Clinton-Sprecher: Bill Clinton bestreitet erneut, jemals auf Epsteins Privatinsel gewesen zu sein

Der ehemalige Präsident Bill Clinton bestreitet, jemals auf Jeffrey Epsteins Privatinsel gewesen zu sein. „Er hat seit über zehn Jahren nicht mehr mit Epstein gesprochen“, sagte Clinton-Sprecher Angel Ureña. „Lange bevor [Epsteins] schreckliche Verbrechen ans Licht kamen.“
Titelbild
Der ehemalige Präsident Bill Clinton bei einer Rede während der Trauerfeier für den verstorbenen Abgeordneten John Lewis (D-Ga.) in Atlanta, am 30. Juli 2020.Foto: Alyssa Pointer/Pool/Getty Images
Von 5. August 2020

„Die Geschichte ändert sich ständig, die Fakten nicht“, erklärte Clinton-Sprecher Angel Ureña am 31. Juli in den sozialen Medien. „Präsident Clinton war nie auf der Insel.“ Er bezog sich dabei auf die Veröffentlichung von Dokumenten, in denen ein mutmaßliches Epstein-Opfer behauptete, Clinton dort gesehen zu haben.

In einer separaten Erklärung gegenüber „Newsweek“ fügte Ureña hinzu, Clinton sei „noch nie auf Little St. James Island gewesen“. Und weiter: „Er hat seit über zehn Jahren nicht mehr mit Epstein gesprochen“, „lange bevor [Epsteins] schreckliche Verbrechen ans Licht kamen.“

Virginia Roberts Giuffre, 36, beschuldigte Epstein, sie mit Hilfe seiner damaligen Freundin Ghislaine Maxwell mehrfach sexuell missbraucht zu haben. Epstein wurde 2008 wegen Anstiftung zur Prostitution minderjähriger Mädchen verurteilt.

Giuffre sagte einer Anwältin, dass sie sich daran erinnere, dass Clinton in Epsteins Flugzeug anwesend war. „Die Mehrheit der Mädchen, die Jeffrey tatsächlich traf oder in seinem Flugzeug oder in seinem Haus hatte, waren minderjährig“, sagte sie.

Epstein erklärte Giuffre, dass viele Leute ihm Gefälligkeiten schuldeten. Er habe damals auch darauf hingewiesen, dass er Menschen nur deshalb geholfen habe, damit sie ihm danach etwas schulden. „Sie stecken alle in der Tasche der anderen“, kommentierte Giuffre.

Maxwell, Epstein, Clinton und zwei junge Mädchen

Giuffre sagte, sie erinnere sich daran, war sich aber nicht sicher, ob Epstein da einen Scherz machte: „Wissen Sie, ich erinnere mich, dass ich Jeffrey so etwas fragte wie, was Bill Clinton hier macht, und er lachte es weg und sagte: ‚Nun, er schuldet mir einen Gefallen.‘ Er hat mir nie gesagt, welche Gefallen das waren. Das wusste ich nie. Ich wusste nicht, ob er es ernst meinte. Es war nur ein Witz.“

Mit „hier“ meinte Giuffre die etwa 70 Morgen große Insel in der Karibik namens Little St. James und die auch als Little St. Jeff’s bekannt ist. Die Einheimischen kannten sie als „Pädophileninsel“.

Als Epstein und Clinton zusammen auf der Insel waren, war auch Maxwell dort, ebenso wie zwei junge Mädchen aus New York, sagte Giuffre. Maxwell wurde vor kurzem verhaftet, weil sie mutmaßlich minderjährige Mädchen für Epstein zu Missbrauchszwecken angeworben hatte. Sexorgien geschahen regelmäßig auf der Insel, sagten Giuffre und andere Frauen.

Neue Dokumente entsiegelt

Ende Juli ordnete die U.S.-Bezirksrichterin Loretta Preska die Entsiegelung neuer Dokumente an. Sie sind Teil einer Zivilklage, die Giuffre gegen Maxwell eingereicht hat.

Epstein besuchte das Weiße Haus mehrere Male, während Clinton im Amt war, belegen die Akten der Clinton-Bibliothek. Aus ihnen geht auch hervor, dass Clinton nach seinem Ausscheiden aus dem Amt einige Male mit Epsteins Flugzeug flog. An den Flügen nahmen auch minderjährige Mädchen teil, wie ein investigativer Journalist behauptet. Gleichzeitig wurde ein Porträt des ehemaligen Präsidenten in Epsteins New Yorker Villa gefunden.

Der Sprecher von Clinton sagte in einer Erklärung im vergangenen Jahr, Clinton habe von Epsteins „schrecklichen Verbrechen“ nichts gewusst. Weiterhin sagte er, dass an den Flugreisen auch Clintons Personenschützer sowie Mitarbeiter und Unterstützer der Clinton-Stiftung teilnahmen.

Clinton besuchte Epstein zweimal in New York. Auch ein ehemaliger Angestellter Clintons gehörte zu denen, die 2010 an einem Abendessen in Epsteins Haus teilnahmen.

Medien hatten die Story, und durften sie nicht bringen

Eine Moderatorin des Senders „ABC“ drehte 2016 ein Video, welches nicht veröffentlicht wurde. Auch der Aufnahme sagt sie, dass die ABC-Chef-Etage eine Geschichte „unterdrückten“, die ein Interview mit Giuffre beinhaltete. Sie erklärt:

Es war unglaublich, was wir hatten. [Bill] Clinton, wir hatten alles. Ich habe drei Jahre lang vergeblich versucht, es zu schaffen, und es ist wie diese neuen Enthüllungen, und ich hatte verdammt noch mal alles.“

In einem Gespräch mit einem anderen Anwalt – ein Teil der gerade entsiegelten Dokumente – sagte Giuffre, Maxwell habe ihr erzählt, dass sie Clinton mit einem Hubschrauber auf die Insel geflogen habe. Sie sei sich nicht sicher, ob Maxwell die Wahrheit gesagt habe, denn „Ghislaine redet gerne über viele Dinge, die fantastisch klingen“.

Bereits im Jahr 2019 stellten sich nach der Entsiegelung verschiedene Details heraus, als Giuffre über den Hubschrauber sprach. Giuffre sagte damals, dass Maxwell Clinton in einem schwarzen Hubschrauber flog. Den Hubschrauber hätte Epstein zuvor Maxwell gekauft.

Gleichzeitig betonte Giuffre aber, dass sie nicht persönlich gesehen habe, wie Clinton auf die Insel geflogen wurde.

Die relevanten Teile finden sich auf den Seiten 144 bis 153 und 290 in einer Zusammenstellung, die die Website Law & Crime von allen entsiegelten Dokumenten erstellt hat.

Der Originalartikel erschien in The Epoch Times USA (deutsche Bearbeitung von ah)
Originalfassung: Bill Clinton Denies Having Been to Epstein’s Private Island, Spokesman Says



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