Trump im Nahen Osten: 600-Milliarden-Dollar-Investitionsabkommen und prominente Reisebegleiter
Der US-Präsident wirbt bei wohlhabenden Investoren aus der Golfregion für Amerikas „Goldenes Zeitalter“. Saudi-Arabien verpflichtet sich zu einem Waffengeschäft im Wert von 142 Milliarden Dollar und anderen Investitionen. Neben fünf Ministern waren auch Elon Musk, Larry Fink und Stephen Schwarzman vor Ort.
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S-Präsident Donald Trump (vorn M.) und der saudische Kronprinz Mohammed Bin Salman (vorn r.) posieren für ein Gruppenfoto während des saudi-amerikanischen Investitionsforums im King Abdul Aziz International Conference Center in Riad am 13. Mai 2025.
Als Präsident Donald Trump am 13. Mai in Riad eintraf, war eine seiner ersten Handlungen, die Wirtschaftselite des Golfs anzusprechen. Er warb für die USA als erstklassiges Ziel für Investitionen seiner „America First“-Ära.
Trump machte deutlich, dass seine dreitägige Nahostreise mit Stationen in Saudi-Arabien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) im Zeichen von Geschäftsabschlüssen stehen würde.
Auf dem Saudi-U.S. Investment Forum lobte Trump den Wandel des Königreichs seit seinem letzten Besuch vor acht Jahren.
Wirtschaft und Investitionen
Er eröffnete seine Rede mit den Worten, er wolle über die „strahlende Zukunft des Nahen Ostens“ sprechen, aber zunächst „die Fülle an guten Nachrichten von einem Ort namens Amerika mitteilen.“
Trump sprach darüber, eine Grenzkrise geerbt zu haben und die illegalen Grenzübertritte innerhalb weniger Wochen auf historische Tiefstände gebracht zu haben. Er sprach über sinkende Inflation und fast eine halbe Million neuer Arbeitsplätze seit seinem Amtsantritt.
Er lobte Handelsabkommen mit Großbritannien und China, verwies auf einen Investitionsanstieg in den USA von 22 Prozentpunkten im ersten Quartal und darauf, dass der Kongress kurz vor der Verabschiedung der größten Steuer- und Regulierungsreformen in der Geschichte der USA stehe. Seine Botschaft: Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, in den Vereinigten Staaten zu investieren.
Vor seiner Rede betrat Trump die Bühne wie bei einem Wahlkampfauftritt, begleitet von „God Bless the USA“. Er sprach etwa eine Stunde und beendete seine Rede mit „Y.M.C.A.“, seinem üblichen Wahlkampflied.
„Wir rocken“, sagte Trump vor dem Forum.
„Die Vereinigten Staaten sind das heißeste Land, mit Ausnahme Ihres Landes, muss ich sagen.“
600-Milliarden-Investitionen
Wie schon in seiner ersten Amtszeit wählte Trump Saudi-Arabien für seinen ersten Staatsbesuch und unterstrich damit die strategische Bedeutung der Beziehungen zu dem ölreichen Land. Um milliardenschwere Investitionen in die USA zu lenken, wandte sich Trump an die Golfstaaten mit ihren großen Staatsfonds als ideale Partner zur Förderung seiner wirtschaftlichen Agenda.
Während der Treffen in Riad verpflichtete sich das Königreich zu Investitionen in Höhe von 600 Milliarden US-Dollar in verschiedenen US-Sektoren. Darunter sind Rechenzentren für künstliche Intelligenz (KI), Luft- und Raumfahrt, Energieinfrastruktur, Verteidigung und Gesundheitswesen.
„Wir haben das Goldene Zeitalter eingeläutet“, sagte Trump. „Es ist das goldene Zeitalter. Wir sehen es an all dem Geld – Billionen und Aberbillionen Dollar, die in die USA fließen.“ Er fügte an: „Wir werden zusammen sein. Wir werden gemeinsam erfolgreich sein.“
Investitions- und Rüstungsabkommen
Vor dem Investitionsforum unterzeichneten Trump und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman ein strategisches Wirtschaftsabkommen mit Absichtserklärungen zu Energie, Bodenschätzen und Zusammenarbeit in Verteidigung, Justiz, Raumfahrt und Infektionskrankheiten.
US-Präsident Donald Trump (2.v. l.) und der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (3.v.l.) sehen sich Exponate im King Abdul Aziz International Conference Center während des saudi-amerikanischen Investitionsforums in Riad am 13. Mai 2025 an.
Foto: Brendan Smialowski/AFP via Getty Images
Saudi-Arabien plant Investitionen in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar in einen Energie-Investitionsfonds und weitere 5 Milliarden Dollar in Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungstechnik.
Die USA werden Gasturbinen, Energielösungen und Dienstleistungen im Wert von mehreren Milliarden Dollar exportieren.
Saudi-Arabien wird außerdem Kriegsausrüstung und Dienstleistungen im Wert von 124 Milliarden US-Dollar von US-amerikanischer Rüstungsunternehmen kaufen. Das Weiße Haus bezeichnete den Deal als das „größte Rüstungsgeschäft der Geschichte“.
