Pfefferminze als Geheimwaffe gegen Kopfschmerzen

Pfefferminze, das seit Jahrhunderten geschätzte Heilkraut, zeigt in neueren Studien beeindruckende medizinische Wirkungen, unter anderem bei Kopfschmerzen, Übelkeit und Reizdarmsyndrom.
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Naturwunder Pfefferminze: Entdecken Sie ihre verborgenen Kräfte.Foto: iStock
Von 23. Dezember 2023

Minze (Mentha) wird aufgrund ihrer kulinarischen, medizinischen und aromatherapeutischen Eigenschaften häufig verwendet. Sie umfasst eine Gruppe mehrjähriger Kräuter, die 18 Arten und elf Hybride umfasst. Die bekanntesten sind Pfefferminze, Grüne Minze und Wildminze.

Heutzutage ist Minze vor allem für ihren erfrischenden Geschmack und Duft bekannt. In der Antike wurde sie jedoch für ihre zahlreichen gesundheitlichen Vorteile geschätzt.

Im alten Ägypten, Griechenland und Rom wurde Minze zur Behandlung von Verdauungsstörungen und zur Beruhigung des Magens eingesetzt. Tatsächlich wurden Pfefferminzblätter in ägyptischen Pyramiden gefunden, die auf 1000 vor Christus datieren.

Im Mittelalter wurde Pfefferminze zum Polieren der Zähne und zum Fernhalten von Ratten und Mäusen aus Lagern verwendet. Bis ins 18. Jahrhundert wurde Pfefferminze in Westeuropa bei Übelkeit, Morgenkrankheit, Erbrechen, Menstruationsbeschwerden und Atemwegsinfektionen eingesetzt. Minze wurde im Jahr 1721 in das offizielle Arzneibuch von London, bekannt als die Londoner Pharmakopöe, aufgenommen. Dort wurde sie als wirksames Heilmittel gegen verschiedene Beschwerden wie Erkältungen, Kopfschmerzen, Geschwüre und Geschlechtskrankheiten gelistet.

Minze und das Nervensystem

Minze wurde auch sehr geschätzt für ihre Fähigkeit, mit dem zentralen Nervensystem zu interagieren. Zum Beispiel wurden in Südafrika getrocknete Blätter verbrannt und der Rauch als Behandlung gegen Geisteskrankheiten eingeatmet.

In jüngerer Zeit haben Wissenschaftler die Wirksamkeit dieser alten Praktiken durch zahlreiche Studien bestätigt, die zeigen, dass Minze das Nervensystem regulieren kann.

Aufgrund ihrer vielfältigen heilenden Eigenschaften kann Pfefferminze verschiedene künstlich hergestellte Medikamente ersetzen.

Kopfschmerzen

Bei Kopfschmerzen kann man anstelle von Aspirin oder Paracetamol lieber zu Pfefferminze greifen.

Obwohl viele Menschen annehmen, dass synthetische Medikamente wirksamer sind als Naturheilmittel, weisen wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hin, dass dies nicht immer der Fall ist.

Insbesondere bei der Behandlung von Spannungskopfschmerzen, der verbreitetsten Kopfschmerzart, hat sich die direkte Anwendung von Pfefferminzöl auf der Haut als sehr wirksam erwiesen. Forschungsstudien haben bestätigt, dass Pfefferminzöl in der Linderung von Spannungskopfschmerzen genauso effektiv sein kann wie herkömmliche Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (Aspirin) und Paracetamol.

Übelkeit

Eine im medizinischen Fachjournal „Nursing“ im Jahr 2016 veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass „die Inhalation von Pfefferminzöl eine praktikable Erstbehandlung gegen Übelkeit bei Patienten nach Herzoperationen darstellt“. Nach der Operation erlebten 34 Patienten Übelkeit mit einer durchschnittlichen Übelkeitsbewertung von 3,29 auf einer Skala von 0 bis 5, wobei 5 die stärkste Übelkeit bedeutet. Zwei Minuten nach der Inhalation von Pfefferminzöl sank die durchschnittliche Übelkeitsbewertung signifikant auf 1,44.

Verstopfung

Enterisch beschichtete Pfefferminzölkapseln wurden als sicher und wirksam in der Behandlung des Reizdarmsyndroms bewertet. Laut einer Studie, die im „Journal of Gastroenterology“ veröffentlicht wurde, berichteten 79 Prozent der erwachsenen Patienten, die die Kapseln drei- oder viermal täglich, 15 bis 30 Minuten vor den Mahlzeiten für einen Monat einnahmen, von einer Linderung der Schwere der Bauchschmerzen. Darüber hinaus waren 56 Prozent vollständig schmerzfrei und 83 Prozent berichteten von weniger Bauchaufblähungen.

Des Weiteren haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass Pfefferminze in folgenden Bereichen nützlich sein kann:

Pfefferminz: Öl, Aromatherapie und Kapseln

Während der unmittelbare Verzehr von frischer Minze eine effektive Methode darstellt, ist deren Haltbarkeit begrenzt. Auch Pfefferminztee kann hilfreich sein, erfordert jedoch die Zubereitung mit warmem Wasser und eine gewisse Ziehzeit, was ihn für schnelle Abhilfe weniger praktikabel macht.

Zur schnelleren Anwendung eignen sich verdünntes ätherisches Pfefferminzöl (Essential Oil Peppermint), Aromatherapie und Kapseln.

Diese Varianten können selbst hergestellt oder als fertige Produkte erworben werden.

Acht geben auf Qualität

Die Qualität von „reinem“ ätherischen Pfefferminzöl variiert erheblich. Um die Kosten zu reduzieren, werden ätherische Öle gelegentlich durch Zusatz eines ähnlichen, aber günstigeren Öls oder durch Verdünnung des natürlichen Öls mit verschiedenen Lösungsmitteln verfälscht.

Eine Studie von consumersadvocate.org aus dem Jahr 2023, in der elf Proben von ätherischem Pfefferminzöl untersucht wurden, ergab, dass vier dieser Proben verfälscht waren. Das Erkennen eines verfälschten ätherischen Öls kann schwierig sein, da es oft ähnlich wie ein reines ätherisches Öl riecht, jedoch sind Qualität und Wirksamkeit in der Regel beeinträchtigt.

Bei der Auswahl eines ätherischen Öls sollte daher auf Produkte geachtet werden, die biologisch zertifiziert sind, keine Zusatzstoffe oder synthetische Chemikalien enthalten und auf Schwermetalle, Mikroorganismen und Glyphosat geprüft wurden.

 

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuerst erschienen auf theepochtimes.com unter dem Titel „Peppermint: First Aid for Nausea, Headache, Constipation, and More“. (deutsche Bearbeitung kr)



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