Oberstes Gericht verbietet Mutter, ihre Kinder gegen COVID-19 zu impfen

COVID-19-Impfungen haben für so manche Grabenkämpfe in der Familie und im Freundeskreis gesorgt, nicht nur in den USA, auch in Deutschland. In diesem Fall ging der Streit eines amerikanischen Elternpaares sogar vor Gericht.
Titelbild
COVID-19-Impfung.Foto: Chip Somodevilla/Getty Images
Von 13. Februar 2023

Der Oberste Gerichtshof des US-Bundesstaates Rhode Island hat einer Mutter vorübergehend verboten, ihre zwei Töchter gegen COVID-19 impfen zu lassen. Vorausgegangen war ein Rechtsstreit des geschiedenen Ehepaares Nagel. Ein Familiengericht in erster Instanz wies zuerst die Bedenken des Vaters Joshua hinsichtlich der COVID-19-Impfung zurück und erlaubte es der Mutter Lauren, die beiden Kinder (5 und 8 Jahre) impfen zu lassen.

Die Anwälte des Vaters baten das oberste Gericht des Bundesstaates daraufhin um einen Aufschub, woraufhin ein Richter am 26. Januar einen vorläufigen Aufschub verhängte. Nach Prüfung des Falles hielt das Gericht die Aussetzung weiterhin aufrecht. Der Vater sollte innerhalb von 15 Tagen Berufung einlegen und beide Parteien am 13. April zu einer mündlichen Verhandlung vor Gericht erscheinen.

„Wir sind sehr erfreut, dass der Oberste Gerichtshof von Rhode Island uns diesen Aufschub gewährt hat und bereit ist, unsere Argumente anzuhören, warum diese beiden jungen Mädchen den COVID-Impfstoff nicht brauchen“, schrieb Gregory Piccirilli, der Anwalt von Joshua Nagel der Epoch Times in einer E-Mail.

Der Rechtsstreit der Familie Nagel wegen der COVID-19-Impfung ist wahrscheinlich der erste seiner Art, der es bis vor ein oberstes Gericht des Bundesstaates geschafft hat. Der Anwalt, der Mutter Lauren Nagel vertritt, reagierte nicht auf die Bitten um eine Stellungnahme.

Vorgeschichte

Im Mittelpunkt der Verhandlung des Falles steht die Scheidungsvereinbarung. Sie sieht vor, dass beide Parteien über wichtige Entscheidungen wie die Gesundheit der Kinder gemeinsam entscheiden. Darin heißt es ausdrücklich, dass „keine Partei ihre Zustimmung zur vom Kinderarzt empfohlenen medizinischen Behandlung oder zur Verabreichung von Medikamenten unangemessen verweigern darf“.

Die Kinderärztin Dr. Colleen Ann Powers hat den Kindern eine COVID-19-Impfung empfohlen. In ihrer Praxis haben sie und ihre Mitarbeiter etwa 1.500 bis 2.000 COVID-19-Impfdosen verabreicht. Powers zufolge würden die Vorteile der Impfstoffe die Risiken aufwiegen. Der Hauptnutzen sei der Schutz vor schweren Erkrankungen.

Dabei stütze sich die Ärztin auf die Empfehlungen der US-Gesundheitsbehörde CDC und die der Akademie für Kinderheilkunde (AAP). Beide raten praktisch jeder Person ab 6 Monaten zu einer Impfung gegen COVID-19.

Sowohl die CDC als auch die Akademie für Kinderheilkunde sind während der Pandemie unter anderem wegen Fehlinformationen in die Kritik geraten. Letzte hatte fälschlicherweise behauptet, dass die Boten-mRNA aus den Impfstoffen „sehr schnell abgebaut“ würden, sobald sie in den Körper gelangt. Studien wiesen die Boten-mRNA nach der Impfung noch 28 Tage im Blut und zwei Monate in den Lymphknoten nach.

Vor Gericht sagte Powers aus, dass sie sich nach den aktuellen Empfehlungen richte. Würde die AAP ihre Empfehlung für den COVID-19-Impfstoff zurückziehen, würde sie auch nicht mehr zu einer Impfung raten. Ansonsten würden sie den Kindern Monate nach der ersten Impfung, eine Auffrischungsimpfung geben, da der Schutz der Impfstoffe schnell nachlasse.

Epidemiologe rät von Impfung ab

Dr. Andrew Bostom, ein ehemaliger Epidemiologe der Brown Universität hingegen bekräftigte Joshua Nagels Position und riet von einer Impfung bei Kindern und Jugendlichen ab. Studien zeigten ein geringeres Sterberisiko bei Kindern und Jugendlichen. Zudem verleihe eine COVID-19-Infektion Kindern eine natürliche Immunität, die Forschungsergebnissen zufolge sogar besser sei als die durch die Impfung.

Auch wies er auf die Risiken einer Impfung hin. Mehrere Staaten und Länder wie Florida und Dänemark würden davon abraten, gesunde Kinder zu impfen, weil sie Bedenken wegen Nebenwirkungen wie Herzentzündungen hätten. Die Eltern seien im Allgemeinen zögerlich. Nur 40 Prozent der Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren in Rhode Island hätten überhaupt eine oder mehrere Dosen erhalten, so der Epidemiologe.

Erste Entscheidung zugunsten der Mutter

Die stellvertretende Richterin am Familiengericht von Rhode Island, Sandra Lanni, entschied am 17. Januar zugunsten von Lauren Nagel. Dabei räumte sie ein, dass es in der medizinischen Fachwelt keine einheitliche Meinung über COVID-Impfungen bei Kindern gebe. Das Gleiche gelte für die Annahme, inwieweit die Vorteile des Impfstoffs die Risiken überwiegen würden, sagte sie.

Allerdings bedeutet die Scheidungsvereinbarung nicht, dass sich der Elternteil, der einen berechtigten Einwand gegen eine Empfehlung des Kinderarztes vorbringt, automatisch durchsetzten muss.

Besonders überzeugt habe sie Powers persönliche Kenntnis von der Krankengeschichte der Kinder und ihrer Erfahrung bei der Behandlung von Kindern. Darunter auch, dass sie bereits andere Impfungen durchgeführt habe, die die Gesundheitsbehörden empfehlen.

Richterin Lanni lehnte später Joshua Nagels Antrag auf Aufschub ab, woraufhin dieser einen Dringlichkeitsantrag beim Obersten Gerichtshof des Bundesstaates einreichte, der dann bewilligt wurde.

Dieser Artikel erschien im Original theepochtimes.com unter dem Titel: State Supreme Court Blocks Mother From Vaccinating Children Against COVID-19 (deutsche Bearbeitung nh)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion