Pekings Corona-Spiel: KP-Kadersterben, verheimlichen und das Volk alleine lassen

Hinter allem, was die Kommunistische Partei in China tut, steckt ein Plan. Ziel ist es, die Partei zu schützen. Das Volk spielt dabei keine Rolle.
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Anstehen vor der Apotheke. Peking am 11. Dezember 2022.Foto: Noel Celis/afp via Getty Images
Von 22. Dezember 2022

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Omikron überrollt China. Das Volk ist denkbar schlecht darauf vorbereitet. Die Krankenhäuser sind am Zusammenbrechen. Viele Ärzte und anderes medizinisches Personal arbeiten trotz eigener Infektion weiter. Aufgrund der vielen Corona-Fälle werden viele andere dringliche Behandlungen und Operationen verschoben. Die Folgen sind unabsehbar.

Bei den Zahlen wird aber wieder gemauschelt. Wang Guiqiang, ein Experte der Peking-Universität, erklärte auf der Pressekonferenz des Staatsrates: „Lungenentzündung und Atemversagen, die durch das neue Coronavirus verursacht werden, sind die primären Todesdiagnosen und sie werden als Todesfälle eingestuft, die durch die neue Coronavirus-Infektion verursacht wurden.“

Allerdings: „Todesfälle aufgrund anderer Grunderkrankungen wie Herz-Kreislauf- und zerebrovaskuläre Erkrankungen, Myokardinfarkt und andere Krankheiten werden nicht als Todesfälle durch Corona eingestuft.“

Hierzu sagte der taiwanische Arzt Jiang Guanyu gegenüber „Voice of America“: „Wenn die akuten Folgen nicht berücksichtigt werden, werden (Todesfälle) um mindestens die Hälfte reduziert. Tatsächlich wird das Szenario der Corona-Folgen unterschätzt.“

Die neue Strategie der Kommunistischen Partei sieht vor, die seit drei Jahren herrschenden strengen Kontrollen und Isolierungen einzustellen und das Volk dem Virus zu überlassen. Das rettet die Partei jedoch nicht, denn das Virus macht auch nicht vor den Kader halt.

Kadersterben in Peking

Vor einigen Tagen sei im Internet berichtet worden, dass die Umgebung des Pekinger 301-Krankenhauses (nur für hohe KP-Kader) plötzlich in großem Umfang gesperrt worden sei. Internetnutzer hätten spekuliert: „Wer in Zhongnanhai (Regierungssitz) hat einen Unfall?“, oder: „Ist ein Beamter auf Staatsebene an der Virusinfektion gestorben?“ Die chinesische Epoch Times ging einigen Informationen in China nach, die hohe Kader der Partei betreffen.

Beispielsweise verstarb am 19. Dezember 2022 in Peking plötzlich Liu Ji, ehemaliger Vize-Vorsitzender des Nationalen Komitees für Innovation und Förderung und Direktor des Forschungszentrums für die nationale Lage. „China Economic Online“ berichtete in „tiefer Trauer um den ehemaligen Minister Liu Ji, (…) ein herausragendes Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas, ein loyaler Praktiker der marxistischen Theorie, ein Berater der zentralen Propagandaabteilung, einer der ersten Inspektoren des Staatsrats (auf Ministerebene)“, Liu sei „an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben“. Eine Behandlung sei fehlgeschlagen. Liu Ji galt als großer Unterstützer des kürzlich verstorbenen ehemaligen Staats- und Parteichefs Jiang Zemin. Dem Bericht nach habe Liu über 300 Vorträge über Jiangs Ideologie an großen Institutionen gehalten.

Gestorben sei auch Cai Fengqi, Mitglied der Disziplinarprüfungsgruppe des Ausschusses für akademische Abschlüsse der Kommunistischen Partei Chinas. Der 77-jährige Wirtschaftswissenschaftler starb nach erfolgloser Behandlung, berichtete „The Paper“. Zuvor berichtete die Onlinezeitung schon, dass Professor Wu Guanying von der Tsinghua-Universität im Alter von 67 Jahren gestorben sei. Der Maskottchen-Designer von Olympia 2008 in Peking soll an einer „schweren Erkältung“ gestorben sein. Die Epoch Times berichtete bereits von einem Professorensterben an der Peking-Universität und der Tsinghua-Universität. An den beiden Pekinger Elite-Unis werden die Führer und Beamten der Kommunistischen Partei Chinas ausgebildet.

