„Bitte befreit Hongkong“: Demonstranten in Hongkong bitten G20-Staaten um Unterstützung

Nach dem Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" wurden der früheren britischen Kronkolonie eigentlich bis 2047 politische Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit zugesichert, die in China nicht gelten. Angesichts der Entwicklung in den vergangenen Jahren sehen viele Hongkonger diese Freiheiten in Gefahr.
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Demonstranten in Hongkong fordern Demokratie.Foto: ANTHONY WALLACE/AFP/Getty Images
Epoch Times26. Juni 2019

Die Protestbewegung in Hongkong hat die G20-Staaten vor ihrem Gipfel im japanischen Osaka um Unterstützung gebeten. Rund tausend Demonstranten zogen am Mittwoch zu den Konsulaten der G20-Staaten in der Finanzmetropole. Sie forderten die Diplomaten auf, Einfluss auf ihre jeweiligen Regierungen auszuüben, damit China beim Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auf die Proteste angesprochen wird.

Die internationale Gemeinschaft habe wegen der Rolle Hongkongs als bedeutendes globales Handelszentrum ein Recht, über die Zukunft der chinesischen Sonderverwaltungszone zu sprechen, sagte ein Demonstrant. „Wir müssen unsere Einzigartigkeit bewahren, um der internationalen Wirtschaft dienen zu können.“ Die Demonstranten hielten Schilder mit Aufschriften wie „Bitte befreit Hongkong“ hoch und riefen „Helft Hongkong“.

China hat Gesprächen schon Riegel vorgeschoben

China hat Gesprächen über die Proteste in Hongkong während des am Freitag beginnenden G20-Gipfels bereits einen Riegel vorgeschoben. China werde dieses Thema bei dem Gipfel „nicht zulassen“, erklärte das Außenministerium in Peking Anfang der Woche. Es handele sich um eine „rein innere Angelegenheit Chinas“. US-Präsident Donald Trump hat allerdings angekündigt, die Massenproteste bei einem Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping anzusprechen.

In Hongkong finden seit dem 9. Juni die größten Proteste seit der Rückgabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an China im Jahr 1997 statt. Die Demonstrationen richteten sich zunächst vor allem gegen ein Gesetzesvorhaben, das Auslieferungen auch an Festland-China ermöglichen würde.

Genereller Groll gegenüber Peking

Beobachter sehen in der Protestbewegung inzwischen aber den Ausdruck eines generellen Grolls gegenüber der Regierung und Peking. Nach dem Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“ wurden der früheren britischen Kronkolonie eigentlich bis 2047 politische Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit zugesichert, die in China nicht gelten. Angesichts der Entwicklung in den vergangenen Jahren sehen viele Hongkonger diese Freiheiten in Gefahr.

Bis zum G20-Gipfel sind weitere Demonstrationen angekündigt. Für den 1. Juli ist ein neuer Massenprotest geplant, bei dem mit hoher Beteiligung gerechnet wird. (afp)



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