Milliarden-Überschuss an mRNA-Stoffen

Der Bund will jetzt vertraglich vereinbarte Impfstofflieferungen abbestellen. Außerdem drohen wegen der mangelnden Nachfrage Millionen Impfdosen zu verfallen. Es geht um Verluste in Milliardenhöhe.
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Symbolbild.Foto: Istock I peterschreiber.media
Von 20. Dezember 2022

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Deutschland hat mehr Corona-Vakzine als benötigt, als Grund dafür werden alte Verträge angegeben. Gesundheitsminister Lauterbach hatte eine höhere Injektionsquote erwartet. Jetzt will die Bundesregierung die überschüssig georderten Corona-Impfstoffe stornieren oder zumindest reduzieren.

Dabei geht es um im Rahmen der europaweiten Beschaffung zu Pandemiebeginn vorgenommene Impfstoffbestellungen. Konkret um rund 80 Millionen Dosen für 2023 und 2024, wie das „Handelsblatt“ aus dem Bundesgesundheitsministerium erfahren haben will. Demnach beziffert das Ministerium in einem Papier die Abnahmeverpflichtung aus europäischen Verträgen allein für das Jahr 2023 auf 119 Millionen Dosen.

Man sei in Verhandlungen, diese über die EU-Kommission vorgenommenen zusätzlichen Bestellungen für 2023 und 2024 zu stornieren oder wenigstens zu verringern.

Kaum noch Impfungen

Bei den Impfstoffen, die das Gesundheitsministerium jetzt versucht abzubestellen, soll es sich laut „Handelsblatt“ um Dosen aus offenbar alten Chargen handeln, also nicht um die Omikron-angepassten mRNA-Stoffe. Genug fortentwickelte Impfstoffe für neue Virusvarianten seien aber bereits gesichert, heißt es dazu aus dem Gesundheitsministerium.

Die aktuelle Impfbereitschaft ist, nach Daten auf dem RKI-Dashboard, gering. Am 18. Dezember 2022 wurden an Deutschlands 83 Millionen Einwohner lediglich 2.000 Impfdosen verabreicht, allesamt mit einem angepassten Omikron-Impfstoff. Auch wenn es sich beim 18. Dezember um einen Sonntag handelt und laut RKI das tägliche Mittel der vergangenen Woche bei aktuell 27.000 Impfungen pro Tag liegt, zeigen diese Zahlen, dass der Impfbedarf bei der Bevölkerung weitestgehend gedeckt zu sein scheint.

Vor einem Jahr sah das vergleichsweise anders aus: am 17. Dezember 2021 holten sich in Deutschland laut RKI-Dashboard 1,1 Millionen Menschen eine entsprechende Injektion ab.

Genug neue Impfstoffe bestellt

Die für Milliarden Euros vorbestellten mRNA-Injektionen, aus Steuergeldern finanziert, haben sich als überflüssig erwiesen. Gleichwohl verlautbarte das Gesundheitsministerium, dass ausreichend neue, angepasste Impfstoffe bereits bestellt sind, ebenfalls auf Steuerzahlerkosten.

Völlig unklar bleibt weiterhin, wie genau diese Impfstoffdeals in der EU mit Pharmariese Pfizer überhaupt zustande gekommen sind. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, gegen die mittlerweile von der EU-Staatsanwaltschaft ermittelt wird, weigert sich nach wie vor, den Verbleib ihrer mutmaßlichen SMS zur Geschäftsanbahnung mit Pfizer-Chef Albert Bourla aufzuklären. Darin ging es um einen Deal über bis zu 1,8 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff von BioNTech/Pfizer und ein Vertragsvolumen von circa 35 Milliarden Euro.



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