Über 2 Millionen arme Kinder: Opposition beklagt wachsende Zahl von Hartz-IV-Empfängern im Kindesalter

"In Deutschland leben mehr als zwei Millionen Kinder in Armut und sind auf staatliche Grundsicherung angewiesen", beklagt Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch am Mittwoch in Berlin.
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SymbolbildFoto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times13. April 2017

Die Opposition im Bundestag hat die wachsende Zahl von Hartz-IV-Beziehern im Kindesalter beklagt. „In Deutschland leben mehr als zwei Millionen Kinder in Armut und sind auf staatliche Grundsicherung angewiesen“, erklärte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch am Mittwoch in Berlin. „Das sind trotz des anhaltenden Aufschwungs 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr.“ Grünen-Fraktionschefin Göring-Eckardt sprach von einer „traurigen und beschämenden Nachricht“.

Bartsch nannte als einen wesentlichen Grund für die Kinderarmut die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit von Eltern. „Das Ausmaß an Kinderarmut in Deutschland ist eine Schande.“ Seit Jahren förderten alle Bundesregierungen Billigjobs, anstatt die Menschen in dauerhafte und gut bezahlte Arbeit zu bringen. „Trotz des obszönen Reichtums einiger weniger und sprudelnder Konzernprofite ist Deutschland nach drei Merkel-Regierungen für einige zu einem Armenhaus und Armut zur Erbkrankheit geworden.“

Göring-Eckardt erklärte: „Seit Jahren behandelt die große Koalition das Riesenproblem Kinderarmut nur mit Trostpflästerchen.“ Die Bekämpfung von Kinderarmut müsse oberste Priorität bekommen. Dazu würden gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten und gezielte Unterstützungsleistungen benötigt. Die Fraktionschefin warb für das Grünen-Modell eines Familienbudgets, das mit zwölf Milliarden Euro besonders arme und von Armut bedrohte Kinder unterstützt.

Zuvor hatte die in Essen erscheinende „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (WAZ) unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit berichtet, dass Ende 2016 gut zwei Millionen Unter-18-Jährige in Familien, die Hartz IV beziehen. Die Quote der Kinder und Jugendlichen in der Grundsicherung sei damit bundesweit von 13,6 auf 14,1 Prozent gestiegen. (afp)



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