Trump hatte bereits nach seinem Amtsantritt deutlich gemacht, dass seine Auslandsreisen Länder bevorzugen würden, die sich zu erheblichen Investitionen in den USA verpflichten.
Die VAE hatten zuvor Investitionen in Höhe von 1,4 Billionen US-Dollar in den USA für das nächste Jahrzehnt zugesagt. Der Fokus liegt auf der KI- und Halbleiterinfrastruktur, dem Energiesektor und dem verarbeitenden Gewerbe. Die VAE war Trumps dritte Station seiner Nahostreise.
Feierlicher Empfang am Flughafen
Trump reiste mit einer hochrangigen Delegation nach Saudi-Arabien, darunter Außenminister Marco Rubio, Verteidigungsminister Pete Hegseth, Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick, Energieminister Chris Wright sowie die leitenden Berater Susie Wiles und Stephen Miller.
Der Kronprinz empfing Trump bei seiner Ankunft am Flughafen mit einem feierlichen Empfang, ähnlich dem während Trumps seiner ersten Amtszeit.
Bei seinem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen in Riad scherzte Trump, dass seine Investitionszusage von 600 Milliarden Dollar auch eine Billion Dollar sein könnte. „Ich glaube wirklich, dass wir uns sehr mögen“, sagte Trump.
Elon Musk und Larry Fink waren vor Ort
In Riad wurden für Trump bei jedem Termin lavendelfarbene Teppiche ausgerollt, die Nationalfarbe Saudi-Arabiens. Sie ist inspiriert von den Lavendelblüten, die jeden Frühling die Wüsten des Königreichs bedecken.
Nach seiner Ankunft nahm Trump an einem hochrangigen Mittagessen im saudischen Königshof mit bin Salman teil. Dutzende US-Manager waren ebenfalls eingeladen, was die wirtschaftliche Ausrichtung des Besuchs unterstrich.
Zu den prominenten Gästen zählten Elon Musk (Tesla, SpaceX), Stephen Schwarzman (Blackstone), Larry Fink (BlackRock), Kelly Ortberg (Boeing) und Sam Altman (OpenAI).
US-Präsident Donald Trump wird vom saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman begrüßt, als er am 13. Mai 2025 am King Khalid International Airport in Riad, Saudi-Arabien, ankommt.
Foto: Win McNamee/Getty Images
Auch andere Unternehmen gaben während des Investmentforums Geschäftsabschlüsse bekannt. Nvidia verkündete den Verkauf von über 18.000 seiner neuesten KI-Chips an das saudische Technologieunternehmen Humain.
Saudi Aramco stellte einen Investitionsplan in Höhe von 3,4 Milliarden US-Dollar zur Modernisierung seiner Motiva-Raffinerie in Texas vor. Musk gab bekannt, dass Saudi-Arabien die Nutzung von Starlink für seinen See- und Luftfahrtsektor genehmigt hat.
Von Öl zu Hightech und regionaler Sicherheit
In seiner Rede lobte Trump die Transformation Riads unter König Salman und dem Kronprinzen als „wirklich außergewöhnlich“.
Saudi-Arabien und andere Golfstaaten hätten sich von ölabhängigen Wirtschaften zu diversifizierten Industrien, einschließlich Hightech, entwickelt. Dieser Wandel werde zu einer Zukunft führen, in der die Region „durch Handel statt Chaos“ geprägt sei und „Technik exportiert, nicht Terrorismus“.
„Nach so vielen Jahrzehnten des Konflikts ist es endlich in greifbarer Nähe, die Zukunft zu erreichen, von der Generationen vor uns nur träumen konnten – ein Land des Friedens, der Sicherheit, der Harmonie, der Chancen, der Innovation und des Erfolgs hier im Nahen Osten“, sagte er.
Anhaltendem Beifall rief seine Aussage hervor, die Sanktionen gegen Syrien aufzuheben. Trump sagte, er plane, sich mit dem syrischen Präsidenten Ahmed al-Shara – der im Dezember 2024 den früheren Machthaber Baschar al-Assad gestürzt hatte – am 13. Mai zu treffen.
Die USA hatten nach dem Bürgerkrieg 2011 Sanktionen gegen Syrien verhängt, um die Regierung zu Reformen und zur Beendigung der Gewalt gegen ihre Bürger zu drängen.
Der neue syrische Machthaber Ahmed al-Shara, der in der Vergangenheit Verbindungen zu Terrororganisationen hatte, hat sich verpflichtet, ein gemäßigter Politiker zu sein und diplomatische Beziehungen zu westlichen Ländern anzustreben.
Seit seiner Machtübernahme hat al-Sharaa mehrere Reformen verabschiedet, die die Meinungs- und Pressefreiheit sowie die politischen und wirtschaftlichen Rechte von Frauen stärken. Kürzlich traf er sich mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, um über die Aufhebung der Sanktionen gegen Damaskus zu sprechen.