Am 20. Dezember erfuhr ein Reporter der Nachrichtenagentur „Xinhua“ vom Tongji-Krankenhaus in Wuhan, dass Zhang Fuqing im Alter von 97 Jahren gestorben sei. Der alte KPC-„Kampfheld“ aus der Kriegszeit und „Volksheld“-Medaillenträger verstarb aufgrund einer krankheitsbedingten Behandlungsunfähigkeit.

Verheimlichte China wieder einen großen Ausbruch?

Am 7. Dezember gab der Staatsrat Chinas die neuen Regeln zur Epidemie bekannt. Darin enthalten war die Anweisung, den Umfang der Corona-Tests einzuschränken. Man brauchte fortan auch keine negativen Testzertifikate oder Gesundheitscodes mehr, um zu reisen. Asymptomatische Personen und solche mit leichten Symptomen wurden aufgefordert, sich zu Hause selbst zu isolieren. Die strenge Null-COVID-Politik wurde in allen Regionen schrittweise aufgegeben. Dann kam der Ausbruch.

Oder vielleicht doch schon vorher? Michael Ryan, Chef des WHO-Notfallmanagements, sagte am 14. Dezember auf einer Pressekonferenz am Hauptsitz der UN-Gesundheitsbehörde in Genf: „Die Explosion der Fälle in China ist nicht auf die Aufhebung der COVID-Beschränkungen zurückzuführen. Die Explosion der Fälle in China begann lange vor der Lockerung der Null-COVID-Politik.“ Ryan erklärte, dass Chinas Kontrollmaßnahmen gegen Omikron nicht so wirksam gewesen seien und die Ausbreitung nicht stoppen konnten. Er meinte, dass das Regime „strategisch entschieden“ habe, dass die Kontrollmaßnahmen für sie „nicht mehr die beste Option“ seien, berichtete „Radio France International“.

Die Kommunistische Partei Chinas – ein Lug- und Trug-System

Laut Liu Yinquan, einem ehemaligen Geschichtsprofessor der Shandonger Weifang-Universität, gibt es in China nicht nur ein Virus-Problem, sondern auch ein System-Problem. Das bürokratische System der Kommunistischen Partei habe einen Zustand der Täuschung geschaffen. Liu glaubt, dass die lokalen Behörden die Parteispitze täuschen und nicht wahrheitsgemäß über die tatsächliche Situation berichten.

Im Interview mit der chinesischen Epoch Times sagte Professor Liu: „Xi Jinping ist taub und blind geworden, denn die Unterlagen auf seinem Schreibtisch sind wahrscheinlich alle falsch – und er trifft mit Sicherheit falsche Entscheidungen.“

Auch bei den in den Himmel gepriesenen chinesischen Impfstoffen scheint Übertreibung der Vater des Gedankens gewesen zu sein.

Liu meinte, wenn der Impfstoff gewirkt hätte, wäre es nicht zu einem solchen Ausbruch gekommen: „Die ursprüngliche Prahlerei der Kommunistischen Partei Chinas, einschließlich der militärischen und wirtschaftlichen, war zu schwammig. Diese Schwammigkeit, ihr Trick, die Menschen zu täuschen, kam ans Licht, als es zum wirklichen Krieg kam. Zum Zeitpunkt der Virusinfektion stellte sich diese Situation ein. Wir sind noch nicht einmal im Krieg und ein kleiner Virus hat das angerichtet.“

Das Volk ins kalte Wasser gestoßen

Nun überschwemme das Virus das Land, meinte Liu. „Da Chinas Statistiken aber gefälscht sind und die Wirtschaft ebenfalls gefälscht ist, sind die Chancen, dass die Epidemie in diesem Bereich nicht gefälscht ist, nahezu null. Wenn es wahr ist, dass es im Land nur wenige Fälle gibt, wie sie ursprünglich gemeldet haben, ist es unmöglich, dass jetzt so viele Fälle auf einmal ans Licht kommen.“

Liu weist jedoch auch auf das unverantwortliche Handeln der KP-Führung gegenüber dem Volk hin: „Es ist einfach, alles auf einmal zu öffnen und einen massiven Ausbruch zu verursachen. Ohne Übergänge und flankierende Maßnahmen ist es so, als würde man eine Person, die nicht schwimmen kann, auf einmal ins Wasser werfen.“

„Der Zusammenbruch der KPC ist unumkehrbar“

Liu meinte, die Epidemie sei ein wichtiger Wendepunkt für die Kommunistische Partei Chinas. Viele seien verärgert und hätten die Nase voll von der Partei. Darunter seien jetzt auch einige von den (gehorsamen, passiven) Mitläufern und einige Pinkos (Überzeugte, aktive Propagandaverbreiter). Sie alle hätten erkannt, dass die Partei zu viele Probleme habe.

