Wirbel um Kohls Trauerfeier: Witwe schlug Orbán als Redner vor – Stattdessen sprechen Merkel und Bill Clinton

Im Vorfeld der Trauerfeier für Altkanzler Helmut Kohl hat dessen Witwe für Wirbel gesorgt: Sie wollte Viktor Orbán statt Angela Merkel als Trauerredner.
Titelbild
Bundeskanzlerin Angela Merkel schreibt am 18. Juni 2017 in das Kondolenzbuch für Altkanzler Helmut Kohl.Foto: Steffi Loos/Getty Images
Epoch Times22. Juni 2017

Eigentlich wollte Kohls Witwe, dass Angela Merkel nicht bei der Trauerfeier spricht: Das berichtet der „Spiegel“ über die Planung der offiziellen Trauerfeier für Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl am 1. Juli  in Straßburg.

Maike Kohl-Richter wünschte, dass bei der Feier ausschließlich ausländische Gäste sprechen. So habe sie zum Beispiel den ungarischen Premier Viktor Orbán als Redner vorgeschlagen, der zu den erbittertsten Gegnern von Angela Merkels Asylpolitik zählt – und ein politischer Freund Helmut Kohls war.

Vertraute warnten die Witwe daraufhin vor einem Eklat. Es sei ihnen gelungen, sie umzustimmen. Indes wollte sich ein Sprecher Merkels laut Spiegel nicht zum Inhalt der Gespräche mit Kohl-Richter äußern.

Bill Clinton und EU-Größen

Nun heißt es über die Trauerfeier: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird sprechen, ebenso der frühere US-Präsident Bill Clinton, der in der zweiten Hälfte von Kohls Kanzlerschaft im Amt wahr. Außerdem reden der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani, EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker.

Der Trauerakt im EU-Parlament soll laut Innenministerium zwei Stunden dauern. Anschließend soll der Sarg mit dem Leichnam Kohls per Hubschrauber nach Deutschland gebracht werden. Nach der Landung in der Nähe von Ludwigshafen soll dann die Überführung nach Speyer erfolgen, wo im Dom am späten Nachmittag eine Totenmesse geplant ist. Danach wird es vor dem Dom ein militärisches Abschiedszeremoniell mit Ehrenformation geben. Anschließend folgt die Beisetzung auf dem Domherrenfriedhof.

Sohn Walter stand vor verschlossenen Türen

Unterdessen erregte Kohls Witwe weiteres Aufsehen: Es wurde bekannt, sie habe Sohn Walter Kohl nicht über den Tod seines Vaters informiert. Dieser habe darüber aus dem Radio erfahren.

Vor verschlossenen Türen: Walter Kohl, Sohn des verstorbenen Altkanzlers, hat in Oggersheim Hausverbot. Foto: Boris Roessler/dpa

Vor verschlossenen Türen: Walter Kohl, Sohn des verstorbenen Altkanzlers, hat in Oggersheim Hausverbot. Foto: Boris Roessler/dpa

Schließlich stand Walther Kohl vor der verschlossenen Tür seines Elternhauses  und erhielt samt zwei Enkelkindern des Altkanzlers Hausverbot. Die Familie war seit Jahrzehnten zerrüttet, worüber Walter Kohl ein Buch geschrieben hat: Der politischen Karriere seines Vaters sei einfach alles untergeordnet worden. (dk/rf)

Mehr dazu:

Walter Kohls verlorener Vater – oder „Was uns wirklich trägt“



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion