Keto und Low Carb: So heilt Ernährung Körper und Geist
Ein Mann litt jahrelang unter Depressionen, bis er seine Ernährung umstellte. Die erstaunlichen Ergebnisse veränderten sein Leben – und seine Erfahrungen könnten auch anderen helfen.

Geist und Körper im Einklang: Die überraschende Kraft der richtigen Ernährung.
Foto: Likoper/iStock
Michael hatte sich nach Jahren voller Therapien, Medikamente und Selbstfindungsreisen mit seiner leichten Depression und den Angstzuständen abgefunden. Diese Begleiter aus Kindertagen betrachtete er längst als Teil seiner Persönlichkeit. Doch als bei ihm eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert wurde, die ihm zusätzlich körperliche Schmerzen bereitete, kam ein Wendepunkt. Eine Freundin erzählte ihm, wie sie durch eine Ernährungsumstellung ihre eigenen Beschwerden in den Griff bekommen hatte. Michael beschloss, seine Ernährung gezielt anzupassen – ein Schritt, der sein Leben verändern sollte.
Er verzichtete auf verarbeitete Lebensmittel, raffinierte Kohlenhydrate und Zucker, setzte auf gesunde Fette, erhöhte den täglichen Proteinanteil und konzentrierte sich auf vollwertige Lebensmittel wie Gemüse und Obst. Die Ergebnisse waren verblüffend. Schon nach wenigen Monaten verbesserte sich seine körperliche Gesundheit spürbar. Doch das Erstaunlichste geschah mit seiner Psyche. Bereits nach einem Monat nahm er wahr, dass seine Depressionen wie weggeblasen waren. „Ich hatte das Gefühl, wieder zum Leben erwacht zu sein“, erzählt Michael begeistert. „Mein Geist war klar, die Apathie verschwunden. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich jemals wieder so glücklich fühlen könnte.“
Michaels Geschichte ist kein Einzelfall. Während die Psychiatrie lange Zeit chemische Ungleichgewichte im Gehirn in den Fokus rückte, zeigt aktuelle Forschung immer deutlicher einen zusätzlichen Faktor: Unsere Stoffwechselgesundheit – also wie effizient unser Körper Energie produziert und nutzt – spielt eine entscheidende Rolle für unser psychisches Wohlbefinden. Wissenschaftler untersuchen derzeit die therapeutische Ketose, eine medizinisch überwachte ketogene Diät, als vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Depressionen oder bipolaren Störungen.
Wie Ernährung unsere Stimmung beeinflusst
Die metabolische Psychiatrie ist ein relativ neues Forschungsgebiet, das Licht in das Zusammenspiel von Ernährung, Entzündungen und psychischem Wohlbefinden bringt. Sie untersucht, wie der Energiestoffwechsel des Gehirns – angetrieben durch Glucose oder, bei niedrigem Glucosespiegel, durch Ketone – unsere Stimmung beeinflussen kann.
Eine aktuelle Querschnittsstudie zeigt folgenden Zusammenhang: Etwa ein Drittel der Menschen, die wegen schwerer psychischer Erkrankungen behandelt werden, leidet gleichzeitig an einem metabolischen Syndrom, einer Kombination aus körperlichen Gesundheitsproblemen wie Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes. Diese enge Verknüpfung von Körper und Psyche hat Forscher dazu angeregt, die zugrunde liegenden Mechanismen genauer zu untersuchen.
Eine im April 2025 in der Fachzeitschrift „Cell“ veröffentlichte Studie fand heraus, dass Entzündungsmoleküle durch ihre Wirkung auf bestimmte Gehirnzellen Angstzustände verstärken können. Eine weitere Übersichtsarbeit, die im selben Monat in „Healthcare“ erschien, deutet darauf hin, dass solche Neuroinflammationen eine Brücke zwischen psychischen und körperlichen Erkrankungen schlagen könnten. Allerdings sind weitere Studien nötig, um die genauen Zusammenhänge zu klären.
Die Erkenntnisse der metabolischen Psychiatrie werfen eine Frage auf: Könnte eine gezielte Ernährung, die Entzündungen reduziert und den Energiestoffwechsel optimiert, nicht nur unseren Körper, sondern auch unsere Seele stärken?
Therapeutische Ketose
Keine Keto nötig: Michaels Weg zu mehr Gesundheit mit Low Carb
Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Why Experts Are Exploring Ketogenic Therapy for Mental Health“. (deutsche Bearbeitung kr)

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