„Die Kommunistische Partei Chinas hat die Herzen des Volkes verloren“, erklärt Professor Liu – und: „Wer die Herzen der Menschen gewinnt, gewinnt die Welt. Wer die Herzen der Menschen verliert, verliert die Welt.“ Der Professor sagte, dass er nicht wage, vorherzusagen, wie lange es dauern werde. „Aber die Tendenz des endgültigen Zusammenbruchs der KPC ist unumkehrbar, es ist nur eine Frage der Zeit.“

Keine Meldung, keine Infizierten

Wie „Radio Free Asia“ am 19. Dezember bei einem Interview mit einem anonymen hochrangigen Pekinger KP-Beamten des Instituts für Politikwissenschaft und Recht erfuhr, sei die Epidemie in der Hauptstadt nicht erst nach den „White Paper“-Protesten ausgebrochen. In Pekings Krankenhäusern sei die Lage bereits während des 20. KP-Parteitags Mitte Oktober sehr ernst gewesen.

„Alle im Krankenhaus befindlichen Personen durften grundsätzlich nicht entlassen werden, da draußen ein positives Risiko bestehe. Tatsächlich war das Krankenhaus zu diesem Zeitpunkt bereits weitgehend infiziert.“ Wegen der Null-COVID-Politik durften aber keine Krankenhausinfektionen gemeldet werden und die Leute seien auch nicht wegen Corona behandelt worden, erklärte der Beamte die Strategie.

„Bei einigen wurden Harnwegsinfektionen diagnostiziert, bei anderen unerklärliches Fieber, aber man wollte einfach nicht sagen, dass es sich um Corona handelt.“ Bei einem Verwandten von ihm sei eine Harnwegsinfektion diagnostiziert worden. „Da unsere Familie einige Verbindungen zum Krankenhaus hat, unterzog der Arzt unseren Patienten einem Antigentest, der positiv ausfiel.“ Der Kader erklärte, dass sich der Verwandte im Krankenhaus angesteckt habe. Er starb am Ende an einer Corona-Infektion. Als Todesursache sei jedoch die Harnwegsinfektion angegeben worden.

Dem Beamten nach sei die aktuelle Situation entsetzlich. „Im Moment sind alle Leichenhallen der Krankenhäuser voll, und die Toten stapeln sich“, so der Kader. „Sie können die Telefonnummer jedes Bestattungsunternehmens in Peking überprüfen, und dann sagen Sie, dass es eine verstorbene Person in ihrer Familie gibt. Ist es in Ordnung, sie jetzt vorbeizubringen? Er wird Ihnen definitiv sagen, dass es keinen Ort gibt, an dem die Leiche entgegengenommen werden kann.“ Man müsse mindestens eine Woche warten.

RFA nach habe der Beamte, der sich selbst zu den obersten ein Prozent der sozialen Leiter rechne, den Reportern erzählt, er habe immer gedacht, dass er große soziale Netzwerke habe. Jetzt habe er aber erkennen müssen, dass er sogar machtlos sei, seine Verwandten zu beschützen. Im Krankenhaus seien auch einige ältere hohe Beamte gestorben.

Ein ähnliches Verschweigen der wirklichen Situation hatte man erstmals zu Beginn der Pandemie in Wuhan beobachten können. Damals, im Januar 2020, berichtete die Epoch Times unter dem Titel „Lungen-Seuche in China: Vertuschung begünstigte stille Verbreitung in unbekanntem Ausmaß“ ausführlich von den gefährlichen Heile-Welt-Spielchen des KP-Regimes. Wertvolle Zeit ging verloren, in der sich die Welt hätte auf das Kommende vorbereiten können. Vielleicht hätte man damals den Ausbruch des Virus sogar noch eindämmen können. Doch Chinas KP entschied sich dafür, so zu tun, als ob nichts Besonderes los sei und schickte Millionen von Menschen aus Wuhan in die Neujahrsferien – in ihre Heimatprovinzen und in alle Welt.



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