Die etwas andere Rezeptur für Gesundheit und ein langes Leben

Gibt es einen Zusammenhang zwischen einem ruhigen Herzen, guter Gesundheit und einem langen Leben?
Titelbild
Vater und Sohn vor dem Tai Shan, dem bekanntesten der fünf chinesischen Taoisten Berge in der Provinz Shandong. (Frederic J. Brown/AFP/Getty Images)
Epoch Times28. Januar 2016

Seit den 90er Jahren zeigt die Statistik einen alarmierenden Anstieg bei den „Zivilisationskrankheiten“ Bluthochdruck, Arterienverkalkung und Diabetes. Der wichtigste Faktor, der für diese Entwicklung verantwortlich gemacht wird, ist der „moderne“ Lebensstil, der sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert hat. Wir heutigen Menschen verrichten am Arbeitsplatz hauptsächlich sitzende Tätigkeiten. Das führt in Verbindung mit starker psychischer Belastung am Arbeitsplatz oder auch in der Freizeit zu Fettleibigkeit. Der Stress und die innere Unausgeglichenheit führen wiederum über längere Zeit gesehen zur Entstehung der sogenannten „Zivilisationskrankheiten“.

Diese Erkenntnis aus der medizinischen Forschung wurde auch in den alten medizinischen Lehren aufgegriffen. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird gesagt, dass man für ein langes Leben in Gesundheit vor allem ein ruhiges Herz bewahren und sich nicht dem Müßiggang oder dem Genuss hingeben sollte. Wenn man sich im alltäglichen Leben an diese Zielsetzung hält, so wird man nach der TCM zu einem gesünderen Lebensstil mit ausreichender Bewegung, ausgewogener Ernährung und innerer Ausgeglichenheit finden.

Eine Rezeptur für die Langlebigkeit aus alter Zeit

Ein legendärer Meister des Zen-Buddhismus aus der Tang-Dynastie im alten China (der „steinerne Mönch“ Shi Xiqian), überlieferte ein „Geheimnis von guter Gesundheit und einem langen Leben“ in Form einer Rezeptur:

Er schrieb: „Ein liebenswürdiges Herz, ein Teil Mitgefühl, ein halbes Maß an Zärtlichkeit, drei sechzehntel Portionen von Aufrichtigkeit, ein volles Maß an starkem Glauben und an Loyalität und fünf Achtel Elternliebe, ein volles Maß an Ehrlichkeit, alle angesammelten Verdienste und Tugenden an Liebenswürdigkeit und Freundschaftlichkeit in beliebiger Menge.”

Gute Menschen sind nett und fürsorglich anderen gegenüber. Sie kämpfen selten für ihren eigenen Ruhm und Reichtum. Sie respektieren Ältere und sorgen für die Jüngeren. Die Leute in ihrer Umgebung werden sie respektieren. So bekommen sie eine ausgeglichene Stimmung, haben eine gute Beziehung zu sich selbst, zu ihren Mitmenschen und sie fühlen sich glücklich.

In dieser Atmosphäre der Ausgeglichenheit bleibt das neuroendokrine System ruhig und die physiologischen Funktionen des Körpers funktionieren zuverlässig. Der Körper arbeitet tüchtig, das Immunsystem wird gestärkt und der Körper bleibt auf natürlicher Weise gesund.

Unmoralische Personen leben aus Selbstsüchtigkeit heraus. Mit einem engen Herzen denken sie zuerst an sich selbst, sie sind häufig neidisch und eifersüchtig und kämpfen hinterhältig um jeden kleinen Vorteil. Ihr ganzes Leben verbringen sie in einem Zustand ständiger Alarmbereitschaft. Ihre Gedanken sind voller Feindseligkeit und Spannung anderen gegenüber aus Angst, sie könnten ihnen ihre Vorteile wegnehmen.

Solch ein großer, unfassbarer psychischer Druck ist sowohl eine Belastung für den Geist wie den Körper und führt zu Fehlfunktionen in den Organen, im Immunsystem und zu anderen Krankheiten. Wie könnte solch ein Mensch lange leben?

