Produktionsverbot mit Freikauf

Über den Un-Sinn der sogenannten Verschmutzungsrechte und warum eine gesunde Umwelt eine gesunde Wirtschaft braucht.
Titelbild
Greenpeace-Aktivisten im Jahr 2008. Welchen Einfluss hat CO₂ wirklich?Foto: MANPREET ROMANA/AFP via Getty Images)
Epoch Times19. April 2010

In der Studie „Rettung vor den Klimarettern“, die Sie in der Epoch Times als Serie lesen konnten, zeigen Klaus Ermecke und sein Team aus einem knappen Dutzend Wissenschaftlern auf, dass Kohlenstoffdioxid (CO₂) – entgegen der herrschenden Meinung – naturgesetzlich das Klima gar nicht erwärmen kann. The Epoch Times sprach mit Ermecke über die Konsequenzen der auf CO₂ basierenden Klimaschutzbemühungen.

Epoch Times: Herr Ermecke, gemäß Ihrer Studie erwärmt CO₂ das Klima nicht. Auf der anderen Seite sehen wir aber, dass die halbe Welt mit viel Engagement und Hunderten von Millionen Euro CO₂ als Klimakiller bekämpft. Wie reagieren zum Beispiel Politiker, wenn Sie ihnen sagen, dass CO₂ das Klima nicht erwärmt? Atmen die dann erleichtert auf und sagen „Oh, welch ein Glück, dann können wir uns die ganze Mühe und das Geld der Bürger ja sparen?“

Klaus Ermecke: Es geht bereits um Milliarden, die verschoben werden in Richtung der angeblichen Bekämpfung der CO₂-Gefahr. Als Grundlage für die Frage muss man sich kurz darüber klar werden, was die ersten vier Teile des Artikels gezeigt haben: Es gibt keine CO₂-Klimagefahr.

Aber es gibt ein großes, breites Bündel von politischen Konzepten, die aus der angeblichen Klimagefahr politische oder auch monetäre Vorteile ziehen und Geld in einem gewaltigen Umfang von zig oder Hunderten von Milliarden umleiten in irgendwelche nicht ganz nachvollziehbaren Kanäle. Viele Politiker sind in keiner Art und Weise glücklich darüber, dass wir aufzeigen konnten, dass die Grundlage ihrer Treibhausideologie, ihrer Treibhauslehre und ihrer Klimaschutzpolitik gar nicht existiert. Und dass das nichts mit Wissenschaft zu tun hat.

Wir haben über zweitausend Politiker mit unserer Studie angeschrieben. Es gibt drei Gruppen: Einige – eine Minderheit – hat uns mit Interesse und zum Teil mit Begeisterung zurückgeschrieben, dass sie sämtliche Argumente von uns geliefert bekommen haben, die das, was sie immer schon mit Stirnrunzeln gesehen haben, eindeutig widerlegen. Aber die große Masse der Politiker hat nicht reagiert und tut so, als ob das Problem nicht existieren würde. Eine kleine Zahl schließlich, vor allem auch Minister, offizielle Vertreter von Fraktionen – und zwar durch die verschiedenen Parteien hinweg – sagen uns ganz einfach: sie beziehen sich auf irgendwelche Enquête-Kommissionen oder lasen den IPPC-Bericht oder Ähnliches und danach sei ja alles sowieso klar: Die Klimagefahr existiere und sie würden also „legitimerweise“ weiterhin gegen die Klimagefahr ankämpfen. Mit dem Geld der Bürger.

Epoch Times: Sie sagten am Anfang, es würden sich einige Leute Vorteile verschaffen. Das ist ja im Grunde eine Behauptung, woher wissen Sie das?

Ermecke: Nun es sieht so aus, dass ja schon seit der Klimarahmenkonvention der UNO 1992 festgelegt worden ist, dass zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes Abgaben erhoben werden sollen. Aber die Grundlage dieses Klimarahmenabkommens, dass dann später im Kyoto-Protokoll, das vom Namen her viel bekannter ist, festgeschrieben worden ist, bedeutet nun, dass die Produktion von Gütern, die Produktion von Energie im Grunde genommen verboten wird und dann ein Freikauf stattfinden muss. Derjenige, der überhaupt noch Stahl herstellen will oder Zement, wobei sehr viel CO₂ anfällt, oder wer irgendwo ein Kraftwerk betreibt, ist gezwungen, „Verschmutzungsrechte“ zu erwerben – eine Art Pseudoproduktionsfaktor. Und nur wenn er die erworben hat, dann darf er überhaupt produzieren. Erwirbt er die Verschmutzungsrechte nicht, weil sie zum Beispiel zu teuer geworden sind und er aufgrund der letzten Wirtschaftskrise keine Liquidität mehr hat, dann kommt der Staat und macht den Betrieb dicht. Es geht also um ein System des Produktionsverbotes mit Freikauf. Wenn man sich das vor Augen führt, bedeutet das, dass im Grunde genommen eine Politik installiert worden ist, bei dem die Produktion nach und nach abgewürgt werden kann. Während auf der anderen Seite, die Unternehmen, die noch zahlen können, hier gewaltige Mengen an Geld abgeben müssen, und das verschwindet dann irgendwo.

Epoch Times: Und deswegen haben Sie am Anfang der Studie auch die Frage gestellt, ob statt des Klimas unsere Freiheit in Gefahr ist?

