Ukrainische Drohnenangriffe auf Druschba-Pipeline
Ölversorgung gefährdet: Orbán wendet sich an die USA - Trump „sehr verärgert“
Die Ölversorgung von Ungarn und der Slowakei ist durch neue ukrainische Drohnenangriffe auf die Druschba-Pipeline gefährdet. Orbán informierte Trump über die Angriffe – und erhielt prompt eine Antwort.

US-Präsident Donald Trump und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán gemeinsam während des NATO-Gipfels im NATO-Hauptquartier in Brüssel am 25. Mai 2017.
Foto: Danny Gys/AFP via Getty Images
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Die Ukraine hat innerhalb der vergangenen Wochen bereits drei Drohnenangriffe gegen die Druschba-Ölpipeline verübt, die Ungarn und die Slowakei mit russischem Öl versorgt. Die Angriffe hatten jedes Mal eine Unterbrechung der Versorgung für beide EU-Länder zur Folge, die nach wie vor in erheblichem Maße von russischen Lieferungen abhängig sind. Zwei Angriffe hat die Ukraine allein diese Woche gegen Ölpumpstationen der Leitung verübt.
„Die Ukrainer zerstören regelmäßig die Druschba-Ölpipeline. Das haben sie auch mit Nord Stream getan. Auch dort ist die Wahrheit ans Licht gekommen“, schrieb Viktor Orbán in einem Social-Media-Beitrag am Freitag.
Der Ministerpräsident erklärte, er habe den amerikanischen Präsidenten um Hilfe gebeten. Donald Trump hat nun geantwortet.
Trump ist „sehr verärgert“
In seinem an Trump gerichteten Schreiben brachte Orbán die ukrainischen Angriffe auch in Zusammenhang mit den laufenden Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg. Er wies darauf hin, dass ein Angriff „unmittelbar vor dem historischen Treffen“ zwischen Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska stattfand.
Trump schrieb direkt auf Orbáns Brief mit einem dicken Filzstift: „Viktor, es macht mich nicht glücklich, das zu hören – ich bin darüber sehr verärgert. Sag es der Slowakei. Du bist ein guter Freund von mir.“

Briefwechsel zwischen Viktor Orbán und Donald Trump.
Foto: Mitteilung der ungarischen Regierung/Harcosok Klubbja
Orbán wies Trump zudem darauf hin, dass Ungarn die Ukraine mit Strom und Öl versorge, was das Vorgefallene zu einem besonders „unfreundlichen“ Schritt mache.
Der Ministerpräsident hatte zudem bereits in der Vorwoche in einem Podcast erklärt, die Stromversorgung der Ukraine sei sehr gefährdet – „etwa durch einen Stromausfall“. Ungarn, so äußerte er weiter, könne „den Zusammenbruch der Ukraine an einem einzigen Tag arrangieren“.
Brief an die EU-Kommission
Am Freitag wandten sich der ungarische Außenminister Péter Szijjártó und der slowakische Außenminister Juraj Blanár in einem Brief an die EU-Kommission. Sie hoben hervor, dass der jüngste Angriff die Versorgung für mindestens fünf Tage unterbrechen wird. Brüssel wird aufgefordert, gegen Angriffe der Ukraine einzuschreiten, die nicht Russland, sondern Ungarn und die Slowakei gefährden.
Die Europäische Kommission erklärte am Dienstag, in dieser Angelegenheit mit Ungarn und der Slowakei Kontakt aufgenommen zu haben.
Das ukrainische Außenministerium hat bislang nicht öffentlich auf den Briefwechsel zwischen Orbán und Trump beziehungsweise auf Szijjártós Schreiben reagiert. Zuvor hatte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha Szijjártó jedoch darauf hingewiesen, dass nicht die Ukraine, sondern Russland den Krieg begonnen habe – und sich nun weigere, ihn zu beenden.
Mária S. Szentmagyari ist eine ungarische Juristin mit deutschen Wurzeln und lebt im Grünen unweit von Budapest. Mit Leidenschaft und großem Interesse an geopolitischen Zusammenhängen berichtet sie für Epoch Times über die aktuellen Entwicklungen in Mittel- und Osteuropa, der Ukraine, Russland und dem Nahen Osten. Die Kommentare unter ihren Artikeln liest sie mit besonderer Neugier.
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