KI-Riese
US-Militär plant milliardenschwere Verträge mit Palantir
Das US-Militär plant, in den kommenden zehn Jahren bis zu zehn Milliarden Dollar (8,76 Milliarden Euro) für Verträge mit dem US-KI-Unternehmen Palantir auszugeben. Auch in Deutschland soll dessen umstrittene Software eingesetzt werden.

US-Softwarefirma Palantir für Big Data Analytics an ihrem Stand vor der jährlichen Tagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos am 22. Mai 2022.
Foto: Fabrice Coffrini/afp via Getty Images
Das US-Militär plant, in den kommenden zehn Jahren bis zu zehn Milliarden Dollar (8,76 Milliarden Euro) für Verträge mit dem umstrittenen US-KI-Giganten Palantir auszugeben. Das Militär erklärte am Donnerstag (Ortszeit), Palantir einen Rahmenvertrag zur Deckung des künftigen Bedarfs an Software und Daten erteilt zu haben. Palantir wurde 2003 im Silicon Valley gegründet, zu den Kunden zählen etwa die israelische Armee und die US-Einwanderungsbehörde ICE. In Deutschland wird der bundesweite Einsatz der Analysesoftware von Palantir geprüft.
Der am Donnerstag unterzeichnete Rahmenvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Er ermöglicht es dem Militär und anderen Behörden des Verteidigungsministeriums, während des Zeitraums kommerzielle Produkte von Palantir im Wert von bis zu zehn Milliarden Dollar zu erwerben. In einer Erklärung hieß es, dass es sich dabei um die Obergrenze des Vertrags handele, jedoch nicht um eine feste Verpflichtung.
In bewaffneten Konflikten ermöglichen die Programme von Palantir die Bewertung potenzieller Ziele in Echtzeit durch den Abgleich von Informationen, biometrischer Daten und Telefonanrufen.
Eines der wervollsten Unternehmen
Das Unternehmen profitiert von der Einführung neuer KI-Technologien bei vielen großen Unternehmen und Organisationen. Seit Jahresbeginn hat sich sein Aktienkurs verdoppelt, Palantir zählt nun zu den 20 wertvollsten Unternehmen der USA.
In Deutschland prüft Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) die bundesweite Einführung einer Analysesoftware zur polizeilichen Verbrechensbekämpfung – dabei könnte Palantir den Zuschlag erhalten. Palantir vereinheitlicht Daten aus polizeilichen Quellen und macht sie sofort analysefähig. So sollen Ermittler automatisiert zum Beispiel Verdächtige identifizieren und Straftaten verhindern oder aufklären können.
Das Unternehmen steht aber auch stark in der Kritik: Der aus Deutschland stammende Firmenmitgründer Peter Thiel gilt als erzkonservativ und ist Unterstützer von US-Präsident Donald Trump und der Republikanischen Partei in den USA. (afp/red)
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