Ermecke: Es ist die Freiheit in Gefahr, weil, um dieses System zu rechtfertigen, massiv in die Wissenschaft, massiv in die Bildung, massiv in die Pressefreiheit eingegriffen wird. Selbst Kinder im Grundschulalter werden schon mit der Meinung vertraut gemacht, dass unbedingt Energie gespart werden muss, da Gefahren für das Weltklima bestehen. In Baden-Württemberg werden Schüler im Alter von 14, 15 Jahren als Schülermentoren für den Klimaschutz herumgeschickt, die mit ihren Mitschülern in einer Art Agitation für Energiesparlampen werben. So lässt sich ein Bewusstsein aufbauen, in dem die Kinder dann letztendlich Angst vor Gefahren haben, damit dann die sogenannten Klimaschutzmaßnahmen von der Bevölkerung akzeptiert werden, obwohl das nur Einschränkungen bedeutet.

Epoch Times: Die wenigen Politiker, die sagen, „Wir haben schon immer die Stirn darüber gerunzelt, dass CO₂ ein Klimagas sein soll“, was können diese denn tun?

Ermecke: Ich glaube, die wichtigste Änderung, die geschehen muss, ist, dass die Leute den Mut haben aufzustehen und sagen „Leute, was redet Ihr eigentlich für einen Unfug?“ Wenn sich vor 30 Jahren ein Politiker vor einen Saal voller Menschen gestellt und gesagt hätte, „Ich trete an, um das Klima zu ändern“, dann hätte er mit Sicherheit schallendes Gelächter geerntet und wäre zumindest in dieser Gemeinde nicht mehr gut angekommen. Wenn in 30 Jahren ein Politiker vor die Menschen tritt und sagt, „Leute, ich werde das Klima ändern“, dann würde ihm das gleiche schallende Gelächter entgegenkommen. Die Frage ist nur: Wird das 30 Jahre dauern? Oder merken die Menschen schon in den nächsten ein oder zwei Jahren, dass sie auf den Leim geführt worden sind und es wird entsprechend radikal umgesteuert? Einige Politiker, die sich total auf das Prinzip des Klimaschutzes festgelegt haben, werden dann feststellen müssen, dass ihre Karriere zu Ende ist.

Epoch Times: Diese Politiker haben sich also unglaubwürdig gemacht?

Ermecke: Ja.

Epoch Times: Was kann der einfache Bürger tun, der nun verunsichert ist und auch nicht mehr weiß, wem er seine Stimme geben soll?

Klaus Ermecke: Das Problem in Deutschland ist, dass sich hier alle der größeren Parteien in irgendeiner Weise dafür aus dem Fenster gelehnt haben, dass das oberste politische Ziel unbedingt der Schutz der Umwelt sein muss und die Bekämpfung von allen möglichen Umweltgefahren – allem voran die angebliche Klimagefahr. Wenn wir mal vorurteilsfrei nach draußen schauen, dann stellen wir fest, dass die Umwelt in Deutschland erfreulicherweise sauber ist wie in kaum einem anderen Land der Welt: Wir haben keine Smogglocken über unseren Großstädten wie etwa über Athen, über Shanghai, über Los Angeles oder über anderen großen Metropolen. Die Feinstoffemissionen sind auf ein Zehntel der Werte, die vor 50 bis 60 Jahren vorhanden waren, gesunken. Die Wahrnehmung der Bevölkerung wird im Grunde genommen auf den Kopf gestellt, was die Bezugnahme zur Realität angeht. Der Bevölkerung sollte klar werden, dass wir ganz andere Probleme haben. Nämlich, dass die Verarmung der Bevölkerung droht, wenn wir weiter unser Wirtschaftssystem ruinieren. Dass die Renten und Pensionen in Gefahr geraten, wenn zu den mangelnden Wachstumsraten sogar noch Schrumpfungsraten dazukommen. Es ist, glaube ich, klar, worum es wirklich gehen muss: CO₂-Emissionshandel ist eine überflüssige Belastung. Die Bevölkerung muss sich klarmachen, dass wir in ein Jahrzehnt der bitteren Not hineingeraten, wenn man die Wirtschaft nicht wieder entlastet von Belastungen, die nicht erforderlich sind.

Epoch Times: Wie würde es dann mit dem Umweltschutz aussehen?

Ermecke: Umweltschutz – das zeigen Beispiele wie China oder Indien – ist etwas, das eines gewissen Grundwohlstandes bedarf. Auch in Deutschland ist es so gewesen: Als nach dem Zweiten Weltkrieg hier alles zerstört war, konnte noch nicht sofort an Umweltschutz gedacht werden, sondern erst nach einigen Jahren. Und gerade, um unseren im Augenblick sehr guten Standard halten zu können – wie saubere Produkte, sauberes Wasser – wäre es ganz gut, wenn wir weiterhin Wohlstand hätten.

Epoch Times: Gibt es noch etwas, das wichtig wäre?

Ermecke: Ganz wesentlich ist noch, dass man die Freiheit der Wissenschaft wieder einfordert. Es sieht so aus, dass unter Ministerin Schavan in den letzten Jahren in den Geowissenschaften und in der Physik nur noch Projekte gefördert worden sind, die schon vom Forschungsantrag her klar formuliert haben, dass ein Klimawandel oder Gefahren für das Klima oder irgendetwas zum Schutz des Klimas untersucht werden soll. Und es sind null Komma null Euro ausgegeben worden für solche Projekte, deren Ziel es gewesen wäre, diese ganze Thematik zu hinterfragen. Das heißt, wir haben eine völlige Gleichschaltung der Wissenschaft. In diesem Bereich wären meiner Auffassung nach durchgreifende personelle Konsequenzen erforderlich oder praktisch ein völliger Neuaufbau dessen, was erforscht wird.

Epoch Times: Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Heike Soleinsky.

 

Lesen Sie auch:

Rettung vor den Klimarettern – Teil I

Rettung vor den Klimarettern – Teil II

Rettung vor den Klimarettern – Teil III

Rettung vor den Klimarettern – Teil IV

Rettung vor den Klimarettern – Teil V



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