Chinesischer Transplantationsexperte wegen vermuteter Beteiligung am Organraub von Israel-Konferenz ausgeschlossen

Einer der berühmtesten Transplantationschirurgen Chinas, Dong Jiahong, wurde vom „China-Israel Innovation and Investment Summit“ ausgeschlossen, da Stimmen laut wurden, dass er sich an der Zwangsorganentnahme von chinesischen Gefangenen aus Gewissensgründen beteiligen würde.
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Dong Jiahong, chinesischer Organtransplantationsexperte, wurde vom „China-Israel Innovation and Investment Summit“ in Haifa, Israel, ausgeschlossen, da er vermutlich an dem Organraub und der Ermordung von chinesischen Gefangenen aus Gewissensgründen beteiligt war.Foto: Archivbild
Von 20. November 2018

Die im Fokus der Öffentlichkeit stehende Konferenz, die gemeinsam von der chinesischen und der israelischen Regierung organisiert wird, findet vom 18. bis 20. November in Haifa, der drittgrößten Stadt Israels, statt. Wie bei den sechs vorangegangenen Gipfeln nehmen auch diesmal chinesische Botschaftsmitarbeiter in Israel, Beamte der Stadt und der israelischen Regierung sowie Experten und Unternehmer aus den Bereichen Biowissenschaft, Internetsicherheit und künstliche Intelligenz teil.

Vermutete Beteiligung am Organraub in China

Dong, führender chinesischer Chirurg, wollte als Mediziner an der Konferenz teilnehmen. Doch die „Haifa Economic Cooperation“ (HEC) zog die Einladung aufgrund des Drucks vonseiten der „International Coalition to End Transplant Abuse in China“ (ICETAC) und anderer Gruppen wieder zurück. Die ICETAC ist ein weltweiter Zusammenschluss von Anwälten, Akademikern, Ethikern, Medizinern, Forschern und Menschenrechtsvertretern, die sich der Beendigung der Zwangsentnahme von Organen in China verschrieben hat.

Seit 2006 weisen Berichte von Menschenrechtsforschern und Journalisten eindeutig darauf hin, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zulässt, dass Tausenden oder gar Zehntausenden noch lebenden Gefangenen die Organe entnommen werden. Die Mehrheit der Betroffenen praktiziert den in China verbotenen spirituellen Kultivierungsweg Falun Gong. Unter den Opfern, die auf dem Operationstisch ermordet werden, werden außerdem auch Uiguren, unabhängige chinesische Christen und Tibeter vermutet.

Am 1. November wurde Dong von der „World Organization to Investigate the Persecution of Falun Gong“ (WOIPFG) auf die Liste der mutmaßlichen Organraub-Beteiligten gesetzt. In einer Erklärung der WOIPFG heißt es, dass „Dong Jiahong stark verdächtigt wird, lebenden Falun-Gong-Praktizierenden Organe zu entnehmen“.

Dong, der auf Präzisionsoperationen im Bereich der Leber-, Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen spezialisiert ist, ist Vorstand im „Tsinghua Changgung Hospital“ in Peking und Chefexperte des hepatobiliären und pankreatischen Zentrums. Das Krankenhaus ist der „Tsinghua University“, Chinas bestem Technikum, angeschlossen. Seit vergangenem November ist Dong Akademiker an der „Chinese Academy of Engineering“. Vor seiner jetzigen Tätigkeit war Dong Leiter der hepatobiliären Chirurgie am elitären „301 Hospital“ der Volksbefreiungsarmee Chinas.

Früheren Untersuchungen zufolge findet ein Großteil des Organtransplantationsmissbrauchs in China innerhalb des Militär- und Polizeiapparates der KPCh statt.

Eine Warnung an die KPCh

Der chinesische Menschenrechtsaktivist und Anwalt Teng Biao, der heute in den Vereinigten Staaten lebt, sagte der chinesischsprachigen „Epoch Times“, dass die Einladung eines Fachmanns, der unter dem Verdacht stehe, sich am Organraub in China zu beteiligen, dem Image und der Legitimität des China-Israel-Gipfels schaden würde. Auch glaubt er, dass die israelischen Behörden der KPCh eine Botschaft geschickt haben.

„Für Dong Jiahong und seine Arbeitgeber und Manager, unter ihnen Beamte, die für die Propagandaorgane und Abteilungen der KPCh arbeiten und für den Umgang mit Religionen zuständig sind, sowie für die Chinesen im medizinischen Bereich ist dies eine Warnung, mit den Übeltaten aufzuhören“, sagte er.

Seit März 2006 stieg die Anzahl der Untersuchungen und Berichte, die behaupten, dass die KP Chinas ihre Militär- und Sicherheitskräfte einsetzt, um Falun-Gong-Praktizierende und andere noch lebende Gefangene aus Gewissensgründen für ihre Organe zu töten. Aussagen von Insidern zufolge nutzen die chinesischen Behörden das Gefängnissystem als einen Pool von lebenden Organspendern, die bei Bedarf getötet werden.

Die kanadischen Menschenrechtsuntersucher David Kilgour und David Matas veröffentlichten 2006 ihre ersten Untersuchungsergebnisse in dem Bericht „Report Into Allegations of Organ Harvesting of Falun Gong Practitioners in China“. 2010 wurden beide für den Friedensnobelpreis nominiert.

Seither haben sich Ethan Gutmann, Investigativjournalist und Autor mit dem Schwerpunkt China, Arthur Caplan, Professor für Bioethik an der „New York University Langone Health“, und viele andere aus den Bereichen Medizin, Menschenrechte, Justiz und Medien gegen die vermutete Zwangsorganentnahme unter dem Regime der Kommunistischen Partei Chinas ausgesprochen.

Das Original erschien in der amerikanischen „The Epoch Times“ (deutsche Bearbeitung von aw). Originalartikel: China Transplant Expert Disinvited From Israel Conference Over Suspected Link to Forced Organ Harvesting



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