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Historischer Durchbruch

„Tiefe Dankbarkeit“, Jubel und Tränen nach Gaza-Deal - Hoffnung auf Neubeginn

In einem historischen Schritt haben Israel und die Hamas einem von US-Präsident Donald Trump vermittelten Friedensplan zugestimmt. Erste Maßnahmen zur Beendigung des Gaza-Krieges sollen bereits in den kommenden Tagen umgesetzt werden. Auf beiden Seiten reagieren Bewohner mit Freude und Erleichterung.

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Schon bald sollen im Rahmen eines Gaza-Deals die von Islamisten festgehaltenen Geiseln freikommen.

Foto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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Lesedauer: 5 Min.


In Kürze:

  • Israel und Hamas haben sich unter Vermittlung von Donald Trump auf erste Schritte zum Frieden geeinigt.
  • Alle verbliebenen 48 israelischen Geiseln sollen bis Montag freigelassen werden.
  • Israel entlässt im Gegenzug palästinensische Häftlinge und zieht Truppen zurück.
  • Das Weiße Haus plant einen 20-Punkte-Plan für ein entmilitarisiertes, wirtschaftlich stabiles Gaza.

In Israel und in Gaza haben Menschen mit Jubel, Freude und Erleichterung auf die erste Phase des Friedensplans reagiert, dem die Konfliktparteien am Mittwoch, 8. Oktober, zugestimmt haben. Unter Federführung von US-Präsident Donald Trump haben sich Israel und die terroristische Hamas auf erste Schritte zur Beendigung des Krieges in Gaza geeinigt.
Bereits am Donnerstag soll in Ägypten ein offizielles Abkommen unterzeichnet werden. Der US-Präsident sprach in einem Post auf Truth Social von einem „großen Tag für die arabische und muslimische Welt, für Israel, alle umliegenden Nationen und die Vereinigten Staaten von Amerika“. Er dankte auch den Vermittlern aus Katar, Ägypten und der Türkei, die an dem Zustandekommen der Vereinbarung beteiligt waren.

Netanjahu spricht nach Vereinbarung von „großem Tag für Israel“

Zu den Kernpunkten der bereits getroffenen Abmachung gehört es, dass alle 48 israelischen Geiseln, die sich noch in der Gewalt der Hamas befinden, „sehr bald“ freigelassen werden. In einem Telefonat mit Angehörigen sprach Trump davon, dass diese „alle bis Montag zurückkehren“ sollen.
Im Gegenzug zur Freilassung der Entführten erklärte sich die Regierung in Jerusalem bereit, in Israel inhaftierte Palästinenser freizulassen. Es ist wahrscheinlich, dass sich darunter auch mehrere wegen Terrorismus verurteilte Häftlinge befinden. Bei vergleichbaren Deals in der Vergangenheit war dies regelmäßig der Fall.
Israel wird seine Truppen bis zu einer vereinbarten Linie aus Gaza zurückziehen. Zudem sollen die Hilfslieferungen in den Küstenstreifen intensiviert werden. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wird noch am Donnerstag das Kabinett in Jerusalem zur Billigung der Abmachung zusammenrufen. BBC zufolge sprach er von einem „großen Tag für Israel“.

Geiselfamilien äußern „tiefe Dankbarkeit“ für Bemühungen von Präsident Trump

Auch die Hamas scheint die Vereinbarung einhalten zu wollen. Vertreter sprechen von „verantwortungsvollen und ernsthaften“ Verhandlungen. Die USA und andere Vermittler sollen sicherstellen, dass Israel die Absprachen „ohne Abstriche oder Verzögerungen“ einhalte. Auch UNO-Generalsekretär António Guterres nannte den Deal eine „bedeutende Chance“.
Die UNO werde die „vollständige Durchsetzung“ des Deals unterstützen und ihre Bemühungen zum Wiederaufbau von Gaza verstärken. Guterres rief die Konfliktparteien dazu auf, die Waffenstillstandsvereinbarung zu erfüllen, den geplanten Austausch durchzuführen und Hilfe in das Land zu lassen.
Das „Forum der Geiselfamilien“ sprach mit Blick auf die Vereinbarung von einem „historischen Durchbruch“ und brachte „tiefe Dankbarkeit“ gegenüber Präsident Trump zum Ausdruck. Einige freigelassene Geiseln und ihre Familien versammelten sich spontan am „Platz der Geiseln“ in Tel Aviv und forderten in Sprechchören den Friedensnobelpreis für den US-Präsidenten. Andernorts versammelten sich ebenfalls Terroropfer, um Dank für die bevorstehende Freilassung der Geiseln zu äußern.

Geflüchtete Palästinenser hoffen auf Rückkehr in frühere Wohnorte

Feiern gab es aber auch in Gaza. „Reuters“ zufolge versammelten sich Bewohner des Flüchtlingscamps Chan Yunis im Süden des Landes. Nach Bekanntgabe der Einigung brachen sie in Jubel aus. Ein Bewohner äußerte:
„Gott sei Dank hat Präsident Trump heute verkündet, dass der Krieg endet. Für uns ist das eine freudvolle Nachricht und wir danken unseren Brüdern und allen, die – selbst wenn es nur verbal war – zum Ende des Blutvergießens beigesteuert hatten.“
Einhellig spricht Erleichterung aus den Betroffenen. Die Vereinbarung hat die Hoffnung auf Frieden im Krisengebiet wiederhergestellt. In den Flüchtlingslagern hoffen Untergebrachte, zeitnah in ihre Heimatstädte zurückkehren und ihre Häuser wiederaufbauen zu können.

Trump schwebt terrorfreies und wirtschaftlich erblühendes Gaza vor

Weitere Schritte sind jedoch noch offen. Das Weiße Haus hat einen 20-Punkte-Plan für die Zukunft von Gaza ausgearbeitet. Dieser sieht unter anderem eine internationale Übergangsregierung und eine Entwaffnung terroristischer Gruppen vor. Im Gegenzug soll es für die Bewohner Gazas die Freiheit geben, das Land zu verlassen oder dorthin zurückzukehren.
Es soll zudem umfangreiche Investitionen geben, um das Land wiederaufzubauen und „einige florierende Wunderstädte“ zu schaffen. Experten aus Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten sollen ihre Erfahrungen dabei einbringen. Trump strebt ein entradikalisiertes, demilitarisiertes und wirtschaftlich florierendes Gaza an. Ein „unpolitisches palästinensisches Komitee“ soll die tägliche Verwaltung übernehmen. Die Hamas stimmt bislang jedoch nur einzelnen Punkten zu.
Reinhard Werner schreibt für Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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