Nach Wuhan: Weitere chinesische Großstadt macht Massentests der Bevölkerung auf Corona

Eine weitere chinesische Großstadt macht Corona-Massentests. Trotz Lockdown und abgeriegelten Wohngebieten soll es keine Infizierten geben. Wie zuverlässig sind die offiziellen Zahlen?
Epoch Times11. Juni 2020

In der ersten Juniwoche veranstaltete die Stadt Mudanjiang im Nordosten Chinas Massentests bei ihren 2,6 Millionen Einwohnern im Verwaltungsgebiet auf das Virus. Den offiziellen Angaben nach wurde niemand positiv getestet. 19 Personen wurden als asymptomatisch eingestuft. In anderen Ländern wären das Virus-Fälle, in China zählt das nicht dazu.

Wie sicher sind die offiziellen Zahlen?

Wir sprachen mit einer Einwohnerin der Stadt, die den offiziellen Zahlen nicht traut. Sie hat gehört, dass an einem Tag 180 Menschen positiv getestet worden seien.

In den ersten Tagen hörte ich, dass 180 Menschen in unserer Stadt an einem einzigen Tag positiv getestet wurden. Und es waren mehr als tausend Menschen, die mit ihnen engen Kontakt hatten. Ihre Testergebnisse sind nach wie vor unbekannt. Niemand wagt es jetzt, diese Informationen weiterzugeben.“

(Frau Ren, Einwohnerin von Mudanjiang)

Sie habe das Gefühl, die Stadt sei zu einem zweiten Wuhan geworden: „Wenn drei Personen gemeinsam unterwegs sind, werden sie festgenommen und inhaftiert. Sie dürfen nicht draußen bleiben. Seit gestern ist alles geschlossen, außer den großen Supermärkten.“

Ein Video zeigt den Eingang einer Wohngegend in der Stadt. Direkt davor steht ein großes rotes Schild mit den Worten: Keine Taxis und Autos von außerhalb. Die filmende Person kommentiert, dass niemand von außerhalb ins Wohngebiet fahren dürfe.

Ein anderes Video zeigt die Situation in einer anderen Wohngegend. Laut der filmenden Person sollen dort zwei Fälle des KPCh-Virus entdeckt worden sein. Das Haus, in dem die Leute wohnten, wurde abgeriegelt.

Ein Netizen stellte eine entscheidende Frage: Wenn die Behörden so wenige Virusfälle bekannt geben, warum verstärken sie dann die Schutzmaßnahmen?

Hongkong-Studie

Eine aktuelle Studie von Yuen Kwok-Yung, Professor für Mikrobiologie an der Universität Hongkong, könnte Antworten geben.

Die Daten zeigen, dass von 452 Personen, die nach einem Besuch in der Provinz Hubei nach Hongkong zurückgekehrt sind, 17 positiv auf Virusantikörper getestet wurden. Diese fast vier Prozent waren also zuvor infiziert worden.

In der Provinz Hubei leben etwa 60 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Wuhan war das Epizentrum des Virus.

Ausgehend von der in der Studie festgestellten Infektionsrate von vier Prozent könnten über zwei Millionen Menschen in Hubei infiziert worden sein. Das chinesische Regime sagt jedoch, dass nur etwa 70.000 Menschen in der Provinz infiziert waren. Das könnte bedeuten, dass etwa 97 Prozent der infizierten Personen möglicherweise nie diagnostiziert worden sind. (sm)



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