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US-Sanktionen gegen Syrien aufgehoben

Treffen mit al-Scharaa: Trump sieht Hoffnung auf Stabilität in Syrien

Nach seinem Gespräch mit Ahmed al-Scharaa blick US-Präsident Donald Trump mit Zuversicht auf eine Stabilisierung Syriens und eine normalisierte Beziehung zu Israel.

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Trump sieht Hoffnung bei Stabilität und Frieden in Syrien.

Foto: Jose Luis Magana/AP/dpa

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Lesedauer: 5 Min.

US-Präsident Donald Trump traf sich am Mittwoch in Saudi-Arabiens Hauptstadt Riad mit dem syrischen Präsidenten Ahmed al-Sharaa. Das historische Treffen fand statt, nachdem der US-Präsident am 13. Mai die Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien angekündigt hatte.
Das Treffen mit dem syrischen Präsidenten fand vor seiner geplanten Ansprache vor den Staats- und Regierungschefs des Golf-Kooperationsrates statt, dem sechs Länder der Region angehören – darunter Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Katar, Bahrain und Oman.
„Wir prüfen derzeit eine Normalisierung der Beziehungen mit der neuen Regierung Syriens“, sagte Trump in seiner Ansprache vor den Staats- und Regierungschefs des Golf-Kooperationsrates. Der Prozess habe mit seinem früheren Treffen mit al-Sharaa begonnen.

Trump setzt auf al-Scharaa

Trump sagte Reportern in der Air Force One, das Treffen mit Ahmed al-Scharaa sei „großartig“ verlaufen.
„Er hat eine echte Chance, die Lage zu stabilisieren. Ich habe mit Präsident Erdoğan gesprochen, der ihm sehr freundlich gesinnt ist. Er glaubt, er [al-Sharaa] sei in der Lage, gute Arbeit leisten zu können. Es ist ein zerrissenes Land.“
Trump glaube daran, dass Syrien zukünftig dem Abraham-Abkommen beitreten werde. Das Abkommen, das Ende 2020, während der ersten Amtszeit Trumps zustande kam, hat zum Ziel, die Beziehungen zwischen Israel und benachbarten arabischen Ländern zu normalisieren.
„Ich denke, sie müssen sich zusammenreißen“, so der US-Präsident. „Ich sagte ihm: ‚Ich hoffe, Sie schließen sich an, wenn alles geklärt ist.‘ Er sagte ‚Ja.‘ Aber es liegt noch viel Arbeit vor ihnen.“
Ich denke, er hat das Potenzial dazu – er ist ein echter Anführer. Er hat eine Offensive angeführt und ist einfach unglaublich“, fügte er hinzu.
Nach Angaben des Weißen Hauses forderte Trump den syrischen Präsidenten außerdem auf, „alle ausländischen Terroristen aufzufordern, Syrien zu verlassen, palästinensische Terroristen abzuschieben, den USA dabei zu helfen, das Wiederaufleben des IS zu verhindern und die Verantwortung für die IS-Haftzentren im Nordosten Syriens zu übernehmen.“
Trump sagte, dass US-Außenminister Marco Rubio im Laufe dieser Woche auch mit dem syrischen Außenminister in der Türkei zusammentreffen werde.

„Neuanfang ermöglichen“

Am Dienstag verkündete Trump, er habe die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Syrien angeordnet und damit die diplomatischen Beziehungen zu der neuen De-facto-Führung des Landes wieder angekurbelt. Er sagte, dies solle ihnen „einen Neuanfang ermöglichen“.
„Es gibt ihnen die Chance, Großes zu leisten. Die Sanktionen waren wirklich lähmend und sehr einschneidend“, so Trump. Er habe die Entscheidung nach Gesprächen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan getroffen.
Es war mir eine Ehre, dies zu tun“, sagte Trump.
Nach der Ankündigung brach der gesamte Konferenzraum in lang anhaltenden Applaus aus. Er habe sich gemeinsam mit dem Kronprinzen mit al-Sharaa getroffen und Erdoğan habe telefonisch an dem Treffen teilgenommen.

Sanktionen gegen Assad

Die Vereinigten Staaten hatten Sanktionen gegen Syrien verhängt, nachdem das Land 2011 in einen Bürgerkrieg verfallen war. Ziel war es, den Druck auf den ehemaligen syrischen Machthaber Baschar al-Assad zu erhöhen, der angesichts einer überraschenden Rebellenoffensive im Dezember 2024 schließlich aus dem Land vertrieben wurde.
Syrien steht derzeit unter der Kontrolle einer selbst ernannten Übergangsregierung. Diese Regierung wurde aus verschiedenen Oppositionsfiguren gebildet, angeführt von Mitgliedern der Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS). Die sunnitische Terrorgruppe ist aus einem syrischen Al-Qaida-Ableger, der al-Nusra-Front, hervorgegangen. HTS wird von der US-Regierung aufgrund ihrer extremistischen Wurzeln und Verbindungen weiterhin als ausländische Terrororganisation eingestuft.
Seit der Einnahme von Damaskus versuchen HTS und sein Anführer Ahmed al-Sharaa, sich von ihren sunnitisch-islamisch-fundamentalistischen Wurzeln zu distanzieren und einen gemäßigteren Ton anzuschlagen.
In einer Rede in Saudi-Arabien signalisierte Trump, dass er bereit sei, der neuen syrischen Regierung etwas mehr diplomatischen Spielraum zu gewähren und auf eine Blütezeit Syriens nach Assad hoffe.
Nach seinen Treffen in Riad am zweiten Tag seiner Nahost-Tour wird Trump nach Doha in Katar weiterreisen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Trump Meets With Syrian Leader, Urges Him to Join Abraham Accords“. (deutsche Bearbeitung tp)

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