Frankfurt: „Mohren“-Apotheken sollen ihr Logo entfernen

In Deutschland gibt es hunderte "Mohren"-Apotheken. In Frankfurt stellte nun die Kommunale Ausländervertretung den Antrag, rassistische Bezeichnungen und Logos aus dem Stadtbild zu entfernen.
Epoch Times30. Januar 2018

Im Raum Frankfurt ist eine Rassismus-Debatte wegen „Mohren“-Apotheken ausgebrochen. Nun hat die Inhaberin der „Mohren“-Apotheke in Eschenheim, Karin Schweizer, das Logo, das eine schwarze Frau zeigt, von ihrer Internetseite entfernt.

Der Rassismus-Vorwurf kam von seitens der Kommunalen Ausländervertretung (KAV) der Stadt Frankfurt. Diese forderte in einem Antrag die Stadtverordnetenversammlung und den Magistrat auf, sich dafür einzusetzen, dass rassistische Bezeichnungen und Logos aus dem Stadtbild Frankfurts verschwinden.

Die Antragstellerin ist die gebürtige Kenianerin Virginia Wangare Greiner. Sie würde die Bezeichnung „Mohr“ am liebsten verbannt sehen, heißt es in einem Bericht der „Frankfurter Neuen Presse“. Das Wort sei genauso rassistisch wie das klischeebehaftete Logo der Mohren-Apotheke.

Steinerne Inschrift „Zum Mohren“ soll entfernt werden

Dass der Begriff seiner Apotheke rassistisch sei, erfuhr Alexander Schwartz genauso wie Schweizer erst durch die Presse. Er zog mit seiner Apotheke im Juli vergangenen Jahres in das Haus an der Konstabler Wache. Da sich in steinerner Inschrift bereits das Wort „Zum Mohren“ an dem Haus befand, nannte er seine Apotheke „Zeil-Apotheke zum Mohren“. In dem Gebäude befand sich ehemals das Hotel „Zum Mohren“. Der Denkmalschutz habe ihm damals vorgeschrieben, dass die Inschrift erhalten bleiben müsse.

Er selber habe sich dabei überhaupt nichts gedacht, schließlich würden deutschlandweit hunderte Apotheken so heißen, sagte er gegenüber dem Blatt und erklärte, dass der Begriff von den „Mauren“ stamme. „Im Mittelalter sei die Medizin der islamischen Mauren fortschrittlicher gewesen. Deshalb hätten europäische Apotheken mit dem Wort für sich geworben“, zitiert ihn die Frankfurter Neue Presse.

Die Forderung der KAV, die Inschrift zu entfernen, wies die Stadt jedoch zurück. Man werde einer Änderung auf keinen Fall zustimmen, sagte die Leiterin des Denkmalschutzamtes, Andrea Hampel, der Zeitung. Schließlich sei der Begriff nicht rassistisch gemeint gewesen, als das Haus im Jahr 1900 gebaut worden war.

Karin Schweizer hat inzwischen das Symbol, das eine schwarze Frau mit Turban und großen Ohrringen zeigte, von der Internetseite ihrer „Mohren“-Apotheke entfernt.  „Dass sich die KAV mit ihrem Anliegen nicht bei mir gemeldet hat, bevor sie den Antrag gestellt hat“, sagt Schweizer, „das kann ich nicht nachvollziehen.“ Schon lange trage ihre Apotheke, die in den 60er Jahren eröffnet wurde, diesen Namen.

(mcd)



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