Peking: Ungewöhnliches Professorensterben an Elite-Unis erregt die Gemüter

Eine ungewöhnliche Häufung von Todesfällen unter alten Professoren zweier Elite-Unis in Peking lässt den Verdacht aufkommen, dass Corona dahinter steckt. Doch nicht nur dort starben viele alte Leute. Nach Ansicht von Experten war das Regime mit seinem Corona-Latein schon lange am Ende – nicht erst seit den „White Paper“-Protesten.
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Peking, 9. Dezember 2022. Medizinisches Personal in Schutzausrüstung bringt einen Patienten auf einer Bahre in eine Fieberklinik.Foto: Kevin Frayer/Getty Images
Von 20. Dezember 2022

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Omikron überrollt Peking. Vor den Bestattungsinstituten bilden sich lange Schlangen von Leichenwagen. Besteht ein Zusammenhang? Die Kombination aus jahrelanger Isolation durch die Null-COVID-Politik und den Einsatz eher schwacher chinesischer Impfstoffe könnte die Hauptursache für die um sich greifende Epidemie in China sein. Insbesondere ältere Menschen sind gefährdet – vor allem auch wegen ihrer Grunderkrankungen. Auch Professoren sind davon nicht ausgenommen.

Professorensterben an Elite-Unis

Innerhalb von einem Monat starben 33 ältere Mitarbeiter an den zwei berühmtesten Universitäten der chinesischen Hauptstadt. Eine Echtnamen-Authentifizierung durch User des Twitter-ähnlichen chinesischen Mikrobloggingdienstes Sina Weibo beschäftigte sich mit den Todesanzeigen der beiden Elite-Unis. Im chinesischen Internet wird das Pekinger Professorensterben heiß diskutiert. Ob ein Zusammenhang mit der Omikron-Welle besteht, ist unklar, wird aber allgemein angenommen.

Mehrere Fakultäten der Tsinghua-Universität veröffentlichten vom 10. November bis zum 10. Dezember Traueranzeigen für 15 ältere oder pensionierte Mitarbeiter, beispielsweise die Tsinghua School of Aeronautics and Astronautics, die Fakultät für Mathematik, die School of Materials, die Academy of Fine Arts, die Fakultät für Informatik.

Ähnliches wurde von der Peking-Universität für den Zeitraum vom 5. November bis 5. Dezember berichtet. Dort sollen 18 Fakultätsmitglieder im Alter von über 65 Jahren verstorben sein. Allein am 8. Dezember seien drei Professoren der Peking-Universität verstorben, berichtet die chinesischsprachige Epoch Times über die ungewöhnliche Anhäufung von Todesfällen.

Tödliche Infektion im Krankenhaus

Der in New York ansässige politische Kommentator Qin Peng berichtete in seinem YouTube-Programm „Qin Peng Political and Economic Observation“, was ihm ein Freund aus Peking gesteckt hatte. Demnach sei es schon vor der offiziellen 180-Grad-Wende in Chinas Corona-Politik am 7. Dezember klar gewesen, dass die wahre Ursache des Problems die Krankenhäuser seien. Der Ursprung der Informationen soll der Vizepräsident eines Krankenhauses in Peking sein, das schwere Corona-Fälle behandelt. Er soll zudem auch ein Abteilungsleiter der Pekinger Gesundheitskommission sein.

Der Pekinger Freund von Qin habe gesagt:  „Das Problem sind die stationäre Abteilung und die Intensivstation des Krankenhauses.“ Viele ältere Patienten hätten nach ihrer Behandlung darauf gewartet, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. „Aber sie konnten wegen des Lockdowns nicht entlassen werden und infizierten sich schließlich. Sie starben im Krankenhaus.“ Es gehe nicht darum, ob das Virus beängstigend sei, „sondern darum, dass es damals nicht erlaubt war, über das Virus zu sprechen oder es zu behandeln, wenn man infiziert war“.

„White Paper“ für Lockerungen benutzt

Qin Peng ist der Ansicht, dass der wirkliche Grund für die Abkehr von Chinas Regierung von der Null-COVID-Politik der war, dass man sich der Epidemie nicht mehr erwehren konnte – inklusive der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Lockdowns und Quarantänen. Die „White Paper“-Proteste seien daher ein willkommener Anlass gewesen, ohne Gesichtsverlust aus der Nummer herauszukommen und Lockerungen vorzunehmen.

Daher habe das Pekinger Regime auf eine Art Herdenimmunität gesetzt, nach Vorbild von Kim Jong-un in Nordkorea. Qin erklärte, dass innerhalb einer Woche die sozialen Medien von Freunden in seiner Umgebung voll von Nachrichten über Infektionen oder Genesungen gewesen seien.

Am 15. Dezember erklärte der China-Experte Professor Feng Chongyi von der Universität für Technologie in Sydney, Australien, der Epoch Times, dass die Epidemie schon lange vor der Öffnung durch die KP Chinas außer Kontrolle geraten sei. Die Präventionspolitik der Partei habe Omikron nicht aufhalten können. Es sei nur nicht darüber berichtet worden.

In China seien seit dem Ausbruch viele Menschen gestorben. Die Informationen darüber seien jedoch blockiert worden. Auch andere (Anm. d. Red.: vermutlich Wissenschaftler, NGOs, Medien etc.) hätten mit der Partei aus nationalistischen Gründen zusammengearbeitet – und um den nationalen Skandal nicht publik zu machen, der der Gesellschaft Schaden zugefügt habe, so der Professor.

Laut Feng habe die KP China mit Null-COVID angefangen, habe damit die „Überlegenheit ihres Regimes und Systems“ widerspiegeln wollen. Daher die Inszenierung der „dynamischen Säuberung“, die Lockdowns von Städten, die Abriegelung von Straßen und das Einsperren von Menschen in ihren Häusern – „egal, wie viel Unheil es brachte und wie viele Menschen dabei starben“. Professor Feng meinte zur überraschenden Öffnung am 7. Dezember, dass das Regime weder Impfstoffe noch spezifische Medikamente aus anderen Ländern importiert hätte und die vorher absolute Blockade einfach über Nacht vollständig aufgehoben habe. „Das totalitäre Regime ist ein A****loch, durch und durch“, entfuhr es dem wütenden Professor.



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