Martenstein warnt vor Wokeismus als „neuer totalitärer Ideologie“

Der bekannte Publizist Harald Martenstein hat kürzlich nach der nicht abgesprochenen Entfernung einer Kolumne durch den „Tagesspiegel“ seine Zusammenarbeit beendet. Nun warnt er vor „wokem“ identitärem Denken, aus dem immer mehr ein neuer Totalitarismus erwachse.
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Rückblick auf die Nachrichten dieser Woche.Foto: Istockphoto/artisteer
Von 28. Februar 2022


In einem Kommentar für die „Welt“ hat sich Publizist Harald Martenstein am Sonntag (27.2.) zu Wort gemeldet und vor dem Aufkommen einer „neuen totalitären Ideologie“ gewarnt, die er als „identitär“, andere als „woke“ bezeichnen würden. Der Beitrag erschien im Kontext seiner Entscheidung, nicht mehr weiter für den „Tagesspiegel“ als Kolumnist zur Verfügung zu stehen.

„Woke“ lebe von nationalistischen und marxistischen Anklängen

Nach Nationalismus und Kommunismus wachse, so Martenstein, „eine neue totalitäre Ideologie heran, ich nenne sie ‚identitär‘, andere ‚woke‘.“ Diese habe vom Nationalismus „das Stammesdenken, wir sind besonders wertvoll“ und vom Marxismus die „irre Idee geborgt, sie sei keine Meinung, sondern eine Wissenschaft“.

Sie hat „edle Ziele, den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierungen zum Beispiel“. Aber sie „will die ganze Macht, sie ist unduldsam, sie kann skrupellos sein und brutal, um Andersdenkende auszuschalten“ – und in den Medien werde sie immer mächtiger.

Martenstein gibt zu bedenken, dass die Meinungsfreiheit „nicht der historische Normalfall“, sondern eine „kostbare Ausnahme“ sei. Weiter betont der Publizist: „Man muss Tag für Tag um sie kämpfen, sonst ist sie schnell weg, und das ist nicht gut für die Gesundheit.“

Zankapfel „Impfstern“ und die Frage nach dessen antisemitischem Gehalt

Von 1988 bis 1997 war Martenstein Redakteur beim „Tagesspiegel“, zuletzt schrieb er regelmäßig Kolumnen für das Blatt. Wie er selbst in der Printausgabe des Blattes ankündigte, stellt er diese Tätigkeit mit sofortiger Wirkung dauerhaft ein. Anlass für den Schritt war, dass der Verlag seine Kolumne vom 6. Februar ohne Rücksprache löschte.

In dieser befasste er sich mit „Nazi-Vergleichen“ und sprach auch die Verwendung sogenannter Impfsterne auf Kundgebungen von Corona-Maßnahmen an. Mittels dieser stilisieren sich Impfgegner zu Verfolgten einer – wie sie es nennen – „Corona-Diktatur“ und vergleichen sich selbst mit verfolgten Juden im Dritten Reich.

In seiner Kolumne räumte Martenstein zwar ein, dass die Verwendung dieser Sterne zwar „eine Anmaßung, auch eine Verharmlosung“ und „für die Überlebenden schwer auszuhalten“ sei. Er erklärte jedoch, sie sei „sicher nicht antisemitisch“, weil „die Träger sich mit verfolgten Juden identifizierten“.

Martenstein wirft „Tagesspiegel“ Falschbehauptungen vor

Die Kolumne erntete scharfe Kritik unter anderem aus jüdischen Verbänden und von Journalistenkollegen. In einer Erklärung der Chefredaktion zur Entfernung des Textes hieß es, man habe sich „in den vergangenen Tagen intensiv mit dieser Kolumne und der Kritik daran auseinandergesetzt“.

Nach Rücksprache mit „Kollegen, mit Wissenschaftlern und Betroffenen […] und selbstverständlich auch mit dem Autor“ sei man zu dem Schluss gekommen, dass „wir diese Kolumne so nicht hätten veröffentlichen sollen; wir haben sie deshalb zurückgezogen“.

Martenstein wirft dem „Tagesspiegel“ hingegen vor, falsche Darstellungen zu verbreiten. Die Redaktion habe ihm, so schreibt er, noch keinen einzigen Protestbrief gezeigt, der sich auf die Kolumne bezogen hätte – dagegen habe er mehr als 400 Solidaritätsschreiben übermittelt bekommen von Lesern, von denen viele ihr Abonnement gekündigt hätten.

An die abtrünnigen Abonnenten habe der Verlag jedoch einen Rundbrief geschrieben, in dem es hieß, man habe Martenstein „eingeladen, an einer Redaktionskonferenz teilzunehmen, um über seine Kolumne zu diskutieren“ und ihm angeboten, „dass er die Kolumne online nachträglich noch einmal bearbeiten könnte, um den strittigen Punkt besser einzuordnen“. Auf beides sei Martenstein nicht eingegangen. Martenstein erklärt jedoch in der „Welt“, dass ihn ein solches Angebot zu keiner Zeit erreicht habe.



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