USA evakuieren Bürger von Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ in Japan

"Wir brauchen eine richtige Quarantäne. Das hier war keine." Die US-Regierung hätte "viel früher" handeln sollen, erklärte die 52-jährige Sarah Arana. Die Amerikanerin war an Bord das unter Quarantäne gesetzten Kreuzfahrtschiffes "Diamond Princess" in Japan.
Titelbild
Ein Bus mit den US-Passagieren des Kreuzfahrtschiffs ""Diamond Princess".Foto: KAZUHIRO NOGI/AFP via Getty Images
Epoch Times17. Februar 2020

Die USA haben am Montag hunderte ihrer Staatsbürger von dem in Japan unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ geholt. 40 US-Passagiere hätten sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und müssten in Krankenhäusern in Japan bleiben, sagte ein Vertreter der US-Gesundheitsbehörden dem Sender CBS am Sonntag. Die restlichen Passagiere wurden nach Angaben der US-Botschaft in Japan mit zwei Flugzeugen in die USA ausgeflogen, wo sie zwei Wochen unter Quarantäne gestellt werden.

Die US-Behörden hatten am Samstag mitgeteilt, dass rund 400 Menschen ausgeflogen würden. Eine der Betroffenen war die 52-jährige Sarah Arana. „Ich bin froh und bereit, zu gehen“, sagte Arana der Nachrichtenagentur AFP vor dem Verlassen des Schiffes. „Wir brauchen eine richtige Quarantäne. Das hier war keine.“ Die US-Regierung hätte „viel früher“ handeln sollen, erklärte sie.

Einige US-Passagiere lehnten es jedoch ab, das Schiff zu verlassen. „Meine Gesundheit ist in Ordnung. Und meine zweiwöchige Quarantäne ist fast vorbei. Warum sollte ich mich mit anderen Menschen, von denen man annimmt, dass sie infiziert sind, in einen Bus und ein Flugzeug setzen lassen?“, schrieb der US-Anwalt Matt Smith, der zusammen mit seiner Frau an Bord war, im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Die „Diamond Princess“ wird seit Anfang Februar wegen des Coronavirus im Hafen von Yokohama unter Quarantäne gehalten. Auf dem riesigen Schiff mit mehr als 3000 Menschen an Bord befindet sich die größte Gruppe an Coronavirus-Patienten außerhalb Chinas. Bei 355 Passagieren wurde bis Sonntag eine Infektion nachgewiesen, wie das japanische Gesundheitsministerium mitteilte. Ob die 40 US-Bürger in dieser Zählung mit inbegriffen waren, war zunächst unklar.

Ungenügende Tests wegen Material- und Personalmangels

Nach Angaben des japanischen Gesundheitsministeriums wurden bis Sonntag aufgrund fehlenden Materials und Personals nur 1219 Passagiere an Bord des Kreuzfahrtschiffs getestet. Die Passagiere auf der „Diamond Princess“ stammen aus insgesamt rund 50 Ländern. Auch Hongkong, Kanada, Australien, Israel und Italien haben angekündigt, ihre Staatsbürger an Bord des Schiffes in Sicherheit zu bringen.

Ein Team internationaler Experten unter Leitung der Weltgesundheitsorganisation WHO ist inzwischen in Peking zu Gesprächen mit chinesischen Behördenvertretern eingetroffen. Die WHO hatte China aufgefordert, ihr mehr Informationen über die Diagnose-Möglichkeiten von Coronavirus-Fällen zur Verfügung zu stellen. „Wir freuen uns auf diese äußerst wichtige Zusammenarbeit, die zum weltweiten Wissen über den Ausbruch von Covid-19 beiträgt“, erklärte WHO-Chef Tedros im Onlinedienst Twitter.

Die Epidemie des Coronavirus könnte nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) das Wachstum der Weltwirtschaft zwischenzeitlich hemmen. Das Wirtschaftswachstum könne wegen der Epidemie geringer ausfallen. Der Rückgang liege aber nur im Bereich von 0,1 bis 0,2 Prozentpunkten, sagte IWF-Chefin Kristalina Georgieva am Sonntag beim Weltfrauenforum in Dubai. Wenn die Epidemie schnell unter Kontrolle gebracht werde, könne es nach einem schnellen Rückgang aber „einen sehr schnellen Wiederaufschwung“ geben. (afp/sua)



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