Novak Djokovic: Impfstatus ist „Privatangelegenheit“

Australien hat strenge Einreisebedingungen für die Australian Open im Januar angekündigt. Weil Tennis-Weltranglistenerster Novak Djokovic seinen Impfstatus nicht bekannt geben will, steht seine Teilnahme beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres 2022 auf der Kippe. Allerdings sind Informationen durchgesickert, dass es doch noch eine Möglichkeit geben könnte, auch für möglicherweise ungeimpfte Spieler ...
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Beantwortet Fragen nach seinem Impfstatus nicht: Novak Djokovic in Aktion.Foto: Matthew Stockman/Getty Images
Von 25. Oktober 2021

Die Impfquoten im Profi-Tennis sind derzeit gering. Rund ein Drittel der Athleten ist nicht geimpft. Bei den Herren beträgt die Impfquote nach ATP-Verbandsangaben 65 Prozent, bei den Damen laut WTA „mehr als 60  Prozent“. Derzeit gibt es diesbezüglich Debatten im Welttennis, vor allem wegen der im Januar anstehenden Australian Open.

Vor allem der Weltranglistenerste der Herren, Novak Djokovic (20 Grand-Slam-Titel), aus Serbien, heizt die Diskussionen weiter an. Der 34-jährige Tennisspieler hatte bereits 2020 eine Corona-Infektion überstanden. Allerdings weigert er sich, seinen Impfstatus aus Gründen der Privatsphäre öffentlich bekanntzugeben und riskiert damit möglicherweise, kein Visum zu bekommen.

Djokovic: Impfstatus ist Privatsache

Der Premierminister des Bundesstaates Victoria, Daniel Andrews, habe vor wenigen Tagen noch erklärt, dass er nicht glaube, „dass ein ungeimpfter Tennisspieler ein Visum bekommen wird“. Auch Australiens Einwanderungsminister Alex Hawke meinte zu dem Fall Djokovic, dass die Einreisebestimmungen nicht nur für Tennisspieler gelten: „Ich habe keine Botschaft an Novak. Ich habe eine Botschaft für alle, die Australien besuchen wollen: Sie müssen doppelt geimpft sein“, zitiert das „Tennismagazin“ den Minister aus „ABC Radio“. Djokovic äußerte sich im serbischen Boulevardblatt „Blic“: „Ich weiß nicht, ob ich nach Australien reisen werde. Die aktuelle Situation ist nicht gut.“

Laut „Tichys Einblick“ (TE) hatte Djokovic gesagt, dass er seinen Impfstatus nicht vorweisen werde. „[E]s ist eine Privatangelegenheit und eine unangemessene Forderung“, so der Profispieler. Die Leute würden heute „zu weit gehen“, was die Beschneidung der Freiheitsrechte betreffe.

In dem Bundesstaat wurde kürzlich eine Impfpflicht für Profisportler angeordnet, so TE. Laut Premier Andrew gelte dies auch für Ausländer: „Der professionelle Sportler ist Teil der ‚Autorisierte-Arbeiter‘-Liste und diese müssen doppelt geimpft sein.“ Zur Erklärung: „Autorisierte Arbeiter“ seien demnach Menschen, die für ihren Job das Haus verlassen müssten.

Sollte Djokovic bei seiner Weigerung bleiben, könnte dies das Aus für seine Teilnahme an der Australian Open bedeuten. Allerdings kursiert in den australischen Medien eine geleakte E-Mail des australischen Tennisverbandes Tennis Australia, in der von einer Möglichkeit für ungeimpfte Tennisprofis berichtet wird, doch noch einzureisen…

Tür für Ungeimpfte könnte sich öffnen

In der E-Mail, die an den Welttennisverband der Damen, die Women’s Tennis Association (WTA), wird erklärt, dass beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres 2022, der Australian Open vom 17. bis 30. Januar in Melbourne, Bundesstaat Victoria, auch ungeimpfte Tennisprofis teilnehmen könnten – wenn auch unter der strengen Auflage einer 14-tägigen strikten Hotelquarantäne.

Ihre geimpften Konkurrenten bräuchten hingegen nur einen negativen PCR-Test vor der Abreise nach Australien und einen innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Ankunft als Einreisebedingung.

Diese Regelung scheint jedoch noch nicht felsenfest. Martin Pakula, Sportminister des derzeit von vielen Corona-Neuinfektionen betroffenen Bundesstaates Victoria, betonte kurz darauf, dass eine endgültige Entscheidung noch nicht gefallen sei, ob Ungeimpfte überhaupt einreisen dürften.

Für den neunfachen Australian-Open-Gewinner und aktuellen Titelverteidiger geht es in der kommenden Saison auch darum, ob er seinen 21. Grand-Slam-Sieg (Australian Open, French Open, Wimbledon oder US-Open) einfahren und damit seine Dauerrivalen Rafael Nadal (Platz 6, Spanien, 20 Grand-Slam-Titel) und Roger Federer (Platz 9, Schweiz, 20 Grand-Slam-Titel) überrunden kann.

Einreise und Corona in Australien

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin gilt für Australien ein umfassendes Einreiseverbot für ausländische Reisende ohne ständigen Aufenthaltstitel in Australien. Touristenvisa werden derzeit demnach nicht erteilt. Bei genehmigten Einreisen gilt eine Quarantänepflicht von 14 Tagen in dafür vorgesehenen Hotels am Ankunftsflughafen. Vor Reisebeginn muss ein negativer PCR-Test eingereicht werden.

Die australische Corona-Statistik verzeichnete am 24. Oktober nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Canberra bei 25,7 Millionen Einwohnern rund 30.000 aktive Corona-Fälle. „In der vergangenen Woche wurden jeden Tag durchschnittlich 2.228 neue Fälle gemeldet“, heißt es, zumeist aus dem Bundesstaat Victoria.

Australiens Handels- und Tourismusminister Dan Tehan erklärte am 18. Oktober gegenüber „Sky News Australia“, dass Australien seiner Meinung nach noch vor Weihnachten damit beginnen könne, auch internationale Touristen wieder ins Land zu lassen.

Eine Woche zuvor hatte Premierminister Scott Morrison gegenüber AP noch von 2022 als frühesten Termin gesprochen und für vollständig Geimpfte den Wegfall der 14-Tage-Quarantäne in Aussicht gestellt. Als Voraussetzung erklärte Morrison eine Impfquote von 80 Prozent unter der Bevölkerung ab 16 Jahren.



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