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Führungswechsel

Neuer Präsident Boliviens vereidigt: „Gott, Familie und Vaterland - ja, ich schwöre“

In Bolivien hat der Christdemokrat Rodrigo Paz die Präsidentschaft übernommen und will das Land nach 20 Jahren Linksregierung wirtschaftlich sanieren sowie wieder enger mit der USA zusammenarbeiten.

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Der neu gewählte Präsident Boliviens, Rodrigo Paz.

Foto: Aizar Raldes/afp/Getty Images

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Lesedauer: 2 Min.

Der Christdemokrat Rodrigo Paz ist in Bolivien zum neuen Präsidenten vereidigt worden. „Gott, Familie und Vaterland: Ja, ich schwöre“, sagte der 58-Jährige am Samstag bei der Vereidigungszeremonie im Parlamentsgebäude in La Paz.
Mit seinem Amtsantritt endet eine 20-jährige Zeit linksgerichteter Regierungen in dem südamerikanischen Land.

Sein Programm: „Kapitalismus für alle“

„Nie wieder ein isoliertes Bolivien, das überholten Ideologien unterworfen ist, und noch weniger ein Bolivien, das der Welt den Rücken zuwendet“, sagte Paz in seiner Antrittsrede. „Bolivien kehrt wieder zurück in die Welt, und die Welt kehrt zurück nach Bolivien“.
Das sagte er mit Verweis auf mehr als 70 internationale Delegationen, die zu seiner Vereidigung angereist waren. Unter den Gästen waren der chilenische Präsident Gabriel Boric, Argentiniens Staatschef Javier Milei und US-Vizeaußenminister Christopher Landau.
Der Christdemokrat Paz hatte im Wahlkampf ein Programm „Kapitalismus für alle“ angekündigt. Er will Benzinsubventionen um mehr als die Hälfte zurückfahren und der heimischen Industrie unter anderem mit einer Steuerreform zum Aufschwung verhelfen. Gleichzeitig versprach er die Beibehaltung von Sozialausgaben.

Mit 55 Prozent der Stimmen gewonnen

Paz hat eine internationale Öffnung seines Landes in Aussicht gestellt und wird gegen eine schwere Wirtschaftskrise in dem Andenstaat vorgehen müssen.
Die scheidende Regierung von Luis Arce hat fast sämtliche Devisenreserven aufgebraucht, um Subventionen für Benzin und Diesel aufrechtzuerhalten. Die jährliche Inflationsrate lag im Oktober bei 19 Prozent, nachdem sie im Juli einen Höchststand von 25 Prozent erreicht hatte.
Nach seinem Wahlsieg hatte Paz angekündigt, die vor fast 20 Jahren von dem linksgerichteten Staatschef Evo Morales abgebrochenen diplomatischen Beziehungen zu den USA wiederherstellen zu wollen.
Unter dem seit 2020 regierenden Präsidenten Luis Arce wurden die Beziehungen nicht wieder aufgenommen, er knüpfte stattdessen wirtschaftliche und politische Bande mit Venezuela, China, Russland und dem Iran.
Paz hatte die Stichwahl um das Präsidentenamt im Oktober laut offiziellem Endergebnis mit knapp 55 Prozent der Stimmen gewonnen. Sein weiter rechts stehender Rivale Jorge „Tuto“ Quiroga kam demnach auf rund 45 Prozent. Quirogas Anhänger prangern einen angeblichen Wahlbetrug an.

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