China kennt bei Verfolgung von Gegnern „keine Grenzen“: Frau des Ex-Interpolchefs fürchtet um dessen Leben und um eigene Sicherheit

Die Frau des verschwundenen ehemaligen Interpol-Präsidenten Meng Hongwei fürchtet um sein Leben und um die eigene Sicherheit. In einem Interview mit BBC sagte Grace Meng, ihrer Meinung nach gehe es in dem Fall um "politische Verfolgung".
Titelbild
Pressekonferenz mit Grace Meng.Foto: JEFF PACHOUD/AFP/Getty Images
Epoch Times19. Oktober 2018

Die Frau des verschwundenen ehemaligen Interpol-Präsidenten Meng Hongwei fürchtet um sein Leben und um die eigene Sicherheit.

In einem in Frankreich geführten Interview mit der BBC sagte Grace Meng, ihrer Meinung nach gehe es in dem Fall um „politische Verfolgung“. Sie sei sich nicht sicher, ob ihr Mann noch lebe. Ihren Kindern sage sie, dass sich ihr Vater auf einer „langen Geschäftsreise“ befinde.

Mengs Frau führte aus, dass sie am Telefon bedroht worden sei. „Sie sind grausam. Sie sind schmutzig“, sagte sie.

China kenne bei der Verfolgung von Gegnern „keine Grenzen“. Dagegen müsse sie sich erheben, das sei sie auch anderen Frauen und Kindern schuldig. Aus Angst um ihre Sicherheit führte Grace Meng das Interview so, dass nur ihre Umrisse zu sehen waren. Ihre Äußerungen gelten als mutig. Es ist selten, dass sich Angehörige von kaltgestellten chinesischen Funktionären öffentlich äußern.

Meng Hongwei war Ende September von Frankreich nach China gereist. Seine 19 Jahre jüngere Frau meldete ihn seither als vermisst. Am 7. Oktober teilte die chinesische Justiz mit, dass sie gegen Meng wegen des „Verdachts auf Gesetzesverstöße“ ermittle. Kurz darauf ging im Sitz von Interpol im französischen Lyon eine Erklärung ein, in der Meng „mit sofortiger Wirkung“ seinen Rücktritt als Chef der internationalen Polizeibehörde erklärte.

Später hieß es, gegen Meng werde wegen des Verdachts auf Korruption ermittelt. Der 64-jährige Meng hatte in China hohe Ämter bekleidet, bevor er 2016 an die Spitze von Interpol wechselte. Seine junge Frau und zwei 7-jährige Zwillingskinder waren davor bereits aus China ausgewandert. (afp/yu)



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