Unternehmen in der Krise
Insolvenz-TICKER | Traditioneller Produzent von Textilmaschinen stellt Betrieb ein
Seit Monaten häufen sich die Meldungen über Insolvenzen und massiven Stellenabbau. Deutschlands Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen.

Mayer & Cie., Produzent von Rundstrick- und Flechtmaschinen, stellt den Betrieb ein (Symbolbild).
Foto: Martin Schutt/ZB/dpa/dpa
Die Herausforderungen für Unternehmen in Deutschland im Jahr 2025 sind gravierend und vielschichtig. Hohe Energiepreise, zurückhaltende Konsumstimmung, klimapolitisch bedingter Umbau der Wirtschaft.
Unseren Insolvenz-Ticker ergänzen wir fortlaufend. Die vorherigen Meldungen finden Sie hier.
Traditioneller Produzent von Rundstrick- und Flechtmaschinen insolvent
Das deutsche Traditionsunternehmen Mayer & Cie., Produzent von Rundstrick- und Flechtmaschinen, stellt den Betrieb ein. 120 Jahre stellte der Familienbetrieb in vier Generationen Textilmaschinen her.
Hauptabsatzmarkt war das Ausland, vor allem die Türkei. Ein Investor konnte trotz intensiver Suche nicht gefunden werden. Das Amtsgericht Hechingen hat das Insolvenzverfahren eröffnet, 270 Mitarbeiter sind betroffen.
7. Okt.14:29 Uhr
Getriebehersteller insolvent
Der Automobilzulieferer Winning BLW aus dem nordrhein-westfälischen Remscheid hat beim Amtsgericht Wuppertal einen Insolvenzantrag gestellt. Das Unternehmen soll in Eigenverwaltung saniert werden. Betroffen ist die Winning BLW GmbH mit rund 500 Beschäftigten – in der Zentrale in Remscheid sowie in den Werken in Duisburg und im bayerischen Penzberg.
Die Firma produziert unter anderem Kegel- und Schalträder, Lenkritzel sowie Teile für Motoren, Getriebe- und Achsantriebe.
Generalbevollmächtigter ist der Rechtsanwalt Jan Groß, vorläufiger Sachwalter Jens Schmidt. Der Geschäftsbetrieb läuft vorerst ohne Einschränkungen weiter. Löhne und Gehälter sind bis Ende des Jahres durch das Insolvenzgeld abgesichert.
Ob auch eine zweite Gesellschaft des Unternehmens, die Winning BLW Management GmbH, Insolvenz anmelden muss, ist laut Groß noch unklar. Dort sind etwa 400 Mitarbeiter tätig – ebenfalls in Remscheid, Duisburg und Penzberg.
23. Sep.18:17 Uhr
Autozulieferer Kiekert meldet Insolvenz an
In der deutschen Automobilindustrie ist ein weiterer Zulieferer in die Krise geschlittert: Die Kiekert AG musste Insolvenz anmelden.
Das Amtsgericht Wuppertal habe ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet, teilte das Unternehmen mit. Der operative Geschäftsbetrieb werde im vorläufigen Verfahren an allen Standorten regulär weitergehen.
„Auch die Löhne und Gehälter der rund 700 Mitarbeitenden in Deutschland sind über das Insolvenzgeld bis einschließlich November gesichert“, erklärte das Unternehmen weiter.
Kiekert mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Heiligenhaus gilt als Spezialist für Schließ- und Zugangssysteme für Autos und beschäftigt nach Unternehmensangaben an elf internationalen Standorten insgesamt rund 4500 Mitarbeiter. Im Jahr 2012 war das 1857 gegründete Unternehmen vom chinesischen Zulieferer Lingyun übernommen worden.
17. Sep.10:40 Uhr
An Billigkonkurrenz aus China gescheitert
Der Schweizer Solarzellenhersteller Meyer Burger mit Standorten in Sachsen und Sachsen-Anhalt sieht endgültig keine Chance auf Rettung mehr. Die Suche nach einem Investor für die gesamte Unternehmensgruppe sei gescheitert, teilt das Unternehmen am Sitz in Thun mit.
Es bestünden „keine realistischen Chancen mehr für eine Rettung der gesamten Unternehmensgruppe einschließlich der Muttergesellschaft“.
Als Grund für das Scheitern nennt Meyer Burger die Konkurrenz aus China, die sehr günstige Solarmodule anbietet, und „erhebliche Unsicherheiten hinsichtlich der zukünftigen Förderung erneuerbarer Energien sowohl in den USA als auch in Europa“.
Die etwa 600 Beschäftigten an den deutschen Standorten sind nach Unternehmensangaben bis auf ein Abwicklungsteam freigestellt, ihnen wurde gekündigt.
1. Sep.13:13 Uhr
Autozulieferer AE schließt Standorte – 650 Jobs betroffen
Der Automobilzulieferer AE Group schließt seine Standorte im thüringischen Gerstungen und hessischen Nentershausen zum Jahresende. Betroffen sind nach Unternehmensangaben rund 650 Mitarbeiter – davon 549 in Thüringen und 134 in Hessen, teilte das Unternehmen mit.
Die AE Group mit Sitz in Gerstungen im thüringischen Wartburgkreis hatte im August vergangenen Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Automobilzulieferer für Aluminiumgussteile hatte die Lage mit einer schwachen Nachfrage in der Branche begründet.
Die Suche nach Investoren war erfolglos, erklärte das Unternehmen. „Für die Übernahme des Geschäftsbetriebs wurde kein belastbares und somit realisierbares Angebot vorgelegt.“
6. Aug.15:45 Uhr
Modemarke Closed stellt Insolvenzantrag
Die Hamburger Modemarke Closed hat einen Insolvenzantrag gestellt. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens und dem Insolvenzportal der Länder hervor. Gründe sind demnach eine hohe Verschuldung und die Kosten, die sich daraus ergeben. Grundsätzlich arbeite die auf Jeans spezialisierte deutsche Marke aber profitabel, heißt es. Den Antrag stellte Closed am Amtsgericht in Hamburg am Dienstag.
„Closed ist eine tolle Marke – ich bin sehr zuversichtlich, dass wir einen Investor für Closed finden und wir Closed als Hamburger Unternehmen erhalten“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus. Erste Gespräche mit möglichen Investoren haben laut Mitteilung begonnen.
Closed betreibt Geschäfte, verkauft Mode online und über Händler. Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters hat Closed 27 Filialen in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien und Spanien. Es gibt zudem sechs Outlets und neun Franchisegeschäfte im In- und Ausland. Die Standorte im Ausland seien von dem Insolvenzantrag nicht betroffen.
Die Modemarke beschäftigt nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters etwa 450 Mitarbeiter und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von ungefähr 120 Millionen Euro. Auf welches Jahr sich die Angabe bezieht, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Die Geschäfte seien weiter geöffnet, sagte eine Sprecherin von Denkhaus.
Demnach erzielte Closed zuletzt 40 Prozent des Umsatzes, indem es Mode an Händler weiterverkaufte. Es gebe rund 1.000 solcher Geschäftskunden. Die Läden machten 35 Prozent am Umsatz aus. Das Onlinegeschäft hat einen Anteil von einem Viertel.
Vorherige Melungen:
(Mit Material der Agenturen)
Iris Lindenmaier schreibt seit 2022 für Epoch Times. Davor war sie 18 Jahre in einem Architekturbüro als Bauzeichnerin tätig.
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