Experten bescheinigen Drei-Schluchten-Damm gravierende Baufehler – KPC: Er hält Atombombe stand

Die Sorge um den Zusammenbruch des Drei-Schluchten-Staudamms am Jangtse steigt. Chinesische Experten leugnen dies trotz offensichtlicher Mängel. Einer ging sogar so weit zu behaupten, dass selbst eine Atombombe den Damm nicht zerstören könne.
Epoch Times24. Juli 2020

Massive Überschwemmungen in China nähren die Sorge, dass der Drei-Schluchten-Damm nachgeben könnte. Seit Jahren gibt es handgroße Risse im Staudamm. Durch die letzten Hochwasser hat sich der Damm weiter verzogen und weitere Undichtigkeiten sind entstanden. Chinesische Wissenschaftler leugnen die Gefahr, die von den Schäden ausgeht.

Der Hydrologe Dr. Wang Weiluo in Deutschland hingegen schlägt seit zehn Jahren Alarm, was die Stabilität des Staudamms betrifft. Er sagt, er sei schlecht gebaut und warnt vor den gravierenden Folgen.

Der Damm ist mangelhaft gebaut

China begann Ende 1994 offiziell mit dem Bau des Staudamms. Fast vier Jahre später, im Sommer 1998, gab es die schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Aus Sorge um die Qualität des Staudamms beauftragte der damalige Premierminister Chinas, Wen Jiabao, westliche Spezialisten mit der Inspektion des Bauwerks.

Ein westlicher Experte wies ausdrücklich darauf hin, dass die Schweißnähte der Stahlstäbe des Staudamms nicht dem Standard entsprächen. Die chinesischen Arbeiter reagierten äußerst verärgert und bezeichneten die Kritik des Fachmanns als Rassendiskriminierung. Doch die Experteneinschätzung kam nach Einschätzung des Hydrologen Wang Weiluos sowieso zu spät:

Die Schweißarbeiten an den Stahlstäben und das Zementieren des linken Schluchtufers sind abgeschlossen. Sie können es nicht noch einmal machen.“

Wang wies auch darauf hin, dass der Bauherr keine unabhängige Qualitätsprüfung durchführen ließ. Stattdessen habe das Bauunternehmen, das den Damm konstruiert hatte, die Prüfung anschließend selbst durchgeführt.

Februar 2002: Beim Bau der Staumauer des Drei-Schluchten-Staudamms in Sandouping. Foto: Frederic J. Brown/AFP über Getty Images

Die Fluten von 2020

Nachdem in diesem Jahr die bisher stärksten Fluten auf den Damm getroffen waren, räumten die chinesischen Behörden am 18. Juli ein, dass sich der Damm „verschoben und verzogen“ hatte und „undicht“ sei. In den staatlich kontrollierten Medien wurde später eine andere Sichtweise dargestellt. Darin hieß es, dass „alle wichtigen Parameter innerhalb des normalen Bereichs liegen“. Konkrete Zahlen und Fakten wurden jedoch nicht genannt.

Dass der Damm massive Schäden aufweist, ist im Grunde nicht neu. Bereits im Jahr 2002 enthüllte ein chinesischer Zeitungsbericht, dass es im Damm viele Risse gebe darunter einige Handteller groß.

Ein Bauarbeiter gab dem Reporter gegenüber zu, dass die Risse entstanden seien, weil Baumaterialien von schlechter Qualität verwendet wurden, auch beim Bau der Staumauer. Ein Leiter des Bauprojekts stritt das ab. Er behauptete, Risse seien vollkommen normal und unvermeidlich. Die am Drei-Schluchten-Damm seien auch nicht gefährlich.

In einem Interview mit den staatlich kontrollierten chinesischen Medien behauptete einer der Experten sogar, dass selbst eine Atombombe den Damm nicht zerstören könne – sie würde nur ein Loch hinterlassen.

Ein anderer behauptete, das Wasser werde den Damm nicht erodieren, da er aus Beton bestehe und mit der Zeit nur stärker werde. Dies stimmt zwar bis zu einem gewissen Grad. Der Beton wird dadurch härter. Allerdings sei das Gefährliche am Staudamm Experten zufolge die Stahlkonstruktion unter der Betonoberfläche. Wenn diese marode wird, breche der Damm zusammen. (sm/nh)



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