche fanden sie „Aron“, den weiß-orange getigerten Waldkater und nahmen ihn bei sich auf. Mit diesem Namen war Sarah aber ganz und gar nicht einverstanden. Nach dem Vorschlag eines Bekannten benannten sie „Aron“ ab sofort „Einstein“ und ein halbes Jahr später sollte er beweisen, wie treffend der Name war.

Irgendwann packte „Einstein“ die Abenteuerlust und er beschloss, seinen Hinterhof gegen ein „etwas“ größeres Revier zu tauschen. Nachdem Passanten den vermeintlichen Ausreißer wieder und wieder im örtlichen Tierheim abgegeben hatten, erkannten Sarah und Sascha die Telefonnummer des Tierheims schon auf den ersten Blick. Andere unfreiwillige Übernachtungsmöglichkeiten fand „Einstein“ auf dem Hof für Fundtiere in der Nachbarstadt und im örtlichen Polizeirevier.


Unter dem Motto „Bildung für alle“: Einstein zu Besuch in der Uni-Bibliothek.

Seinem Namen machte er schließlich alle Ehre, als man ihn in der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt erblickte. Einen Bibliotheksausweis schien er nicht zu haben und so setzte man ihn – nicht zum letzten Mal – wieder vor die Tür.

„Einstein“ wird der Bibliothek verwiesen

„Die Leute dachten, er wäre ausgebüxt“, sagte Sascha gegenüber der FAZ und Sarah ergänzte: „Dabei wurde er nie vermisst. Er sei bloß gerne unterwegs.“ Und unterwegs bezieht sich dabei auf das halbe Stadtgebiet. Zwischen Jugendstilbad, Herrngarten und Marktplatz kennt „Einstein“ jeden Stein – und fast jeder kennt „Einstein“.

„Einstein von Darmstadt“ ist so bekannt, wie ein orangefarbener Kater mit flauschigem Fell nun mal sein kann. Seine Berühmtheit verschafft ihm VIP-Status in Hotels und Restaurants, Kneipen, Cafés.. Aber auch im Blumenladen am Markt und der Kaffeebar. Überall wird der Kater gesichtet und verwöhnt – Kissen und Heizpilz inklusive.

Dass ihr Kater berühmt ist, erfuhren Sarah und Sascha spätestens auf Facebook. Dort gründete ein Katzenfreund eine Gruppe für „Einstein“ höchstpersönlich – und die momentan etwa 2.500 Mitglieder posten fleißig Bilder von und mit „Einstein“: am Klavier, als Graffiti-Künstler oder eben im Gasthaus auf „seinem“ Tisch.


Einsteins „legendärer Auftritt“ in der „Goldenen Krone“.

Die Gruppe trägt zudem dazu bei, dass die Darmstädter mehr über „Einstein“ erfahren. Auch im Tierheim, würde er nicht mehr so oft landen, berichtete Sarah. Die Menschen wissen jetzt, dass er ein Zuhause hat – und dass sie ihn deswegen bitte nicht füttern sollen.

„Gefühlt die halbe Stadt passt auf Einstein auf“

Zusammen mit einer elektronischen Katzenklappe und den Beiträgen in der Gruppe wissen Sarah und Sascha, wo sich ihr Schmusekater gerade aufhält. Einsperren können sie ihn nicht, aber pünktlich zur Fütterungszeit ist er sowieso meist zu Hause.

Sollte doch einmal etwas mit „Einstein von Darmstadt“ sein oder er in Schwierigkeiten stecken, würde sich das in Windeseile herumsprechen. „Irgendjemand postet immer etwas und so wissen wir, wo unser Kater steckt“, sagt Sascha und ergänzt, dass inzwischen gefühlt die halbe Stadt „Einstein“ kennt und auf ihn aufpasst. (ts)



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