China: Heuschrecken-Gefahr und Coronavirus verstärken Mangel an Getreide – „Ententruppen“ sollen Plage aufhalten

Auch ohne das Coronavirus litt China bereits unter einem Mangel an Getreide. Nun befürchten chinesische Bürger, dass Heuschrecken das Land erreichen und ausgerechnet zur Anbauzeit im Frühling zur Gefahr werden könnten.
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Eine massive Heuschreckeninvasion hat Tausende Hektar Ernte im Nordwesten Indiens zerstört, sagten die Behörden, wobei einige Experten am 27. Dezember den schlimmsten Angriff seit 25 Jahren als solchen bezeichneten.Foto: SAM PANTHAKY/AFP über Getty Images
Epoch Times21. Februar 2020

Laut Informationen der FAO (Food and Agriculture Organization der UNO) gibt es auf beiden Seiten der Grenze zwischen Kasachstan und Russland traditionelle Brutgebiete für Heuschrecken. Weitere ständig wandernde Heuschreckenhabitate befinden sich in der Nähe der Grenzen zwischen Kasachstan und seinen Nachbarländern, d.h. Usbekistan (Aralsee), der Russischen Föderation und, in geringerem Umfang, Turkmenistan (Kaspisches Meer), sowie an einigen Orten in der Nähe der Grenzen zu China.

Eine weitere große Heuschreckenplage existiert derzeit in Ostafrika – die sich bereits auf Saudi-Arabien und die VAE ausgebreitet hat. Iran, Pakistan und Indien meldeten erste Schwärme. Im Kaukasus und in Zentralasien werden bereits über 25 Mio. Hektar Anbaufläche von Heuschrecken bedroht.

Heuschrecken in China?

In China fürchten die Menschen nun, dass gerade zur Anbauzeit im Frühling die Heuschrecken ihr Land erreichen. Das würde den Getreidemangel in China verstärken. Das chinesische Landwirtschaftsministerium behauptet, dass die Heuschreckengefahr für China wahrscheinlich sehr gering wäre.

China zählt zu den größten Getreide-Importländern der Welt. Im Land werden nach Schätzungen des chinesischen Landwirtschaftsministeriums im Jahr 2020 etwa 55,4 Mio. Tonnen Getreide produziert. Der Bedarf soll demnach bei 70 Mio. Tonnen liegen, das Defizit beträgt daher fast 15 Mio. Tonnen.

Die Wüstenheuschrecke ist der gefährlichste wandernde Schädling der Welt, der bis zu 150 km pro Tag mit dem Wind fliegen kann. Weibliche Heuschrecken können im Laufe ihres Lebens 300 Eier legen, während ein erwachsenes Insekt etwa sein Eigengewicht an frischer Nahrung pro Tag – etwa zwei Gramm pro Tag – verzehren kann. Ein sehr kleiner Schwarm frisst an einem Tag die gleiche Menge an Nahrung wie etwa 35.000 Menschen

„Ententruppen“ sollen Heuschreckenplage entgegentreten

Ein Video der staatlichen chinesischen Nachrichtenseite CGTN zeigt Tausende von Enten, die in Legionen eine Straße entlang watscheln, um sich den Insekten zu stellen.

Ein Twitter-Nutzer sagte, die Enten sähen „wie die Truppen der Alliierten aus“.

Die braunen Vögel, die von den chinesischen Medien als „Ententruppen“ bezeichnet werden, wurden schon früher zur Bekämpfung von Heuschreckenplagen eingesetzt und können wirksamer sein als Pestizide.

 

Viele Dörfer abgeriegelt

Durch das neue Coronavirus riegelten viele Menschen auf dem Land ihre Dörfer ab. Das verzögert den Getreideanbau im Frühling und könnte ebenfalls zu größerem Getreidemangel in diesem Jahr führen.

Die Berichte über die derzeitigen Vorräte – beispielsweise in der Provinz Hubei mit 60 Mio. Einwohnern – sind widersprüchlich. Am 1. Februar berichtete die „Tageszeitung Hubei“ noch, dass die Getreidereserve in Hubei ein Jahr reichen werde.

Am 2. Februar schrieb die landesweite Tageszeitung „China Youth Daily“, dass SINOGRAIN behauptete: Die Getreidereserve in ihrer Niederlassung in Hubei beträgt noch 10 Mio. Tonnen, das werde für die Einwohner für ein halbes Jahr reichen. Die Abkürzung SINOGRAIN steht für China Grain Reserves Corp., das größte chinesische Staatsunternehmen zur Verwaltung von Getreide.

Nicht mal 10 Tage später wurde in den chinesischen Medien bekannt, dass die nordostchinesische Provinz Heilongjiang eilig 3.000 Tonnen Getreide nach Hubei geliefert habe. Solche widersprüchlichen Nachrichten beunruhigen die Öffentlichkeit.

Vor einigen Tagen, am 17. Februar, gab es noch ein Statement der chinesischen Zentralbehörde für Lebensmittelreserven. Diese besagt: „Unser Amt arbeitet mit voller Kraft daran, dass die Betriebe für Getreidenotfälle wieder die Produktion aufnehmen können.“

Für die chinesische Bevölkerung ist das ein eindeutiges Zeichen, dass sich der Getreidemangel in China verschärft.

Ein Video der staatlichen chinesischen Nachrichtenseite CGTN zeigt Tausende von Enten, die in Legionen eine Straße entlang watscheln, um sich den Insekten zu stellen.

Ein Twitter-Nutzer sagte, die Enten sähen „wie die Truppen der Alliierten hier aus“.

Die braunen Vögel, die von den chinesischen Medien als „Ententruppen“ bezeichnet werden, wurden schon früher zur Bekämpfung von Heuschreckenplagen eingesetzt und können wirksamer sein als Pestizide.

(yz/ks/nmc)

 



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