Irland lockt mit 84.000 Euro für Siedler auf umliegende Küsteninseln

Mit der Initiative „Unsere lebenden Inseln“ will die irische Regierung die Inselgemeinden des Landes beleben. Doch natürlich gelten auch ein paar Bedingungen, um den Zuschuss zu erhalten.
Titelbild
Ein Reetdachhaus auf Inis Mór, der größten Insel der Aran-Inseln bei Irland.Foto: iStock
Von 25. Juni 2023

Wer gerne das Stadtleben hinter sich lassen und auf einer einsamen Insel sesshaft werden will, hat jetzt die Chance. Die irische Regierung hat ein Programm angekündigt, bei dem Menschen dafür rund 84.000 Euro erhalten könnten, wie die Zeitung „Timeout“ berichtete.

Auf diese Weise möchte der westeuropäische Inselstaat anhand der Initative „Our Living Islands“ („Unsere lebenden Inseln“) das Leben, die Wirtschaft und die Kultur auf insgesamt 23 Inseln im Atlantischen Ozean fördern.

Doch ganz so einfach ist es auch nicht. Mit den Geldern sollen zwar Interessierte angelockt werden, diese werden aber nur in Form eines Zuschusses für die Sanierung leer stehender und verfallener Gebäude gewährt. Demnach lautet die Anforderung nicht nur, eine Immobilie auf einer der Inseln zu besitzen, sondern diese muss auch vor 1993 gebaut worden sein. Zudem muss sie mindestens zwei Jahre lang leer gestanden haben.

Politik auf zehn Jahre angelegt

Ein weiterer Knackpunkt besteht darin, dass die Inseln weder über Brücken noch bei Niedrigwasser mit dem Festland verbunden sind. Trotzdem seien sie ganzjährig bewohnt und würden sich nicht in Privatbesitz befinden, wie aus der Website der irischen Regierung hervorgeht.

Um gute Verkehrsdienste und eine entwickelte Infrastruktur als Voraussetzung für die Erhaltung der Inselbewohner zu schaffen, sei das Ministerium deshalb bestrebt, mit Investitionen beizusteuern. Die angelegte nationale Politik für diese Inseln vor der Küste sei dabei auf zehn Jahre angelegt. Die neue Initiative soll am 1. Juli in Kraft treten.

Weiter wirbt die irische Regierung, mit dem Programm sicherzustellen, dass nachhaltige, lebendige Gemeinschaften auf den vorgelagerten Inseln noch viele Jahre lang leben und gedeihen können. Dabei stützt sie sich auf fünf übergeordnete strategische Ziele, die von den Inselbewohnern selbst als besonders wichtig eingestuft wurden:

1. Wiederbelebung der Bevölkerungszahlen auf den Inseln

2. Wirtschaftliche Stärkung der Inseln

3. Verbesserung der Dienste für Gesundheit und Wohlbefinden

4. Stärkung der Inselgemeinschaften

5. Aufbau einer sinnvollen und nachhaltigen Perspektive

Eine Luftaufnahme von Inishmore oder Inis Mor, der größten der Aran-Inseln in der Bucht von Galway, Irland. Sie ist berühmt für ihre ausgeprägte irische Kultur, die Treue zur irischen Sprache und eine Fülle von historischen Stätten. Foto: iStock

Für EU-Bürger lediglich Aufenthaltsgenehmigung nötig

Potenzielle Inselbewohner sollten sich laut einem Bericht von CNN jedoch darüber im Klaren sein, dass es zwar keine Beschränkungen für den Erwerb von Immobilien in Irland gebe, der Besitz einer Immobilie jedoch nicht automatisch das Recht garantiere, dort zu wohnen.

Für EU-Bürger sollte es jedoch relativ unproblematisch sein. Menschen mit EU-Staatsbürgerschaft müssen lediglich eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen, und zwar spätestens drei Monate nach der Einreise.

Die Initiative „Unsere lebenden Inseln“ geht tatsächlich weit über bestehende Zuschüsse für Hausrenovierungen hinaus. Dennoch ist es Immobilienbesitzern auf dem irischen Festland bereits seit Juli 2022 möglich, einen Zuschuss für die Renovierung leer stehender Immobilien in Höhe von bis zu 30.000 Euro zu beantragen, wie aus einem Bericht der „Welt“ hervorgeht. Bei stark verfallenen Gebäuden oder Grundstücken konnte seither sogar ein weiterer Zuschuss in Höhe von bis zu 20.000 Euro beantragt werden.



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