2,8 Billiarden Liter Wasser: Größte Grundwasserader der Welt vor der Küste der USA entdeckt

Mit einer Breite von über 80 Kilometern ist es vermutlich die größte bekannte Grundwasserader der Welt - bisher. Die Forscher gehen davon aus, dass es vor den Küsten weltweit ähnlich Vorkommen gibt, die bisherigen Messmethoden verborgen blieben.
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Um alles Wasser abzufüllen, reichen Gläser nicht aus. Stattdessen würden sich 50 Mrd. Tanklaster 23.750 Mal um den Globus stauen. (Symbolbild)Foto: iStock
Epoch Times27. September 2019

Eine gigantische Grundwasserader haben Wissenschaftler an der Nordküste der USA entdeckt. Das Reservoir ist in porösem Gestein unter dem Salzwasser der Ozeane eingeschlossen. Der neu entdeckte Grundwasserleiter wird auf eine Breite von knapp 80 Kilometern geschätzt.

Auf dem Festland ausgebreitet, würde es einen See von knapp 39.000 Quadratkilometern erschaffen. Chloe Gustafson war sich von Anfang an sicher, dass es „dort unten an einzelnen Stellen frisches Wasser gibt“. Jedoch legt die Hauptautorin von der Columbia University die Vermutung nahe, dass es ähnliche Ressourcen auf der Welt gäbe.

Weitere Wasserreserven weltweit

Für ihre Studie fertigten die Forscher innovative Messungen elektromagnetischer Wellen über dem amerikanischen Kontinentalschelf an. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“.

Die ersten Hinweise bekam man bereits in den 1970er Jahren. Vor der Küste hatten Erdölunternehmen nach Rohöl gebohrt. Statt Erdöl traf man dabei auch auf Süßwasservorkommen. Eine Diskussion über die Größe der Vorkommen entwickelte sich.

Der Co-Autor der aktuellen Studie, Kerry Key ist heute Geophysiker beim Ölunternehmen Lamont-Doherty. Er half bei der Entwicklung von Techniken zur elektromagnetischen Bildgebung der Suche nach der Grundwasserader.

Elektromagnetische Wellen sehen, was vorher keiner sah

Er und Rob L. Evans vom „Woods Hole Oceanographic Institution“ konnten auch Wasservorkommen mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen genau lokalisieren.

Die Methode ist denkbar einfach. Salzwasser leitet elektromagnetische Wellen besser als Süßwasser, sodass das Süßwasser als Band mit geringer Leitfähigkeit hervorsticht. Zum größten Teil beginnen diese Ressourcen etwa 200 Meter unter dem Meeresboden und sind etwa weitere 200 Meter mächtig.

„Vor etwa 15.000 bis 20.000 Jahren, gegen Ende der letzten Eiszeit, war ein Großteil des Wassers weltweit in kilometerlangen Gletschern eingeschlossen. In Nordamerika erstreckten sie sich über den heutigen Norden New Jerseys, Long Island und die Küste Neu-Englands. Der Meeresspiegel war viel niedriger und enthüllte viel von dem, was heute das unterseeische Kontinentalschelf der USA ist. Als das Eis schmolz, bildeten Sedimente riesige Flussdeltas auf dem Schelf, und Süßwasser wurde dort in verstreuten Taschen eingeschlossen. Später stieg der Meeresspiegel an“, beschreiben die Forscher die Entstehung der gewaltigen nordamerikanischen Grundwasserader.

Um alles Wasser abzufüllen, würden sich Tanklaster 23.750 Mal um den Globus stauen

Weiterhin heißt es in ihrer Studie, dass, wenn das Wasser jemals für den Verbrauch aufbereitet werden soll, es entsalzt werden muss. Das liegt daran, dass sich das Süßwasser mit der Zeit mit dem Meerwasser vermischt, wenn man sich weiter von der US-Küste entfernt.

Die Süßwassersedimente erstrecken sich nicht nur vor New Jersey und einen Großteil von Massachusetts, sondern umfassen auch die dazwischen liegenden Küsten von Rhode Island, Connecticut und New York. Die Forscher schätzen daher, dass die Region mindestens 670 Kubikmeilen – oder 2,8 Billiarden Liter – Süßwasser enthält. Abgefüllt in 50 Milliarden Tanklaster mit 56 m³ Fassungsvermögen, würde die Karawane sage und schreibe 23.750 Mal um den Globus reichen.

Die Ergebnisse lassen zudem vermuten, dass es viele ähnliche Grundwasserreservoirs vor den Küsten auf der ganzen Welt gibt, die mit den bisherigen Technologien unsichtbar blieben. (ts/cs)



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