Über ein ausgeglichenes Herz, Fleiß und Genügsamkeit zu einem langen Leben

Der Stein-Mönch gibt auch eine bild- und symbolhafte Beschreibung, wie man die richtigen Pillen herstellen und die richtige Medizin einnehmen soll.

Er schrieb: „Alle Kräuter sollten in einer gütigen und nachsichtigen Pfanne zubereitet werden. Man forme eine Tablette groß wie die Frucht der Pappel-Feige und nehme sie dreimal täglich mit einem ruhigen Herzen ein. Wenn man dieses Rezept wirklich befolgen kann, wird man keine Krankheit bekommen.“

Vorsicht bei der Zubereitung vor Verkohlung und Austrocknung. Hitziges Temperament muss entfernt werden. Das Medikament wird dann in einem Gefäß des „Gleichgewichts” gemahlen, bis es zu einem Pulver des „Umdenkens“ geworden ist.

Er sagt weiter: „Man solle keine schlechten Taten verüben, während man oberflächlich so tut, als wäre man unschuldig. Man soll sich nicht selbst bereichern, während man anderen schadet. Auch soll man keinen inneren Groll und hinterlistige Absichten hinter einem Lächeln verbergen oder anderen grundlos Schwierigkeiten bereiten. Man muß sich in all diesen Sachen zurücknehmen können.“

„Wenn alle zehn der oben genannten „Kräuterzutaten“ angewendet werden, kann man ein langes Leben in Zufriedenheit erreichen“, sagt er. „Wenn nur vier oder fünf von ihnen benutzt werden, kann immer noch etwas Karma beseitigt werden, wodurch einige Krankheiten geheilt, das Leben verlängert und einige Schicksalsschläge verhindert werden können. Wenn jedoch keine von diesen Zutaten eingesetzt wird, so gibt es nichts, was man tun könnte.“

Selbst wenn die legendären Ärzte der TCM (wie Bian Que oder Luyi) noch am Leben wären, könnten sie das Leben einer solchen Person nicht retten, denn es heißt, dass die Krankheit einer Person unheilbar sei, wenn sie diesen Weisheiten entgegen lebt. Ohne die Weisheiten des Stein-Mönchs zu respektieren, wird alles ohne Wirkung bleiben. Vielmehr seien das eigene Verhalten und das eigene Herz die wichtigsten Faktoren, die über Gesundheit, Langlebigkeit und Glück entscheiden.

Diese Rezeptur eignet sich für jedes Alter, kostet kein Geld und muss auch nicht zubereitet werden.

Über den Stein-Mönch

Der Stein-Mönch war ein legendärer Mönch des 8. Jahrhunderts aus der chinesischen Provinz Guangdong. Auf ihn gehen drei der fünf großen Schulen der Zen-Philosophie zurück.

Nach der Überlieferung war der Stein-Mönch in seiner Zuverlässigkeit und Selbstdisziplin, gleichzeitig aber auch in seiner Hartnäckigkeit und Beständigkeit herausragend. Er lehrte, dass die buddhistischen Schriften mit einer weltlichen Denklogik nicht zu verstehen seien. Man müsse zuerst seinen Horizont und seine Denkweise erweitern, um die buddhistischen Weisheiten zu erlangen. Daher konzentriert sich seine Lehre auf die Erhöhung des Verstandes und des Bewusstseins, um den Weg für ein tiefgehendes Verständnis der buddhistischen Weisheiten zu ebnen. Jeder Gedanke oder jede Überzeugung könnte aus einer anderen Perspektive gesehen falsch sein, sodass man viele Prinzipien nicht erkennen könne, wenn man an seinen Gedanken und Anschauungen festhält und sie nicht in Frage stellen kann.

Zur stillen Meditation baute er sich eine Hütte auf einem hervorstehenden Felsplateau, wodurch er zu seinem Namen „der Stein-Mönch“ kam.



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