Merkel und WHO-Chef eröffnen globales Pandemie-Frühwarnsystem in Berlin

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Bundeskanzlerin Angela Merkel erhält eine Medaille von Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), während der Eröffnung des WHO-Zentrums für Pandemie- und Epidemieaufklärung im Langenbeck-Virchow-Gebäude am 1. September 2021 in Berlin.Foto: Christian Marquardt - Pool/Getty Images
Epoch Times1. September 2021

Von Berlin aus will die Weltgesundheitsorganisation (WHO) künftige Pandemien in der Welt frühzeitig erkennen und bekämpfen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus eröffneten am Mittwoch ein neues WHO-Frühwarnzentrum, das zu einer globalen Drehscheibe für die künftige Pandemievorsorge werden soll. Das sogenannte WHO Hub soll weltweit Daten sammeln, verknüpfen, auswerten und schnelle Risikoabschätzungen vornehmen.

Von dem neuen Wissenschaftsstandort sollten Menschen weltweit profitieren, sagte Merkel. „Die Erkenntnisse sollen mit allen Staaten geteilt werden.“ Die Corona-Pandemie habe „gezeigt, wie viel wir erreichen können, wenn wir unsere Kräfte bündeln“. Dass der Hub nun in Berlin angesiedelt sei, drücke „unsere Wertschätzung für die WHO“ aus, sagte Merkel. „Die Arbeit der WHO war mir immer eine Herzensangelegenheit.“

Der Global Hub for Pandemic and Epidemic Intelligence soll helfen, Pandemieausbrüche in Zukunft frühzeitig zu erkennen und möglichst zu verhindern. Im Kern geht es um eine „verbesserte interdisziplinäre Risikoanalyse“, auf deren Grundlage schneller auf eine Epidemie oder Pandemie reagiert werden soll. So soll die Arbeit von Gesundheitsexperten und politischen Entscheidungsträgern unterstützt werden.

Dazu werden weltweit Daten erhoben, ausgewertet und die Erkenntnisse gebündelt. Dabei sollen auch technische Innovationen vorangetrieben werden, um die Datenanalytik zu verbessern, Frühwarn- und Vorhersagemodelle zu entwickeln und die Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung zu überwachen.

Das Zentrum wird demnach in den kommenden Monaten seine Arbeit aufnehmen. Bundeskanzleramt und Gesundheitsministerium stellten nach WHO-Angaben hundert Millionen Euro zur Finanzierung der Einrichtung bereit. Andere Geber sollen sich ebenfalls beteiligen.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus betonte, die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass die Welt „einen deutlichen Sprung nach vorn bei der Datenanalyse braucht“. Das Zentrum will demnach „die klügsten Köpfe“ aus verschiedenen Disziplinen und Ländern für die Arbeit zur Bewältigung globaler Gesundheitsrisiken gewinnen.

Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist das WHO-Zentrum ein Werkzeug zur globalen medizinischen Prävention. „Wir können keine Gesundheitssicherheit weltweit erreichen ohne die WHO und ohne dieses Hub“, sagte Spahn bei der Eröffnung. Von dem neuen Zentrum verspreche er sich „bessere Daten, bessere Analysen, bessere Entscheidungen“. (afp)



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