Pro-LGBT-Kontroverse in den USA: Elon Musk prognostiziert Sammelklage der Target-Aktionäre

In den USA rufen konservative Kräfte vermehrt zum Boykott gegen Unternehmen auf, die auf den Woke-Zug aufspringen. Doch ob das dauerhaft durchführbar ist, daran hat auch mancher Republikaner Zweifel.
Titelbild
Tesla-CEO Elon Musk.Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Von 5. Juni 2023

Nachdem der US-Discounter Target wegen des Verkaufs von Kindermode mit LGTB-Werbung scharf in die Kritik geraten war, sind nun die Aktien des Unternehmens in den zweistelligen Bereich gefallen.

Twitter-Chef Elon Musk kommentierte auf seinem Social-Media-Kanal dazu, es sei nur eine Frage der Zeit, bis es eine Sammelklage der Aktionäre gegen den Vorstand wegen der Zerstörung des Shareholder Values gebe.

Mit seinem Tweet reagierte er auf einen Post des konservativen Aktivisten Charlie Kirk, der die Nachricht über die Aktienverluste teilte und Teilhaber dazu aufforderte, sich gegen die Politisierung des Unternehmens zu stellen.

Influencer aus konservativen Kreisen riefen bereits letzte Woche zum Boykott der Kette auf, nachdem sie Strampler für Säuglinge mit der Aufschrift „Bien Proud“ und Bücher ins Sortiment genommen hatte, welche die LGTB-Agenda propagierten. Target hat nach eigenen Angaben einige Produkte mittlerweile aus dem Sortiment genommen, allerdings ist bisher unklar, welche.

Vor einigen Tagen stufte JPMorgan die Aktie der Target Corporation von „Overweight“ auf „Neutral“ herab – angeblich wegen „vieler Bedenken“ der Wall Street gegen den Einzelhandelsriesen.

JPMorgan-Analyst Christopher Horvers schrieb laut „MarketWatch“: „Wir glauben, dass der Aktienverlust angesichts des Drucks der Verbraucher und der jüngsten Kontroversen im Unternehmen zum Schulanfang noch schneller zulegen und bis in die Ferien hinein anhalten könnte“. Das könnte sich negativ auf den Umsatz auswirken.

Boykotte nehmen zu

Target ist eine von mehreren großen Marken, die wegen der Unterstützung von LGBT-Anliegen in die Kritik geraten sind. Kürzlich kam es zum Boykott von Bud Light, eines der meist verkauftesten Biere der USA, der amerikanischen Brauerei Anheuser-Busch. Aber auch andere Unternehmen wie PetSmart, Chick-fil-A und Walmart geraten immer mehr unter Druck.

Experten zufolge sei ein wichtiger Grund, weshalb Konzerne auf den Transgender-Zug aufspringen, bei den Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards (ESG) zu punkten.

Konservative Prominente beschuldigen das in Minneapolis ansässige Einzelhandelsunternehmen, Kinder zu bevormunden und auszubeuten. „Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig es ist, nicht bei Target einzukaufen. Es hat noch nie ein Unternehmen gegeben, das den Transgenderismus mehr unterstützt hat als Target“, schrieb die Kommentatorin Candace Owens Anfang Mai.

Erin Elmore, eine Mitarbeiterin der gemeinnützigen konservativen Organisation „Turning Point USA“, bestritt, dass Boykottaufrufe nur von Konservativen ausgehen. „„Es ist gesunder Menschenverstand. Die meisten Eltern unterstützen keine Satanisten oder kleine Jungen, die Mädchenbadeanzüge tragen“, twitterte sie am 28. Mai.

Aufruf zu Gegenprotest

Unter Anhängern der LGTB-Agenda ist der Boykott nicht nur auf Gegenliebe gestoßen. Es gab auch Aufrufe zu Protesten. „Wir müssen uns daran erinnern, dass die ‚Pride‘-Bewegung als Protest begonnen hat“, sagte der demokratische Abgeordnete Robert Garcia gegenüber der Nachrichtenwebsite „Semafor“.

Garcia war der erste Bürgermeister in der Stadt Long Beach in Los Angeles, der sich offen als homosexuell outete, bevor er seinen Sitz im Repräsentantenhaus 2022 gewann. Bis vor Kurzem war er LGBT-Fraktionsvorstand seiner Partei. „Es reicht nicht nur zu feiern. Wir werden systematisch angegriffen“, sagte er.

Die Pro-LGBT-Gruppe Human Rights Campaign vermutet nach eigenen Angaben radikale Kräfte hinter den Kräften. „Wir haben diese extremistischen Angriffe schon einmal gesehen. Ihr Ziel ist eindeutig: Sie wollen die Integration und Repräsentation von LGBTQ+ verhindern, unsere Verbündeten zum Schweigen bringen und unsere Gemeinschaft unsichtbar machen“.

Auch in konservativen Kreisen gibt es Zweifel an der Nachhaltigkeit dieser Maßnahme. „Die Konservativen sind in der Regel nicht sehr gut in Sachen Boykott“, sagte Senator Ted Cruz aus Texas kürzlich in einer Folge seines Podcasts. Ein Produkt wie Bud Light sei relativ leicht durch eine Alternative zu ersetzen. Der Wechsel zu einem anderen Einzelhändler sei schwieriger.

„Was Target angeht? Wir werden sehen, wie einfach und lange man darauf verzichten kann. Es gibt Walmart. Sie wissen schon, es gibt Alternativen“, fuhr er fort. Allerdings sei Target für viele Kunden praktisch, weil es ihn überall gebe.

Target-CEO verteidigt „Woke“-Unternehmen

Vergangene Woche verteidigte Target-CEO Brian Cornell im „Fortunes Leadership Next“-Podcast die „Woke“-Unternehmen. „Ich denke, das sind einfach gute Geschäftsentscheidungen, und es ist das Richtige für die Gesellschaft, und es ist eine großartige Sache für unsere Marke“, sagte er.

„Die Dinge, die wir in Bezug auf [Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration] getan haben, bringen einen Mehrwert“, sagte Cornell und verwies auf linkes Schulungsmaterial. „Es hilft uns, den Umsatz zu steigern, es fördert das Engagement unserer Teams und unserer Gäste, und das sind genau die Dinge, die wir heute für unser Geschäft brauchen.“

Target, einer der größten Einzelhändler in den Vereinigten Staaten, sieht sich seit Langem mit Boykottaufrufen konfrontiert. Im Jahr 2016 gab es Boykottaufrufe, nachdem Target Männern, die sich als Frauen identifizieren, erlaubt hatte, die Damentoilette zu benutzen.

Auf eine Bitte der Epoch Times um Stellungnahme reagierte Target bislang nicht.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Elon Musk sagt, dass Target inmitten der Pro-LGBT-Kontroverse von Aktionären verklagt werden wird“ (deutsche Bearbeitung nh)



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