USA: Harvard-Professor stellte Woke-Ideologie infrage – und brauchte danach Personenschutz

Eine Studie eines schwarzen Star-Professors an der Harvard-Universität sorgte bei Befürwortern der Woke-Ideologie für Wut und Hass. Roland Fryer berichtete Medien über die Geschichte.
Titelbild
Menschen tragen Schilder während einer Demonstration mit dem Slogan „Defund the Police“ in Seattle, Washington, am 5. August 2020.Foto: Jason Redmond/AFP/Getty Images
Von 20. Februar 2024

Der US-amerikanische Ökonom und Professor an der Harvard-Universität, Roland Fryer, hat nun enthüllt, dass er nach Drohungen gegen ihn persönlich einen Monat lang unter bewaffnetem Polizeischutz stand. Grund dafür war die Veröffentlichung seiner Studie. Sie zeigt, dass Polizisten bei Schießereien rassistisch unvoreingenommen handeln.

Der junge Nachwuchsökonom hat zahlreiche Auszeichnungen für seine akademische Forschung erhalten. Im Jahr 2016 veröffentlichte er eine Studie, die mit dem vorherrschenden linken Narrativ, dass Polizisten aus rassistischen Motiven leichter auf Schwarze schießen, aufräumte.

Seine Studie ergab, dass Schwarze zwar häufiger Opfer von nicht tödlicher Polizeigewalt sind, z. B. gegen eine Wand geschleudert werden, aber nicht häufiger erschossen werden als Weiße.

Nach Berücksichtigung verschiedener Umstände ergab die Untersuchung sogar, dass Polizisten in ähnlichen Situationen seltener auf Schwarze als auf Weiße schießen. Der Unterschied war jedoch statistisch nicht weiter signifikant.

„Ich lasse die Daten sprechen“

Seine Ergebnisse widersprechen der von Gruppen wie Black Lives Matter aufgestellten Behauptung, dass Polizisten im Umgang mit schwarzen Verdächtigen leichter auf tödliche Gewalt zurückgriffen.

„Ich lasse die Daten sprechen, und es ist mir egal, was sie sagen“, sagte Fryer während einer Videokonferenz im Jahr 2022, in der er seine Arbeit diskutierte. „Ich bin bereit, die Wahrheit zu sagen. Ich kümmere mich nicht darum, ob mir das persönlich schadet.“

„Ich glaube nämlich, dass die Wahrheit uns frei macht“, fügte er hinzu.

In einem Interview mit der Journalistin Bari Weiss von „The Free Press“ am 13. Februar, sprach Fryer kürzlich über den Preis, den er dafür zahlen musste, die Wahrheit zu sagen.

Einige Leute hätten, so Fryer, nach der Veröffentlichung seiner Studie (gegen den Rat seiner Harvard-Kollegen) förmlich „ihren Verstand verloren“. Es sei eine Welle von Beschwerden und Drohungen über den Akademiker hereingebrochen.

„Die Hölle brach los“

Fryer erklärte der Moderatorin, dass er angesichts des vorherrschenden Narrativs andere Ergebnisse erwartet habe.

Als seine Untersuchungen eine rassistische Voreingenommenheit bei polizeilichen Schießereien nicht bestätigten, stellte er ein neues Team von Assistenten ein und wiederholte die Studie. Die Ergebnisse waren jedoch dieselben.

Seine Harvard-Kollegen, die mit den Ergebnissen vertraut waren, drängten ihn, die Ergebnisse nicht zu veröffentlichen. Sie sagten ihm, er würde seine Karriere ruinieren.

Unbeeindruckt von den Warnungen veröffentlichte Fryer seine Studie. Nur wenige Minuten später brach eine Hasswelle über ihn herein. „Die Hölle brach los“, sagte er. Danach stand er einen Monat lang unter Polizeischutz.

„Ich musste mit einem bewaffneten Wachmann in den Supermarkt gehen, um Windeln zu kaufen. Es war verrückt. Es war wirklich verrückt“, erinnerte sich Fryer an die Zeit, als er einmal Windeln für seine sieben Tage alte Tochter einkaufen ging.

Suspendiert

Später, auf dem Höhepunkt der „Me Too“-Ära, wurde Fryer für zwei Jahre von Harvard suspendiert, nachdem er beschuldigt worden war, „unwillkommenes Verhalten sexueller Natur“ an den Tag gelegt zu haben, was er bis heute bestreitet.

Die ehemalige Harvard-Präsidentin Claudine Gay behauptete, dass Fryers Verhalten „ein Verhaltensmuster“ zeige, das nicht den Erwartungen der Universität entspreche.

Claudine Gay, Ex-Präsidentin der Harvard-Universität, sagt am 5. Dezember 2023 vor dem Ausschuss für Bildung und Arbeit des Repräsentantenhauses im Rayburn House Office Building in Washington aus. Der Ausschuss veranstaltete eine Anhörung zur Untersuchung von Antisemitismus auf dem Campus von Hochschulen. Foto: Kevin Dietsch/Getty Images

Ein Dokumentarfilm mit dem Titel „How Claudine Gay Canceled Harvard’s Best Black Professor“ (Deutsch: Wie Claudine Gay den besten schwarzen Professor von Harvard absetzte) ging den Umständen seiner Suspendierung auf den Grund.

Der Beitrag kam zu dem Schluss, dass es sich um eine „ideologische Säuberung“ handelte, weil Fryer es gewagt hatte, mit seiner Studie über Rasse und Polizeiarbeit das herrschende Woke-Narrativ infrage zu stellen.

Eine andere Studie von Fryer über das Leistungsgefälle bei Schwarzen ergab, dass nicht die Hautfarbe, sondern gute Lehrer und eine gute Erziehung ausschlaggebend für den Erfolg einer Person sind.

Kürzlich musste Claudine Gay im Zuge eines Plagiatsskandals von ihrem Amt als Harvard-Präsidentin zurücktreten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: Black Harvard Professor Who Challenged Woke Orthodoxies Needs Armed Protection. (deutsche Bearbeitung nh)



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