Wiederaufbau in Afghanistan: Taliban hoffen auf die Unterstütung der KP Chinas

Nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan bringt sich China als Partner ins Spiel. Auch die Taliban setzen offensichtlich auf eine Zusammenarbeit mit dem großen Nachbarn.
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Taliban-Kämpfer am 19. August in Herat.Foto: Aref Karimi/AFP via Getty Images
Von 28. August 2021

Es gibt Anzeichen für eine Annäherung zwischen den Taliban und dem chinesischen Regime. Die Taliban hoffen, dass Peking zum Wiederaufbau Afghanistans beitragen kann.

„China ist ein großes Land mit einer enormen Wirtschaft und Kapazität – ich denke, sie können eine sehr große Rolle beim Wiederaufbau (…) Afghanistans spielen“, sagte Suhail Shaheen, Sprecher der Taliban in Katar, kürzlich in einem Interview mit dem chinesischen Staatsfernsehen CGTN.

Laut Shaheen stünden die Taliban und die Kommunistische Partei Chinas (KPC) seit Langem in Kontakt. Peking habe eine neue Kontaktperson für die Gespräche mit den Taliban ernannt und sich bereits mit einer Taliban-Delegation getroffen.

KPC: Unterstützung von Terrorismus

Der chinesische Außenminister Wang Yi war bereits am 28. Juli mit der Taliban-Führung zusammengetroffen. Das war vor der Einnahme Afghanistans durch die Taliban.

Während des Treffens versicherten die Taliban der KP Chinas, dass sie keine Kämpfer beherbergen werden, die Angriffe auf Xinjiang verüben könnten. In Xinjiang, einer westlichen Region in China, unterdrückt die KPC massiv Uiguren und andere muslimische Gruppen.

Seit die Taliban die Kontrolle über Afghanistan übernommen haben, hat Peking seine Bereitschaft zu „freundschaftlichen Beziehungen“ mit den Islamisten erklärt, die Miliz aber noch nicht formell anerkannt.

Hua Chunying, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, erklärte am 16. August, dass China die „Absicht und Entscheidung des afghanischen Volkes“ respektiere.

China war im vergangenen Jahrhundert in keinen der Afghanistan-Konflikte verwickelt, hat jedoch die Taliban im Hintergrund unterstützt. Nach einem Bericht des „Population Research Institute“ vom September 2001 hat Peking die Taliban mit Waffen und mit Technologie beliefert.

In dem Bericht heißt es, dass Huawei, Chinas größtes Telekommunikationsunternehmen, den Taliban beim Aufbau von Telekommunikationsnetzen geholfen hat, die Osama bin Laden bei seinen Terroranschlägen gegen die Vereinigten Staaten nutzte. Huawei bestreitet diese Behauptung.

Spott für die USA

Seit der Machtübernahme der Taliban hat das chinesische Regime den chaotischen Abzug der USA zu Propagandazwecken genutzt. Über die staatlichen Medien bejubelte die chinesische Staatsführung den Aufstieg der Taliban und die „Niederlage“ der Amerikaner in Afghanistan.

„Die USA sind in der Tat wie ein Papiertiger“, spottete die „Global Times“, ein von der KP Chinas kontrolliertes Blatt. Das Scheitern der Demokratie in Afghanistan zeige die Schwäche der Demokratie. China kontrolliere seine Grenze streng, „selbst ein Vogel kann nur schwer von Afghanistan herüberfliegen.“

Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: Taliban Hopes Beijing Can Contribute to the Rebuilding of Afghanistan, Spokesperson Says (deutsche Bearbeitung von mk)



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