Ehefrau des Dissidenten Guo Feixiong in China schreibt an US-Präsident Bush

Offener Brief über die Leiden des Menschenrechtsaktivisten Guo Feixiong von Zhang Qing - Mit freundlicher Genehmigung der Wei Jingsheng Stiftung
Titelbild
Menschenrechtsaktivist Guo Feixiong (Epoch Times)
Epoch Times19. Februar 2008

Sehr geehrter Herr Präsident!

Ich bin eine chinesische Bürgerin und heiße Zhang Qing. Ich schreibe diesen Brief an Sie heute in der Hoffnung, dass Sie eine hilfreiche Hand ausstrecken können, um meinen Ehemann Guo Feixiong zu retten.

Guo Feixiong ist ein chinesischer Menschenrechts-Aktivist, mit dem Sie im Mai 2006 einen Termin für ein Treffen hatten. Ende April 2006 war Guo Feixiong zu einer Konferenz in den Vereinigten Staaten mit dem Titel „Glaubensfreiheit und Rechtsstaatlichkeit“ eingeladen worden. Nachdem die Konferenz am 11. Mai zu Ende war, trafen Sie sich mit drei Menschen im Weißen Haus, die aus China zu der Konferenz gekommen waren. Aus Umständen, die nicht in der Hand meines Ehemannes lagen, konnte er nicht kommen. Obwohl er nicht teilnahm, schätzt er die besondere Bedeutung Ihrer Geste. Er sagte: „Das ist die amerikanische Regierung, die die chinesische Menschenrechts-Bewegung anerkennt und unterstützt.“

Als aktiver Förderer der Menschenrechte war Guo Feixiong in viele bekannte Rechtsfälle in China involviert. Einige Beispiele sind der Vorfall in dem Dorf Taishi, als die Bauern das Dorfoberhaupt entließen; oder er initiierte und organisierte die Kampagne zur Unterstützung von Rechtsanwalt Gao Zhisheng. Dafür ist er immer wieder geprügelt und ins Gefängnis geworfen worden.

Am 14. September 2006 wurde Guo Feixiong wieder einmal verhaftet und ins Gefängnis geworfen. Die Regierung erfand den Anklagepunkt, dass er ein verbotenes Geschäft betreibe, dass er eine Zeitschrift mit Namen „Erdbeben in den politischen Kreisen von Shenyang“ veröffentlichte. Diese Zeitschrift deckte tatsächlich die Korruption in chinesischen politischen Kreisen auf. Schon 2001 verwendete die Regierung diese Anklage gegen Guo Feixiong und belegte ihn mit einer Geldstrafe von 100.000 RMB (Renminbi, ~13.800 USD). Jetzt haben chinesische Justizbeamte diese grundlose Anklage wieder hervor geholt, um Guo Feixiong zu verhaften.

Während seiner Haft in Guangzhou wurde Guo Feixiong dreizehn Tage und Nächte ununterbrochen verhört; ihm wurde verwehrt zu schlafen; seine Füße und seine Hände waren gefesselt, und er wurde für über zweiundvierzig Tage in gebeugter Haltung an ein Bett gekettet; seine Füße waren für mehr als hundert Tage gefesselt.

Die brutalste Bestrafung erlitt Guo Feixiong am 20. Januar 2007, als die Justizbehörden von Guangzhou meinen Ehemann an Shenyang, eine Stadt im Nordosten Chinas, übergaben. Die Polizei von Shenyang steckte Guo Feixiong zu zum Tode verurteilten Insassen und unterzog ihn einer noch brutaleren Folter als jene, die er in der Haftanstalt von Guangzhou ertragen musste.

Am 12. Februar 2007 zogen die für seinen Fall abgestellten Beamten des Polizei-Dezernats Shenyang an einem geheimen Ort ein schwarzes Tuch über seinen Kopf und schlugen ihn brutal. In dieser Örtlichkeit banden sie die Hände meines Mannes hinter seinen Rücken und hängten ihn mehrmals für lange Zeit an seinen Händen auf; sie behandelten seine Geschlechtsorgane mit Elektroschockstäben mit hoher Spannung. Am 13. Februar konnte Guo Feixiong die extremen Schmerzen und die Demütigung dieser Folter nicht mehr ertragen, und er setzte alle seine Kraft ein, ein Glas zu zerschlagen in der Hoffnung, seinem Leiden mit dem Tod ein Ende zu setzen. Am 19. März setzten sie wieder einmal Elektroschockstäbe mit hoher Spannung ein, um seinen Geschlechtsorganen für die Dauer von fünf bis sechs Minuten Elektroschocks zu versetzen.

Ohne irgendwelche materiellen Beweisstücke in den Händen, die ihn belasten könnten, verwendeten die Justizbehörden am 14. November 2007 das durch Folter erpresste Geständnis als Beweis, um Guo Feixiong für schuldig zu erklären. Sie verurteilten ihn zu einer Haftstrafe von fünf Jahren und einer Geldstrafe von 40.000 RMB (~5.500USD).

Herr Präsident, mein Mann ist immer noch im Gefängnis im Hungerstreik, und er hat schon vierunddreißig Tage gefastet (Gefängnisbeamte flößen ihm unter Zwang flüssiges Essen ein, es ist ungefähr ein Viertel des Tagesbedarfs). Die Gefahr, in der er schwebt, macht mir große Sorgen. Ich habe auch einen Brief an den Präsidenten unserer Nation, Herrn Hu Jintao, geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Ich habe keine andere Wahl, als Hilfe von Ihnen, von der amerikanischen Regierung zu ersuchen, die die Menschenrechte wahrt und unterstützt. Ich hoffe, dass die amerikanische Regierung sich äußern kann und hilft, Chinas Justizbehörden von dieser Art von Verfolgung und schwerem Verstoß gegen die Menschenrechte abzuhalten; helfen Sie bitte meinen Kindern, diese Ungerechtigkeit durch Diskriminierung und den Verlust der Möglichkeit für eine Ausbildung zu vermeiden, und fordern Sie bitte von den chinesischen Behörden, Guo Feixiong frei zu lassen.

Ich danke ihnen zutiefst für Ihre Aufmerksamkeit und Hilfe für die Lage der Menschenrechte in China.

Hochachtungsvoll,

Zhang Qing

15. Januar 2008



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion