Vitamine von der Fensterbank: Sprossen, Microgreens und Weizensaft

Michael Hackmayer ist Gärtnermeister für Bio-Gemüsebau, ausgebildeter Gesundheitsberater, erfolgreicher Selbstversorger aus dem eigenen Garten und blickt auf 30 Jahre Erfahrung mit dem Ziehen von Sprossen zurück. Er plauderte für Epoch Times aus dem Nähkästchen – oder besser – von seiner frühlingsfrischen Fensterbank.
Vitamine von der Fensterbank.
Auch ein nettes Geschenk zu Ostern: Kresse, gesät in Eierschalen.Foto: iStock
Epoch Times28. März 2021

Obwohl die Temperaturen im Garten winterlich kühl statt frühlingshaft sind, muss man als Gourmet oder gesundheitsbewusster Möchtegern-Bauer nicht auf frische Vitamine warten. Statt Grund und Boden tut es manchmal auch die heimische Fensterbank, um Salate und frische Superfoods selbst zu ziehen.

Licht- und Dunkelkeimer

Beim Keimen von Sprossen kommt es darauf an, dass man die Saaten ein- bis zweimal am Tag wässert und dann abtropfen lässt. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Keimgeräten, bis hin zu ganz komplexen Keimapparaten. Wer sofort loslegen will, kann auch eine Tupperdose, ein Einmachglas oder ein Sieb nehmen.

Der erste Schritt ist grundsätzlich, dass man die Samen sechs bis acht Stunden in Wasser einlegt, damit sie sich mit Wasser vollsaugen. Anschließend spült man sie im Sieb ab (sonst droht Schimmelgefahr) und stellt sie ans Fenster. Die Keimung ist abhängig von der Art der Sprossen, Getreide brauchen ein bis zwei Tage, bis sich frisches Grün zeigt.

Zu beachten sind die Unterschiede zwischen Licht- und Dunkelkeimern. Lichtkeimer fühlen sich am Fenster sehr wohl, bei Dunkelkeimern empfiehlt sich eine Abdeckung oder ein Standplatz im Schrank.

Glutenallergikern wäre Buchweizen zu empfehlen, er keimt sehr schnell. Buchweizen ist ein Scheingetreide, ein Knöterichgewächs, welcher jedoch oft zu den Getreiden gezählt wird.

Gemüsesamen wie Brokkoli brauchen meist ein paar Tage länger als Getreide. Sprossen enthalten konzentriert die Vitamine und Vitalstoffe der kommenden Pflanze. Brokkoli ist beispielsweise bekannt für seine krebshemmenden Sulforaphane. Frische Brokkoli-Sprossen enthalten den weitaus höchsten bekannten Sulforaphangehalt, sogar mehr als das spätere Gemüse – ein Löffel Sprossen enthalten so viel wie 500 Gramm Brokkoli-Gemüse.

Pikante Favoriten und ihre Verwendung

In Bioläden gibt es meist verschiedene Sortimente verzehrfertiger Samen.

„Sehr beliebt ist die Luzerne, bekannt als Alfalfa-Sprosse. Alfalfa bildet sehr feine Sprossen aus, die sind sehr lecker im Salat. Mein absoluter Favorit. Sehr lecker bei den Gemüsen sind Kohlsorten. Und Rettich- und Radieschensprossen sind auch sehr lecker. Sehr würzig, sie enthalten Schwefelstoffe“, sagt Gärtnermeister Hackmayer.

Schwefel, MSM (organischer Schwefel) sowie Schwefelnahrungsergänzungsmittel werden gegen Schmerzen und Arthrose eingesetzt. Alle Kohlgewächse enthalten viel Schwefel. Auch pikante Zwiebelsprossen enthalten viel Schwefel.

Weil es so schnell geht, keime ich auch gerne Buchweizen. Das kann man als Müsli essen oder in grünen Blatt-Salat streuen. Dieses Salat-Topping ist zart und äußert angenehm. Bei den kernigen Weizen- oder Roggensamen muss man kräftiger zubeißen. Umso länger man diese keimt, desto weicher werden diese dann“, erklärt Hackmayer weiter.

Traditionelle Vollwert-Ärzte empfehlen, das Korn nur ein oder zwei Tage lang keimen zu lassen. Durch die Keimung verändern sich die Vitalstoffe, da der Keimling wachsen muss. Dann wären im Getreide noch genügend B-Vitamine enthalten, die für eine gesunde Ernährung wichtig sind.

Wer gerne sein eigenes Brot backt, kann – wie beim Essener Brot – beim Backen nicht nur Mehl, sondern auch angekeimte Brotgetreide wie Weizen, Gerste oder Roggen verwenden.

Microgreens – Keimblätter-Sprossen

Manche mögen Superfood kernig und mit einem kleinen Keim. Andere genießen die Vitamine lieber als Babyleaf oder auch Microgreens, auch Mikrogrün genannt. Dies beschreibt das Pflanzenstadium mit voll entwickelten Keimblättern.

Dazu eignen sich vor allem Kohlgewächse sowie aromatische Pflanzen und Gemüsesaaten wie Basilikum, Senf, Dill, Koriander oder Fenchel. Auch Schnittsalate sind empfehlenswert. Für den Anbau verwendet man krümelige, feine Anzuchterde, die oft mit Kokosfasern für eine verbesserte Durchlüftung angereichert wird. Hier liegt die Anzuchtdauer bei 4 – 10 Tagen.

Der Klassiker, die Kresse, ist eigentlich schon kein Keimling mehr. Kresse als Fensterbank-Salat lässt man 3-5 cm hochwachsen, dann schneidet man sie ab. Dieser Frischekick enthält nicht nur Vitamin C, Folsäure und Eisen, er wirkt auch „blutverdünnend“. Damit wird, regelmäßig genossen, der übermäßigen Blutgerinnung, Thrombosen und Embolien vorgebeugt und man reduziert das Risiko für Infarkte und Schlaganfälle.

Weizensaft aus Getreidekörnern

Ein alter Geheimtipp aus Litauen ist der Grassaft. Es wird verwendet, um das Immunsystem zu stärken und um den Körper sowie das Blut zu reinigen. Das gepresste Gras, was vor allem aus Weizen oder Gerste besteht, hat einen sehr hohen Chlorophyll-Gehalt. Dieser Stoff ähnelt von seiner Molekularstruktur sehr den Blutkörperchen.

Dieses alte Volksrezept brachte die litauische Ärztin Ann Wigmore, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA ausgewandert war, an die Öffentlichkeit. Durch die Ernährung in der „Neuen Welt“ bekam sie selbst Darmkrebs, hinzu kam ein schwerer Autounfall. Ann erinnerte sich im Zuge dessen an ihre Großmutter, die Menschen und Tiere mit einem traditionellen Rezept für Grassaft geheilt hat. Auch angeschossene Soldaten in der Zeit des Ersten Weltkriegs erhielten den Grassaft und erholten sich sehr gut.

Dazu benötigt man ein Pflanzgefäß mit zwei bis drei Zentimetern tiefer Erde. Dort sät man die vorher über Nacht eingeweichte Weizen- oder Gerstensaat ein. Das Gras zieht man bis zur Höhe von 30 Zentimetern, schneidet es dann ab und presst daraus den Saft.

Laut der Ann Wigmore Foundation kann man bei einigen Tieren beobachten, dass sie Gräser fressen, wenn sie verletzt oder krank sind. Gesunde Tiere tun das nicht unbedingt. Michael Hackmayer ergänzt: „Das Gras selbst kann eher gekaut als gesaftet werden. Schalen mit Weizengras können auch strategisch im Raum platziert werden, um die Luft zu erfrischen. Weizengrassaft ist ein ausgezeichnetes Heilmittel, weil er eine ungünstige Umgebung für das Wachstum von Bakterien schafft.“

Weizengras am Fenster. Foto: iStock

Der Hauptinhaltsstoff ist das „rohe“ Chlorophyll

Man kann den Saft erfolgreich auf Wunden aufbringen oder zur Verbesserung von Hautbild und Haaren nutzen. Weizengras enthält über 100 Vitalstoffe, darunter die Vitamine A, B, C, E und K. Er ist eine gute Quelle für die Mineralien Kalzium, Magnesium, Eisen, Phosphor, Kalium, Natrium, Schwefel, Kobalt und Zink.

Weizengras ist eine der besten Quellen für flüssiges Chlorophyll. Es neutralisiert Giftstoffe im Körper, reduziert hohen Blutdruck, verbessert Blutzuckerprobleme, entgiftet und reinigt den Dickdarm. Man nimmt den Saft am besten morgens auf nüchternen Magen ein. Der Saft unterstützt nicht nur die Leber und den Blutkreislauf, er dämpft auch Heißhunger und liefert nützliche Nährstoffe, die in gekauften Lebensmitteln nicht enthalten sind.

Der japanische Forscher Dr. Yoshihide Hagiwara empfiehlt Gerstengras, es sei das nährstoffreichste Blattgrün auf der ganzen Welt. Gerstengras hätte so eine hohe Nährstoffdichte wie kein anderes Blattgrün. (aw)



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