Smartphones gehören nicht in die Schultüte

Das Smartphone gehört längst auch bei vielen Grundschülern zum Alltag. Doch bevor Eltern zum jetzt beginnenden neuen Schuljahr auch die Schulstarter in der Schultüte damit beschenken, sollten sie lieber abwarten. Experten halten die Kleinen für noch nicht ausreichend reif - dies gilt übrigens für die gesamte Grundschulzeit.
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Am 1. August werden die Erstklässler in MV eingeschult.Foto: iStock
Epoch Times30. Juli 2020

Der Digitalverband Bitkom forderte im vergangenen Jahr Handys auch für die Kleinsten. Mit einem „Recht auf digitale Teilhabe“ auch von Kindern begründete das der Lobbyverband. Manche Eltern halten das eigene Handy für Kinder auch für unverzichtbar, unter anderem, um die Kinder immer erreichen zu können.

Viele Eltern wollen gerade durch die üblich gewordene ständige Erreichbarkeit auch ihr Kind ständig erreichen können – zum Beispiel auf dem Rückweg von der Schule. Für dieses klassische Telefonieren reichen aber auch herkömmliche Handys ohne Internetzugang aus. Diese sind nach wie vor im Handel zu bekommen und kosten deutlich weniger als Smartphones.

Mit dem Hinweis, dass ein anderes Kind aber doch auch schon ein Smartphone hat, versuchen Kinder gern ihre Eltern zu überreden. Hier sollten Eltern schlicht klar in ihrer Position sein. Außerdem spielt das eigene Vorbild der Eltern eine Rolle. Wer bewusst für gewisse Zeiten offline ist, kann das auch überzeugender den Kindern vermitteln.

Hirnforscher warnt vor Smartphones für Kinder

Hirnforscher Professor Manfred Spitzer erläutert seit Jahren anschaulich, warum Smartphones nicht in Kinderhände gehören. Gerade im Vorschulalter wird extrem viel vom Gehirn geleistet. Das Hirn wird „umgekrempelt“, Verbindungen werden hergestellt und geändert – und zwar so, „dass da junge Menschen rauskommen, die sich in der Welt auskennen, in jedem Bereich, die Vorwissen haben in vielen Bereichen“, sagt Spitzer.

Mit den Händen zu begreifen, zu ertasten, zu erfahren sei dabei ein ganz wesentlicher Aspekt. „Wenn Sie das machen, dann können Sie danach auch besser denken.“ Denn alles, was in höheren Denkbereichen angelegt würde, gehe ausschließlich über Sensorik und Motorik in das Gehirn.

Spitzer verweist auf eine Studie aus den USA vom 26. September 2018. 4524 Kinder im Altern von acht bis elf Jahren wurden von September 2016 bis September 2017 anhand der Bereiche Schlaf, Sport und Bildschirmnutzung in Hinblick auf die geistige Entwicklung der Kinder untersucht. Fazit: „Bildschirmmedien haben den größten Effekt. Und der ist negativ.“

Viel Sprechen und Lernen mit Begeisterung

Der Unterschied zwischen einem Kind der Oberschicht und einem Kind der Mittelschicht seien 30 Millionen Wörter, gibt Spitzer zu bedenken. Diese hätte das Oberschicht-Kind mehr gehört, weil in seiner Familie mehr gesprochen würde. Damit erkläre sich auch, warum Akademiker-Kinder meist Akademiker werden. Man müsse da gar nicht viel herumrätseln.

100 Milliarden Nervenzellen gibt es in unserem Gehirn – jede von ihnen hat 10.000 Verbindungen zu andere Nervenzellen, und zwar über Synapsen. Die wichtigste Erkenntnis aus der Hirnforschung der letzten 40 Jahre sei folgende: „Die Dinger [Synapsen] ändern sich.“ Bei hohem Informationsaufkommen würden die Synapsen wachsen. So könne man wahrnehmen, denken, fühlen, planen.

Ständig würde etwas „hingebaut, weggeräumt, angebaut, neugebaut“ werden im Gehirn. „Das nennt man Lernen“, sagt Spitzer. „Lernen ist: mit etwas umgehen, mit riesigem Spaß.“ Ständig würden Verbindungen zwischen den Nervenzellen gestärkt werden – beispielsweise beim Pauken von Vokabeln.

Lernen mit Spaß und Begeisterung bedeutet, im „Flow“ zu sein, sagt Spitzer. Dann merke man nicht, wie die Zeit vergeht. Der Wissenschaftler erklärt es an einem Beispiel: Wenn man ein Bild malt, dann malt man es fertig. Kein Mensch habe Freude an einem halben Bild. Erst wenn es fertig sei, könne man es anderen zeigen. Erst dann wäre beispielsweise die Mutter stolz auf die Leistung des Kindes.

Und wenn jemand so etwas Tausende Male gemacht habe, dann hätte er etwas ganz Wichtiges gelernt: Einen Gedanken in die Tat umzusetzen. Der Gedanke wird in eine bestimmte Form gebracht, geplant und umgesetzt. Babys beispielsweise lernen immer wieder aufstehen, laufen, hochklettern – bis sie es können.

Auch der Gebrauch von TV, Video und DVD führe zu Sprachentwicklungsstörungen und Aufmerksamkeitsdefizite. Ebenso könnten Spielkonsolen und Computerspiele Probleme in der Schule hervorrufen und zu geringer Bildung und falscher Ernährung führen. Andauernder Internetgebrauch verursache Sucht, Schlafmangel und Übergewicht. Hingegen biete viel Bewegung, Musik, Theater und eine zweite Sprache eine gute Grundlage im Gehirn. (afp/sua)

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