Antisemitismus-Eklat: FDP-Spitzenkandidat nennt Henryk Broder „Hofjude“
Der FDP-Politiker Stefan Scharf trat mit einer antisemitischen Entgleisung eine Welle der Empörung los. Der 34-Jährige ist FDP-Spitzenkandidat im Wahlkreis 3 (Pieschen) für die Dresdner Stadtratswahl im Mai.
Auf Twitter attackierte Scharf den „Welt“-Kolumnist und Publizist Henryk M. Broder wegen eines Fotos mit AfD-Fraktionschefin Alice Weidel – Broders jüdische Eltern sind überlebende des Holocaust.
„Hofjude mit neuer Dienstherrin“ kommentierte der FDP-Politiker das Bild auf dem Weidel den Bestsellerautor umarmt.
Scharfs Tweet erntete heftige Kritik – auch aus den eigenen Reigen. Schließlich löschte der FDP-Mann den Post und sprach von fehlendem Kontext und Anführungszeichen.
Später entschuldigte sich der Politikstudent: „Ohne Umschweife, es war ein Fehler. Für die entstandenen Kränkungen bitte ich um Entschuldigung.“
Mein Statement zu gestern. — Bis die Tage, Stefan pic.twitter.com/NrbfyJ0oWO
— Stefan Scharf (@StefanScharf_DD) 31. Januar 2019
Nach dem Eklat verordnete sich der Politiker selbst eine „Pause von Twitter“.
Ob die Angelegenheit für Scharf ausgestanden ist, ist fraglich. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung kündigte der Dresdens FDP-Kreischef Holger Hase weitere Konsequenzen an. (so)