Im richtigen Element
Der Schwan – von Rainer Maria Rilke
Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Rilke lernte von der Bildenden Kunst das genaue Beobachten von Einzelheiten. Wie der Bildhauer und Maler die Dinge plastisch darstellt und ihnen Seele verleiht, solle der Dichter die Dinge durch Sprache repräsentieren.

…während er unendlich still und sicher…
Foto: iStock
Der Schwan
Diese Mühsal, durch noch Ungetanes
schwer und wie gebunden hinzugehn
gleicht dem ungeschaffnen Gang des Schwanes.
schwer und wie gebunden hinzugehn
gleicht dem ungeschaffnen Gang des Schwanes.
Und das Sterben, dieses Nichtmehrfassen
jenes Grunds, auf dem wir täglich stehn
seinem ängstlichen Sich-Niederlassen –:
jenes Grunds, auf dem wir täglich stehn
seinem ängstlichen Sich-Niederlassen –:
in die Wasser, die ihn sanft empfangen
und die sich, wie glücklich und vergangen,
unter ihm zurückziehn, Flut um Flut;
während er unendlich still und sicher
immer mündiger und königlicher
und gelassener zu ziehn geruht.
und die sich, wie glücklich und vergangen,
unter ihm zurückziehn, Flut um Flut;
während er unendlich still und sicher
immer mündiger und königlicher
und gelassener zu ziehn geruht.
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
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