Schreckschuss- und Signalwaffen
Neuer Rekord bei Waffenscheinen - Innenminister: „NRW ist nicht der Wilde Westen“
Für NRW-Innenminister Herbert Reul gehören Waffen in Bürgerhand nicht zum Alltag. Neue Zahlen zeigen allerdings, dass die Zahl der Menschen mit einem Kleinen Waffenschein um über 15.000 gestiegen ist. Binnen eines Jahres.

Waffenladen (Archiv)
Foto: via dts Nachrichtenagentur
In Nordrhein-Westfalen besitzen so viele Menschen wie nie zuvor einen Kleinen Waffenschein. Wie ein Sprecher des Landeskriminalamts der „Neuen Westfälischen“ sagte, waren Ende Juni 2025 landesweit 237.818 solcher Erlaubnisse registriert.
Damit ist die Zahl binnen eines Jahres um mehr als 15.000 gestiegen. Der Kleine Waffenschein berechtigt zum Führen von Schreckschuss-, Reizgas- und Signalwaffen in der Öffentlichkeit.
Innenminister: Gewaltmonopol liegt beim Staat
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht die steigenden Zahlen kritisch: „Bei uns liegt das Gewaltmonopol beim Staat. Die Polizei sorgt für die Sicherheit“, sagte er der Zeitung.
„Niemand muss hier mit einer Waffe im Gürtel herumlaufen, NRW ist nicht der Wilde Westen. Wir wollen keine amerikanischen Verhältnisse, in denen Waffen zum Alltag gehören.“ Ein Kleiner Waffenschein sei keine Spielerei, sondern bedeute Verantwortung.
Patrick Schlüter, designierter NRW-Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sieht die Zahlen als Ausdruck eines gestörten subjektiven Sicherheitsgefühls in Teilen der Bevölkerung.
Das berge enorme Risiken: „Schreckschusswaffen sind auf den ersten Blick kaum von echten Schusswaffen zu unterscheiden, auch für Polizisten. Träger von solchen Waffen müssen damit rechnen, dass die Sicherheitskräfte also auch entsprechend reagieren“, warnt er. (dts/red)
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