Tradition in Gefahr
Städte ohne Geld - für die Weihnachtsbeleuchtung springen vielerorts Sponsoren ein
Angesichts leerer Kassen streichen Kommunen die Weihnachtsbeleuchtung und setzen bei der Finanzierung auf Unterstützung von Firmen und Bürgern. In Berlin kamen so 500.000 Euro für die Lichterallee Kurfürstendamm zusammen.

Dank Sponsoren ist auch in diesem Jahr der Berliner Kurfürstendamm auf einer Länge von 4,5 Kilometern ein Lichtermeer. (Archivbild)
Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB
In Kürze
- Weil die Kassen leer und die Stromkosten hoch sind, setzen Kommunen auf private Finanzierung.
- Um Geld zu sparen, gehen die Lichter später an und früher aus.
- Der Handel versucht, viel aufzufangen, stößt aber auch an seine Grenzen.
In vielen deutschen Städten drohen die Lichter auszugehen, zumindest wenn es um die Weihnachtsbeleuchtung geht. Mit der Adventszeit hat nun auch die Beleuchtung öffentlicher Plätze und Straßen begonnen, doch müssen viele Kommunen angesichts leerer Kassen und hoher Stromkosten möglicherweise den Ausschalter knipsen.
Auch für den Handel ist die Finanzierung problematisch
„Angesichts klammer Kassen der Städte und Kommunen ist das innerstädtische Funkeln in Gefahr. Mancherorts ist die Weihnachtsbeleuchtung schon heute nicht mehr bezahlbar“, zitiert „BILD“ Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland. Zwar würde der Handel versuchen, „viel aufzufangen“, doch lasse das die aktuelle Geschäftslage oft nicht mehr zu.
So hat die Stadt Heidelberg die Beleuchtungsdauer verkürzt. Die Lichter erstrahlen nicht bereits ab Mittag, sondern erst ab 15 Uhr. Spätestens 1 Stunde nachdem der Weihnachtsmarkt geschlossen hat, wird es wieder dunkel.
Stuttgart spart punktuell und verzichtet auf einige leuchtende Skulpturen.
In Niedersachsens Hauptstadt Hannover ist die Fußgängerzone zwar beleuchtet, doch ob das auch bis Weihnachten der Fall sein kann, ist derzeit offen. Denn wenn vorher das Geld ausgeht, gehen auch die Lichter früher aus. Laut „BILD“ kostet der Lichterglanz 135.000 Euro, doch 30.000 Euro fehlten kürzlich noch.
Andere Städte wie das ebenfalls niedersächsische Hildesheim oder das in Brandenburg gelegene Luckenwalde sammeln Spenden für die vorweihnachtliche Beleuchtung.
Dank einer Sammelaktion unter dem Motto „Schenke Berlin Dein Licht“ ist das Lichtermeer auf dem Berliner Kurfürstendamm in diesem Jahr gesichert, wie „WELT“ schreibt. Beteiligt hätten sich einige größere Unternehmen, aber auch kleinere Firmen und zahlreiche Bürger. Initiator der Aktion war die Arbeitsgemeinschaft City Berlin.
In Schwelm stahlen Diebe die Beleuchtung
500.000 Euro kostet laut „Berliner Zeitung“ die 4,5 Kilometer lange Kudamm-Beleuchtung in den rund 550 Bäumen zwischen Wittenbergplatz und Lehniner Platz. Eine der längsten Beleuchtungen Europas erstrahlt nun täglich ab Beginn der Dämmerung bis 23 Uhr. Erfreuen können sich die Menschen daran bis zum 6. Januar 2026.
Die Stadt Magdeburg wollte neue Deko-Elemente für die Weihnachtszeit einkaufen. 400.000 Euro waren dafür im Haushalt reserviert. Weil die Verwaltung das Geld aber für andere Projekte benötigte, wanderte es zurück in den allgemeinen Haushalt.
Damit es auf der Einkaufsmeile Düsseldorfer „Kö“ besinnlich funkeln kann, tragen die Händler die gesamten Kosten. Wie in Magdeburg strich auch die Verwaltung in Düsseldorf das Budget für Neuanschaffungen. Neben den Kosten für die Beleuchtung bürdet die Stadt den Händlern auch noch weitere Kosten auf. So müssen sie laut „BILD“ auch noch Gebühren für Straßenschilder bezahlen, wenn sie die Dekorationen anbringen.
Ein ganz anderes Schicksal ereilte das in Nordrhein-Westfalen gelegene Schwelm. So haben dort unbekannte Diebe zugeschlagen und die gesamte Beleuchtung kurz nach der Installation gestohlen. 30.000 Euro würde eine Neuanschaffung kosten, doch das Geld hat die Stadt nicht. Ob es nun noch etwas aus einer Art Notbeleuchtung wird, hängt davon ab, ob sich genug private Spender finden. „Einige Lampions“, die Schwelm im Sommer als zusätzliche Beleuchtung gekauft hatte, stehen dem Bericht zufolge auch noch zur Verfügung.
Nach einem zweijährigen Volontariat arbeitet Oliver Signus seit mehr als 30 Jahren als Redakteur. Seit 2022 schreibt er für Epoch Times. Dabei ist die vielschichtige, abwechslungsreiche Arbeit das tägliche Salz in der Suppe. Als Schwerpunkte haben sich die brisanten Themen unserer Zeit wie das World Economic Forum (WEF) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) herauskristallisiert.
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